Was für ein Jahr! 2020 neigt sich dem Ende, und einige werden jetzt sicher erleichtert aufatmen. Es ist mal wieder viel passiert – bei uns, bei euch, in der Welt, und überhaupt. Zu Beginn dieses neuen Jahrzehnts hätte vermutlich kaum jemand damit gerechnet, welche Wendungen 2020 mit sich bringt. Trotzdem – oder gerade deshalb – möchten wir an dieser Stelle die Zeit nutzen, das vergangene Jahr Revue passieren zu lassen. Denn neben all‘ den größeren und kleinere Katastrophen haben wir bei den frauenseiten.bremen auch so viel Spannendes, Aufregendes, Bewegendes und Schönes erlebt, an das wir uns und euch noch einmal erinnern möchten. Viel Spaß mit unserem feministischen Jahresrückblick 2020!
Januar
Moin 2020. Wir wagen uns mal ins Gedruckte und schreiben zwei Beiträge für das Schlachthofmagazin Zmagazin. Unter anderem erscheint ein Interview mit zwei Podcasterinnen, welches wir auch später auf dem Blog veröffentlichen.
Februar
Im Februar bekommen wir frische Unterstützung von den beiden Praktikantinnen Vivian und Franka. Franka ist tatsächlich extra aus Süddeutschland angereist, um bei uns zu Schreiben.
März
Im März – kurz vor dem Lockdown – ging es für einige von uns nach Berlin zur Grünenpolitikerin Dr. Kirsten Kappert-Gonther. Im März ging es für einige von uns nach Berlin in den Bundestag, auf Einladung der Bremer Abgeordneten Dr. Kirsten Kappert-Gonther (Bündnis 90/Die Grünen). Auf der Besucher*innentribüne konnten wir die erste parlamentarische Debatte zur Corona-Krise verfolgen. Drei Tage Politik und viel Inspiration. Weiter ging es mit dem Weltfrauentag.
Am 8. März waren wir dann dabei, als die Frau des Jahres gekürt wurde. Sehr verdient und erfreulich hat Frederike Oberheim diesen Preis bekommen. Auf der Demo wussten wir noch nicht, dass es bald für lange Zeit keine solchen Aktivismus-aktionen geben würde. Denn: dann kam der Lockdown – und auch wir begaben uns ins Homeoffice.
April
Ostern kommt und geht. Wir sind langsam als Redaktion im Homeoffice eingespielt. Wöchentlich treffen wir uns zur Abstimmung in Redaktionskonferenzen per Videochat. Ein Experiment beginnt mit Pia. Sie wird unsere erste Remotepraktikantin. Eine Premiere für uns und ein sehr gelungenes Pilotprojekt. Tatsächlich bringt die Zeit daheim viele Autor*innen dazu, auch wieder mehr zu schreiben. Der Austausch über Texte ist sehr intensiv und zugewandt.
Mai
Corona – irgendwann in diesem Beitrag musste das Wort fallen. In 2020 sind wir einfach nicht daran vorbei gekommen. Ob wir es nun wollen, oder nicht: Es hat unser aller Leben maßgeblich begleitet und mitbestimmt. Aber es ist nicht das einzige Wort geblieben, dass in diesem Jahr an (neuer) Bedeutung gewonnen hat. Unsere Autorin Irene hat deswegen schon im Mai eine Prognose für das Wort des Jahres abgegeben. Ob sie Recht hatte? Dafür müsst ihr wohl den verlinkten Artikel lesen. Lasst uns in den Kommentaren doch gerne euren persönlichen Favoriten da.
Außerdem hat unsere Autorin Pia in diesem Monat eine ganze Reihe dem Bedingungslosen Grundeinkommen gewidmet, und das BGE aus unterschiedlichen feministischen Blickwinkeln betrachtet. Was sind die Positionen der Parteien auf Bundes- und Landesebene? Welche Chancen und welche Risiken birgt es? Lest es in vier informativen Artikeln nach! Illustriert wurde das Ganze von der wunderbaren Monilang.
Juni
Wir wagen uns im Juni wieder vermehrt ins Büro. Ein erstes offenes Redaktionstreffen in 2020 wird schnell digital organisiert und erfreut sich reger Beteiligung.
Juli
Students for future, climate school mit Referentinnen Fritzi, Kai und Imeh.
In Kooperation mit den Students for Future Bremen haben wir im Juli eine Videokonferenz zu den Themen Klima und Feminismus organisiert. Im Rahmen der Online Climate School haben wir uns mit Frederike Oberheim, Imeh Ituen und Kai Wargalla darüber ausgetauscht, warum frauen- und klimapolitische Themen in Diskussionen getrennt voneinander betrachtet werden – und warum sich das unbedingt ändern muss! Moderiert hat übrigens unsere fabelhafte Pia.
August
Nach unserer Sommerpause begann Melissa ihr dreimonatiges Praktikum im Rahmen ihres Studiums bei uns. Melissa schrieb einige Artikel, kümmerte sich um Organisation und Social Media und bereicherte unsere Redaktion mit ihrem Talent für fabelhafte Illustrationen – zum Beispiel von der am 18. September verstorbenen Ruth Bader Ginsburg.
Ende des Monats kam eine zweite Praktikantin zu uns, die Medienstudentin Charlotte K., die beim Interviewen richtig aufging. Sie schrieb einige Artikel über gesellschaftliche Themen und frisch veröffentlichte Bücher sowie Premieren am Theater Bremen. Beide Praktikantinnen hatten eine gute Zeit in der Redaktion und konnten viel lernen.
September
Wir freuen uns, dass trotz der Corona-Pandemie die Schülerin Linn ihr Betriebspraktikum bei uns machen konnte. Linn war super interessiert und bereicherte den Redaktionsaltag mit Grips und Witz, ob auf spontanen Foto-Rallyes oder bei langen Recherche-Sessions und sie verfasste eine eigene Kritik zum Kinder-und Jugendbuch „Wie siehst du denn aus? Warum es normal nicht gibt“. Da wir im Frühjahr gemerkt haben, wie gut auch Home-office funktionieren kann, konnte die Studentin Sarah-Lisa aus Süddeutschland auf digitalem Wege ihr Remote-Praktikum bei uns machen und spannende Artikel schreiben. Dank Sarah-Lisa hatten wir immer aktuelle Posts auf unseren Social-media-Kanälen und sie verschönerte uns jeden Morgen mit unseren Telefonkonferenzen. Endlich kam das Stativ zum Einsatz! Außerdem begrüßten wir Inka als neues freiwilliges Mitglied in unserer Redaktion, von der wir viel über Alpakas lernten.
Unsere freie Autorin Lea, die eine Ausbildung zur Hebamme macht, schrieb den einzigartigen Gastbeitrag Hebamme werden – Orgasmen unter der Geburt, der von Melissa mit einer wunderbaren Illustration untermalt wurde.
Am 28. September war der International Safe Abortion Day. Auch in Bremen gab es eine Kundgebung und wir veröffentlichten einen extra Presse-Pott zum Safe-Abortion Day. Zudem freuten wir uns über den Besuch von der Bürgerschaftsabgeordneten Birgitt Pfeiffer (SPD) und plauderten mit ihr bei Kaffee und Keksen mit Abstand über Engagement, Feminismus und Politik in Bremen.
Oktober
Wir bekamen wieder frischen Wind ins Team – Sarah H. begann ihr sechsmonatiges Praktikum im Rahmen ihres Studiums bei uns. Sarah schreibt seitdem fleißig über gesellschaftliche Themen und ist immer an Ort und Stelle dabei. Da sich die Corona-Situation zunehmend verschärfte, hielten wir unsere Redaktionskonferenz in hybrider Form ab: Renate und die Praktikantinnen hielten in der Redaktion die Stellung (und mussten den Kuchen leider alleine essen). Alle anderen Redaktionsmitglieder schalteten sich per Videokonferenz dazu. Gleichzeitig verabschiedeten wir Melissa und Charlotte K. als Praktikantinnen – um sie sofort wieder als freiwillige Mitarbeiterinnen in der Redaktion begrüßen zu dürfen.
Der 1. Oktober ist der Weltbrustkrebstag. Mit der rosa Schleife zeigen Menschen ihre Solidarität. Der Oktober wird deswegen auch Pinktober genannt. In Eine rosa Schleife und vier Tumore hat uns eine Tochter einer Betroffenen von ihren Ängsten und Sorgen erzählt, von Zwiespalt und Irritation. Und: von Hoffnung.
Anfang des Monats hat unsere Praktikantin Charlotte K. eine Reihe zum Thema „Frauen und Engagement“ gestartet. Welche Projekte gibt es in Bremen und wie ist dort die Geschlechterverteilung? Hängt es mit dem Geschlecht zusammen, wer sich engagiert und wer welche Funktionen übernimmt? Engagieren sich Jugendliche? Darüber hat Charlotte mit Leiter*innen von Freiwilligenprojekten, freiwillig Engagierten und Politiker*innen gesprochen.
November
Dass auch in diesem Jahr noch immer keine gleichberechtigte Perspektive von Frauen und Männern in der Politik verankert ist, ist ein Fakt. Und zwar einer, der uns so ärgert, dass wir unser Special Aktivista – frau.macht.politik einigen der fabelhaften Frauen da draußen gewidmet haben, die Politik machen, gegen das Patriarchat ankämpfen und – für uns alle – für eine bessere Welt einstehen. Damit gab es auch gleich eine doppelte Premiere: Noch nie hatten wir so viele Texte, und noch nie haben wir nicht nur eine, sondern gleich zwei Wochen gespecialt.
Zwecks unseres Specials führten wir unter Einhaltung der Abstände ein großes Fotoshooting durch – wir selbst waren die Models und posierten im Business-Look, um die Ungleichheit in der Spitzenpolitik bildlich zu verdeutlichen. Zugleich ging es für die meisten Mitarbeiterinnen der Redaktion ins Homeoffice, um unnötige Infektionsrisiken zu verhindern. Also wurde von Hause fleißig weiter getippt, getweeted und Co. Außerdem begrüßten wir zwei Neuzugänge: Unsere Praktikantin Run, die im Fotografieren richtig aufgeht und Marie-Lulu, die unsere Arbeit mit ihren einzigartigen Illustrationen bereichert.
Dezember
Keine Weihnachtsfeier. Und viel aufgesparte Partyenergie für 2021.
Aufgrund der aktuellen Umstände müssen wir in diesem Jahr mit unserer heißgeliebten Dezembertradition brechen: Es gibt keine Weihnachtsfeier. Aber immerhin als kleiner Trost eine Wichtel-Aktion, in der wir uns mit netter – analoger – Weihnachtspost gegenseitig beschenken. Und das Gute ist: so können wir unsere gesamte Partyenergie mit ins neue Jahr nehmen. Und zu Feiern gäbe es da genug… Kleiner Tipp: Schaut mal auf unserem Instagram-Account vorbei!
Jetzt seid ihr dran! Natürlich interessiert uns brennend, was in 2020 bei euch so los war. Lasst uns doch einen Kommentar da, in dem ihr uns von eurem großartigsten, feministischsten, ergreifendsten Moment erzählt. Geteilte Freude ist doppelte Freude, oder?
Herzliche Grüße vom Team der frauenseiten.bremen
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