Seit Wochen streiken die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst. Sie leisten eine gesellschaftlich wichtige Arbeit. Sie erziehen und fördern unsere Kinder, unterstützen Jugendliche oder schützen bedrohte Kinder. Ohne sie könnten viele Eltern nicht arbeiten, ohne sie würde die Wirtschaft nicht funktionieren, ohne sie wären die Folgen der sozialen Spaltung noch gravierender. Kurz: Die ErzieherInnen, HeilpädagogInnen und SozialarbeiterInnen sind das Rückgrat unserer Gesellschaft.
Gleichzeitig werden immer neue Anforderungen an sie gestellt. Inklusion, Sprachförderung oder Elternarbeit sind da nur einige Schlagworte. Die Arbeitsbedingungen spiegeln das nicht wieder: Personalmangel, hohe Arbeitsbelastung, ein überdurchschnittliches Krankheitsrisiko und ein großer Teilzeitanteil sind Alltag in den Sozial-, Betreuungs- und Bildungseinrichtungen in Deutschland. Doch der Tariflohn der weiblich geprägten sozialen und erzieherischen Fachkräfte liegt weit unter dem technischer Fachkräfte.
Die 240.000 kommunalen Beschäftigten in den Sozial- und Erziehungsdiensten streiken für bessere Betreuungsbedingungen unserer Kinder, für die 500.000 Beschäftigten bei Freien und kirchlichen Trägern sowie für die gesellschaftliche Aufwertung der Sorgearbeit. Trotz einiger Lippenbekenntnisse von führenden PolitikerInnen haben die kommunalen ArbeitgeberInnen kein Angebot vorgelegt, das die notwendige Wertschätzung umgesetzt hätte. Die Verantwortung für den langen Streik – mit allen Problemen für die betroffenen Eltern – liegt bei den ArbeitgeberInnen.
Wir verlangen Taten statt Reden. Wir verlangen von den öffentlichen ArbeitgeberInnen, die berechtigten Forderungen der Beschäftigten jetzt umzusetzen. Es kann nicht sein, dass die Erziehung der Kinder in unserer Gesellschaft weniger wert ist als Bierbrauen, Stahlkochen, Auto und Raketenbau. Wenn Kinder unsere Zukunft sind, müssen Erzieherinnen und Erzieher endlich die entsprechende Anerkennung erhalten.
Unsere Kinder sind mehrWert!
Deswegen fordern wir:
- Solidarität mit den Beschäftigten der Sozial- und Erziehungsdienste!
- Die gesellschaftliche Aufwertung sozialer und erzieherischer Tätigkeiten!
- Mehr Personal in den Sozial-, Betreuungs- und Bildungseinrichtungen!
- Eine Pädagogik, in der das Kind im Mittelpunkt steht. Bildung und Erziehung ohne Leistungsdruck und für soziale Chancengleichheit!
- Rückerstattung der Elternbeiträge, eingesparte Gehälter für Kindertagesstätten sicher!
- Mehr öffentliche Investitionen in Erziehung und Bildung!
Arbeit mit Menschen ist mehrWert!
Die Beschäftigten in Behindertenhilfe, in den Sozialdiensten, der Sozialarbeit und den Kindertagesstätten brauchen unsere Solidarität. Die Schlechterstellung von „Frauenberufen“ muss überwunden werden.
Die PolitikerInnen brauchen unseren Druck!
Deshalb kommt zur Solidaritäts-Demo am 12. Juni
15:30 Auftakt Bahnhofsvorplatz
16:00 Kundgebung Rudolf-Hilferding-Platz (Vor dem Finanzamt und der Arbeitgebervertretung)
Organisiert von: mehrWert – Solidaritätsbündnis Sozial- und Erziehungsdienste Bremen
V.i.S.d.P.: Ingo Tebje, mehrWert-Solidaritätsbündnis, Bahnhofsvorplatz 22-28, 28195 Bremen
Schreibe einen Kommentar