Ihre Themen sind Rassismus, Feminismus, Internet, Politik, Gesellschaft und der Islam. Die gebürtige Hamburgerin Kübra Gümüsay ist Bloggerin, Journalistin und Netz-Aktivistin. 1988 geboren als Tochter eines türkischen Gastarbeiters, musste sie seit ihrer Kindheit lernen mit Rassismus umzugehen. Eine Frau, die sich ihre Lage zu nutzen machen konnte. Sie studierte in Hamburg, sowie in London und konnte sicherlich schon einige Menschen durch ihre Worte zum Nachdenken anregen.
Doppelrolle: Frau und Muslima
Kübra Gümüsay schrieb drei Jahre lang die Kolumne Das Tuch für die taz oder diskutiere im englischen Radiosender BBC mit Thilo Sarrazin. Ihr eigener Blog einfremdwörterbuch wurde 2011 sogar für den Online Grimme Preis nominiert. einfremdwörterbuch, geschrieben auf deutsch, englisch und teilweise türkisch, erzählt mit Witz und Charme über ihre eigenen Erfahrung als kopftuchtragende Frau in der Welt. Prägend ist für die Autorin besonders die Doppelrolle als Frau und Muslima in der Gesellschaft.
„Denn ich weiß oft nicht, ob die Diskriminierung, die ich erfahre aus sexistischen oder rassistischen Gründen erfolgt.“
#SchauHin – Eine durchaus erfolgreiche Aktion
Online organisierte Kübra Gümüsay 2013 den Hashtag #SchauHin gegen Rassismus. Der Hashtag #SchauHin, welcher im Übrigen ca. 57.000 Mal genutzt wurde ist der Nachfolger des Hashtags #Aufschrei, welcher auf Sexismus aufmerksam machen sollte. Für sie aber reichte die Thematisierung von Sexismus nicht.
,,Als #Aufschrei lief, verfolgte ich, was dort geschah und geschrieben wurde. Aber so ganz konnte ich weder die Passion noch die Begeisterung mitfühlen und konnte es mir nicht so recht erklären. Vielleicht, weil ich nie nur Sexismus allein, sondern immer mit Rassismus erlebte. Erst als #SchauHin lief und in wenigen Minuten Hunderte ihre Erlebnisse teilten, konnte ich nachfühlen, was die Frauen, die sich bei #Aufschrei engagierten, gefühlt haben müssen (…).”
Nach den Vorfällen in der Silvesternacht 2015/2016, wo mehrere Frauen sexuell attackiert worden sind, initiierte sie zusammen mit einer Gruppe von Feministinnen den Hashtag #Ausnahmslos .
Wir finden, eine faszinierende Frau, deren Ansichten auf die Welt wirklich lesenswert sind.
Julia Willhöft
Angelika meint
… das grenzt an ein Wunder: Kübra Gümüsay wurde von einem Mann geboren … wenn das Herrn Erdogan zu Gehör bekommt … nicht auszumalen, was dann noch alles geschieht – auch mit den Frauen – …, wie kann es angehen, über eine Feministin zu schreiben, begeistert zu sein, und dann so etwas naheliegendes wie die andere wichtige Frau – Gümüsays Mutter – nicht zu erwähnen. Oder die Eltern gar nicht erwähnen. Ich will auch nicht wissen, ob der Vater Gastarbeiter war, da öffnen sich doch schon wieder Bilder, die für diesen Text unerheblich sind. – Die Nichtbenennung der Mutter ist schon wieder Diskriminierung, Sexismus.- Eine große Portion mehr an Achtsamkeit, Selbstverständnis, Bewußtheit wünsche ich mir – gerade von den frauenseiten –
janni meint
Ich finde es total klasse, dass du über diese tolle Frau geschrieben hast! Ich freue mich auf weitere Portraits!