Tampons, Binden und Co. enthalten eine Luxussteuer von 19%. Blumen und Trüffel hingegen enthalten eine verminderte Steuer von 7%, die in Deutschland auf notwenige Produkte erlassen wird. Wir fragen: ist die Periode heutzutage zu einem Luxusgut geworden?
Zur aktuellen Diskussion von #tampontax bis hin zur #pinktax geben auch wir unseren Senf dazu!
Vorreiter sind die teilweisen erfolgreichen Petitionen aus Großbritannien, Australien und den USA. Sie alle fordern eine Senkung der Steuer auf notwenige Gesundheitsartikel für die Frau. In Deutschland wurde 1986 der verminderte Steuersatz von 7% ursprünglich eingeführt, um benachteiligte Menschen finanziell zu entlasten. Die um 11% weniger besteuerten Güter betreffen den alltäglichen Bedarf und gelten daher als notwendig. Warum sind notwenige Hygieneartikel, welche die Periode der Frau betreffen, nicht weniger besteuert? Meiner Meinung nach ist dies eine Diskriminierung gegenüber Frauen und ich würde sogar so weit gehen, diese Besteuerung als sexistisch einzustufen. Tampons, Binden und Co. muss jede Frau kaufen (können). Die Periode als Luxusgut zu betrachten und zu besteuern, etwas was nunmal nur Frauen betrifft, trägt zur Benachteiligung bei. Das Szenario was geschehen würde, wenn eine Frau, die am Existenzminimum lebt, nun plötzlich Hygieneartikel der weiblichen Monatsperiode vermeiden würde, will sich niemand ausmalen. Frauen darf die Teilhabe am öffentlichen Leben nicht auf Grund solcher Benachteiligungen verwehrt werden!
Hat der Feminismus nichts Besseres zu tun?
Viele Menschen sind darüber besorgt, dass sich der Feminismus in Deutschland mit den falschen Themen beschäftigt. „Gibt es denn nicht viel Wichtigeres?“ fragen Kritiker*innen empört. Es gibt sicherlich genug Menschen, die anderes für bedeutender erachten. Meiner Meinung nach benötigen jedoch fast alle Dinge Aufmerksamkeit und Respekt, da sie ein Teilaspekt des Ganzen sind. Wenn man sich vor Augen führt, dass Frauen laut des statistischen Bundesamtes 22% weniger als Männer verdienen, ist dies nur die Spitze des Eisberges. Dies bedeutet, dass Frauen im Durchschnitt 78 Tage im Jahr für lau arbeiten. Auch sind Kosmetikprodukte und andere Dienstleistungen, die speziell für Frauen ausgelegt sind, im Durschnitt 40% teurer als die für Männer. Natürlich kann man Produkte, die mit einer so genannten Pinktax besteuert sind, vermeiden. Die sonst rosa Einwegrasierer gibt es auch für weniger Geld in der blauen „Männervariante“ zu erhalten. Trotz alledem ist es schwer, in einer Gesellschaft in der Frau Tag für Tag in den Medien vorgelebt wird, wie sie auszusehen und zu riechen hat, dieser Sozialisation aus dem Wege zu gehen. Dennoch: Hygieneartikel für die Periode sind für Frauen unabdingbar und sollten nicht zur Benachteiligung beitragen. Gleichstellung und Gleichwertigkeit der Geschlechter kann nicht von einen auf den anderen Tag erreicht werden. Es ist daher sinnvoll sich für ein, wenn auch unscheinbar und überflüssig wirkendes, Puzzleteil einzusetzen, um damit Schritt für Schritt etwas Größeres zu erreichen!
Aus diesem Grund, zeigt Solidarität! Unterzeichnet noch heute die Petition und sprecht euch für die Absenkung der Tamponsteuer aus: www.change.org/tamponsteuer
Laura Frey
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