Mit der Entstehung des Web 2.0 (das Web 2.0 zeichnet sich durch seine Interaktivität aus) bahnte sich die Amateurpornographie ihren Weg durch das World Wide Web. Den pornoaffinen Surfer_innen bietet sich nun jederzeit die Möglichkeit ihren Vorlieben stattzugeben und ihrer Befriedigung nachzugehen. Auf zahlreichen Plattformen und in sozialen Netzwerken eröffnet sich für alle Interessierten ein großer Markt rund um das Sexualleben der anderen. Als Deutschlands Marktführer bezeichnet man heute die Plattform „Youporn“, welche insbesondere mit Amateurclips wirbt. Was hier erfüllt werden soll, ist der Wunsch nach authentischem, echtem Sex zwischen authentischen Subjekten.
Amateur_innenplattform zum Mitmachen
Mit Hilfe der Werbeanzeigen, die die User_innen persönlich ansprechen und der Kommentarfunktion unter den Videos sowie der Möglichkeit mit anderen User_innen über einen Chat mit Videofunktion Kontakt aufzunehmen, wird ein sehr privater, fast schon familiärer Rahmen geschaffen, in dem die User_innen vollkommen frei und hemmungslos seinen Neigungen und Vorlieben nachgehen kann. Neben dem freundschaftlich-familiären Rahmen wird zudem immer wieder zur Interaktivität aufgerufen. Die User_innen sind durch das Feed-back-Board zudem befähigt die Internetpräsenz selbst mitzugestalten. Dies alles verstärkt maßgeblich den Eindruck einer authentischen, echten Amateurplattform.
Jederzeit verfügbar, kostenfrei und vermeintlich anonym
Als Hauptmotiv für die Nutzung wird der Triple A Engine beschrieben. Triple A bezeichnet das Zusammenspiel von Zugänglichkeit (access), Erschwinglichkeit (affordability) und Anonymität (anonymity) (vgl. Cooper et.al. 1998: 187). Der wohl markanteste Aspekt der Internetpornographie ist der ständig mögliche und fast uneingeschränkte Zugriff auf Plattformen wie „Youporn“. Die Nutzung ist vollkommen zeit- und raumunabhängig. Neben dem Aspekt der Kostenlosigkeit, der gerade für das jüngere Publikum sehr reizvoll ist, spielt besonders die vermeintliche Anonymität eine große Rolle. Die Anonymität, auf die sich die Nutzer_innen hier berufen, gilt lediglich für eine nicht körperlich sichtbare Anwesenheit. In diesem Zusammenhang heißt das, die Unsichtbarkeit des Körpers während des Aktes der Konsumierung von Amateurpornographie. Was jedoch nicht verborgen bleibt, aber trotzdem oft unterschätzt wird, ist die virtuelle Identität.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass gerade der Aspekt der Anonymität von enormer Bedeutung ist und entscheidend an der inflationären Nutzung von Amateurpornographie im Internet beteiligt ist. Pornographie findet in Deutschland auch heute noch hinter dicken Vorhängen, verschlossenen Türen und unter Ladentischen statt. Und auch trotz der medialen Überflutung der Gesellschaft mit Sex in Musikvideos, Werbekampagnen, Spielfilmen und TV-Serien gilt der Konsum von Pornographie auch heute noch als ein Stigma, mit dem sich niemand gern behaftet sieht.
Anke Büttgen, M.A., Kultur- und Sozialwissenschaftlerin, untersucht Konstruktionen von Authentizität und Selbstinszenierungen im Internet. Ihre Forschungsfelder sind u. a. das Phänomen der Amateurpornografie und das Thema Jugend und Pornografie unter Berücksichtigung von Gender-Diskursen. Insbesondere forschte sie zu der Internetplattform Youporn und dem Thema Cybermobbing mit dem speziellen Fokus auf seine Bedeutung für Mädchen. In diesem Zusammenhang war sie als Referentin im Bereich der Kinder- und Jugendprävention tätig.
Wolfgang meint
find die Seite richtig gut
Anna meint
Youporn würde ich nicht mit Amateurpornografie in Verbindung bringen. Youporn ist ein rein kommerzielles Portal was mit kostenlosen Videos versucht die User auf Bezahlseiten zu locken.
Cleo meint
Was ist dir denn zu eng gewachsen??
Auf YouPorn kann man ohne Anmeldung und ohne Kosten Pornos schauen, ohne das man unterbrochen wird. Ob du nun dort die Werbebanner klickst, ist doch alleine deine Sache. -.-
Wolfgang meint
Eine schöne Seite