Wir präsentieren unsere Frau der Woche, Oscarpreisträgerin Chloé Zhao!
Wer ist Chloé Zhao?
Choé Zhao ist in Peking am 31. März 1982 geboren. Sie ist eine chinesische Filmregisseurin, Filmeditiorin, Drehbuchautorin und Filmproduzentin. Sie wuchs in China auf. Ihre Mutter arbeitete als Krankenschwester und ihr Vater als Manager des Unternehmens Shougang Group. Die Eltern ließen sich scheiden und der Vater heiratete dann die Schauspielerin Son Dandan. Ihre Eltern bezeichnet sie in einem Interview der faz als aufgeschlossene Menschen, die ihr Offenheit entgegenbrachten. Später zog sie nach England und wohnte in Brighton in einem Internat. Danach studierte sie in den USA Politikwissenschaft in Massachusetts und in New York dann Filmproduktion an der Tisch School of the Arts.
„Ich hatte die Möglichkeit, in England und den USA zu studieren. Aber als Geschichtenerzählerin haben mich diese Erfahrungen tief geprägt. In meinen Filmen bin ich immer auf der Suche nach dem, was mich am Horizont erwartet. Schon als Kind in Peking träumte ich von der riesigen Steppe der Mongolei im Westen. Als ich nach New York zog, war es dann South Dakota.“ – faz, Interview Chloé Zhao
Ihre Filme sind beliebt
Insgesamt drehte die Filmproduzentin Chloé Zhao fünf Filme und ist mittlerweile international bekannt. Ihr erster Film „Post“ kam 2008 heraus, in dem Kurzfilm übernahm sie Regie und Drehbuch. Danach folgten „The Atlas Mountains“ (2009, Kurzfilm), „Songs my brothers taught me“ (2015), „The Rider“ (2017) und in diesem Jahr „Normadland“, in dem sie neben Regie und Drehbuch auch die Produktion übernahm.
„Ihre Regiehandschrift ist schnörkellos, aber voll Ruhe, Kraft und Poesie – Meisterwerke, die in ihrer Schlichtheit erstaunen und viele beglücken.“ – Faz
Etliche Auszeichnungen erhielt Chloé Zhao für ihre Filme: Insgesamt 10 Nominierungen in verschiedenen Kategorien und für unterschiedliche Awards, 17 Auszeichnungen in verschiedenen Kategorien für den Film „Nomadland“ und drei davon für den Film „The Rider“. Darunter viele bekannte Awards wie der „Golden Globe Award“, „Internationale Filmfestspiele von Cannes“ und natürlich nicht zu vergessen dem „Oscar“!
„Ihre Filme werden nicht nur von Kritiker*innen geliebt, sondern berühren mit empathischem Blick und ruhigen Panoramaaufnahmen auch die Zuschauer*innen.“ – Kino.de
Der Siegesfilm „Nomadland“
Bei der diesjährigen Oscarverleihung am 25. April 2021 wurde der Film „Normadland“ zum „Besten Film“ und für die „Beste Regie“ gekürt, die Filmregisseurin und -produzentin Chloé Zhao gewann den Oscar! Sie ist die zweite Frau, die den Oscar in dieser Kategorie gewinnt und die aller erste Asiatin bzw. Person of Color. Des Weiteren wurde der Film noch für weitere Kategorien nominiert „Bester Schnitt“ und „Bestes adaptiertes Drehbuch“. Ebenfalls bekam die Schauspielerin Frances McDormand einen Oscar für die „Beste weibliche Hauptrolle“ in dem Film. Insgesamt soll der Film über 200 internationale Preise gewonnen haben.
Die Geschichte zu dem Film
Das Drehbuch des Films „Nomadland“, geschrieben von Chloé Zhao, basiert auf dem Buch „Nomaden der Arbeit: Überleben in den USA im 21. Jahrhunderts“ aus dem Jahr 2017 von der amerikanischen Autorin und Journalistin Jessica Bruder. In dem Film „Nomadland“ geht es um die die 60-Jährige Protagonistin Fern (Frances McDermand). Sie verliert durch das wirtschaftliche Aus der Bergbaustadt Empire in der Nähe von Nevada, alles was sie hatte. Nur ihre letzten paar Sachen nimmt sie mit und reist mit ihrem weißen Van einfach los. Fern hat kein Ziel, sie begibt sich auf eine Reise zu sich selbst. Sie trifft während ihrer Reise mit dem Van auf verschiedenste Menschen, deren Schicksale aber meist ähnlich sind. Um zu überleben macht sie verschiedene Jobs wie zum Beispiel das Reinigen von Toiletten oder das Aushelfen in einer Restaurantküche. Die Handlung ist tiefgründig, die Figuren voller Leben und Verletzlichkeit. Die Landschaft wirkt oft unnahbar, rau und unglaublich schön und ist eine zentrale Perspektive, in der sich die Protagonistin immer wieder findet. Sie, ihr Van und die Landschaft mit unterschiedlichen Begegnungen.
„Die Landschaften sind Teil des Heilungsprozesses, den die Hauptfigur Fern durchlebt, sie findet durch die Natur ihren Platz im Leben. In einem Van ist man seiner Umwelt ziemlich intensiv ausgesetzt! Daher ist die Natur so eng mit der Identität der Nomaden verknüpft. Wir Stadtmenschen haben durch die Betonwüsten den Zugang zur Natur verloren. Ich bin überzeugt, dass die Natur eine heilende Kraft hat, musste das aber auch erst lernen. “ – faz, Interview Chloé Zhao
China zensiert den Oscargewinn
Skandalös ist hingegen die Reaktion Chinas, die bisher nicht auf den Oscargewinn reagiert haben und die Oscarpreisverleihung des Films „Nomadland“ der Filmproduzentin Chloé Zhao ignorierten. Weder in den staatlichen Medien noch in sozialen Netzwerken soll etwas über den Oscargewinn der Filmproduzentin berichtet worden sein. Ältere Berichte und Beiträge von Chloé Zhao wurden gelöscht. Doch warum? Chloé Zhao soll erst von der chinesischen Presse für den „Golden Globe Award“ gelobt worden sein, den sie auch für den Film „Nomadland“ bekommen hatte. Diese positive Zuwendung zur Filmproduzentin änderte sich aber, als wohl ein älteres Interview auftauchte. Im Interview soll sie sich kritisch gegenüber der Volksrepublik China geäußert haben. Daraufhin wurden vermutlich Berichterstattungen und Informationen über den Film „Nomadland“ gelöscht.
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Flo
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