Chimamanda Ngozi Adichie ist eine nigerianische Schriftstellerin und Feministin. Ihre bekanntesten Bücher sind: Blauer Hibiskus (2005*), Die Hälfte der Sonne (2007*), Heimsuchungen (2012*) und Americanah (2014*).
Chimamanda Ngozi Adichie – eine tolle Frau!
Sie lebt teils in Nigeria und teils in den USA. Zuerst hat sie ein Studium in Medizin und Pharmazie in Nigeria angefangen, aber dann beschloss sie mit 19 Jahren in die USA zu ziehen. 2001 endete ihr Studium der Kommunikations- und Politikwissenschaften mit summa cum laude. 2008 erhielt sie ihren Masterabschluss in Afrikanistik an der Yale University.
In ihrem Ted-Talk We should all be feminists (welches auch zu einem Buch formuliert wurde) erzählt Chimamanda von ihrem ersten Kontakt mit Feminismus. Sie war ein kleines Mädchen in Nigeria, als ein Freund zu ihr meinte, dass sie eine Feministin sei. Sie wusste jedoch nicht was das genau bedeutete, und übersprang dieses Thema, um weiter zu diskutieren.
Danach guckte sie die Bedeutung des Wortes jedoch nach und dort stand:
Feminist: The person who believes in the social, political and economic quality of the sexes.
Später entdeckte sie aber eine andere Definition des Feminismus für sich selbst:
A feminist is a man or a woman who says ‚yes there is a problem with gender as it is today and we must fix it. We must do better’.
Als sie in die USA zog, war ihre Mitbewohnerin an der Universität erstaunt über ihre Englischkenntnisse sowie über ihre Wissen über alltägliche Dinge – zum Beispiel, wie man ein Küchenherd benutzt. Sie dachte nämlich, dass Chimamanda in einer Welt groß wurde, die etwas in der Zeit hängen geblieben ist. Dies war aber nicht der Fall: Chimamanda hörte sogar Mariah Carey anstatt „Stammesmusik“! Kaum zu glauben! (Ironie off…)
In ihrem Ted Talk The danger of a single story sprach sie darüber, wie eine einzelne Geschichte Stereotypen kreiert.
Eine einseitige Geschichte ist keine vollständige Geschichte.
Chimamanda wuchs mit Büchern aus der westlichen Welt auf. Die Kinder, die in den Büchern die Hauptrolle spielten, waren alle weiß. Es hat geschneit. Die Menschen aßen Äpfel. Auch diese Dinge fanden sich in Chimamandas selbstgeschriebenen Geschichten wieder. Jedoch aßen die Menschen in Nigeria Mangos anstatt Äpfel und es schneite dort auch nicht.
Mit Autoren wie Chinua Achebe („Things Fall Apart“, auf deutsch „Okonkwo oder Das Alte stürzt“) eröffnete sich eine neue Welt für Chimamanda. Geschichten handelten nicht nur von weißen Menschen. Ihr wurde bewusst, dass auch sie, dass auch ihr Volk eine Geschichte hat, die nicht mit der Ankunft des weißen Mannes anfing. Ihre Geschichte besteht aus verschiedenen Einzelteilen. Wenn man diese zusammensetzt, ergibt sich ihre Geschichte.
Von Chimamanda Ngozi Adichie kann jeder Mensch etwas lernen: Es ist wichtig, sich alle Seiten anzusehen. Auch im Leben ist das eine sehr wichtige Sache. Somit haben wir ein besseres Verständnis über bestimmte Themen, aber auch über Menschen. Unser Horizont wird als Folge dessen erweitert. Auch was Feminismus angeht, können wir etwas von Chimamanda lernen: Feminismus geht auch Männer etwas an. Wir haben heute immer noch Probleme mit dem Thema Geschlecht. Sobald wird dieses erkennen, können wir dies ändern und uns verbessern. Das gilt auch für alles andere.
Louise Tiessen
janni meint
„Americanah“ ist hervorragend. Das Buch lege ich jede*m ans Herz!