Die US-amerikanische Geschäftsfrau und Philanthropin Melinda Gates ist wohl eine der größten Wohltäter*innen der Welt. Sie und ihr Mann Bill Gates investieren etwa 125 Euro in der Sekunde gegen Armut, Hunger und Not. Das Forbes Magazin listet sie dafür auf Platz vier der 100 mächtigsten Frauen der Welt.
Bill & Melinda Gates Foundation
Gemeinsam mit ihrem Mann gründete sie 1999 die Wohltätigkeitsorganisation “Bill & Melinda Gates Foundation” welche die bisher weltweit größte private Stiftung ist. Die Stiftung nutzt ihr Vermögen für verschiedene Gesundheitsprojekte in Entwicklungsländern. Einige Beispiele, wofür die Organisation spendet: Die Entwicklung und Bereitstellung von Impfstoffen, zur Erforschung von Krankheiten, in Bildung, in Familienberatung und Verhütungen. Doch das Bemerkenswerte daran ist, dass Melinda und Bill Gates bereits 28 Milliarden Dollar ihres Geldes gespendet haben und bis zu ihrem Tod noch 90 bis 95 Prozent ihres gesamten Vermögens spenden möchten. Ihre drei Kinder bekommen den Rest. In einem Interview begründet Melinda ihr Engagement mit den Worten:
„Wir können nicht einfach wegsehen, wenn Kinder sterben, weil ihnen die fundamentalsten Dinge zum Leben fehlen, während wir uns fragen, welchen Flatscreen-Fernseher wir uns anschaffen“.
2010 gründeten sie gemeinsam mit Warren Buffett die Initiative „Giving Pledge“, welche reiche Menschen dazu bewegen soll, den Großteil ihres Vermögens für wohltätige Zwecke zu spenden. Die Initiative hat zum jetzigen Zeitpunkt bereits 113 Teilnehmer*innen.
Women around the world have told me that their futures depend on their ability to use contraceptives https://t.co/dsS9kjerWk pic.twitter.com/LABZRbuapj
— Melinda French Gates (@melindagates) January 26, 2017
Über Melindas Gates Leben
Melinda ist nicht bloß die Ehefrau von Bill Gates, welche sich mit Wohltätigkeitsarbeit die Zeit vertreibt. Sie hat sich ihren Einfluss stets erkämpfen müssen und hat bereits früh soziales Engagement gezeigt.
Um überhaupt studieren zu können, gründeten Melindas Eltern eine kleine Putzfirma, in der sie jedes Wochenende kräftig mithalf. In ihrer Abschlussrede sagte sie:
„Wenn du Erfolg hast, dann nur, weil irgendwo, irgendwann, irgendeiner dich auf den Weg gebracht hat. Dein Leben lebst du in der Schuld, Menschen zu helfen, die dieses Glück nicht hatten.“
Ihren Abschluss machte Melinda in Wirtschaft und Informatik an der renommierten Duke University. Doch auch dort hatte sie es nicht immer leicht. Als eines der einzigen Mädchen wurde sie lange Zeit nicht ernst genommen. Dies wendete sich erst, als ein Professor Melindas Lösung einer Aufgabe an die Tafel schrieb – die Lösung war klüger war als seine eigene. Von da an nahm man sie zwar ernst, sie blieb jedoch eine Außenseiterin. In ihrem Studium schrieb sie fast nur Bestnoten und arbeitete ehrenamtlich in einem Krankenhaus.
Nach ihrem Studium bewarb sie sich bei IBM und Microsoft. Sie wurde bei IBM zwar genommen, doch die Personalchefin riet ihr, zu Microsoft zu gehen. Mit der Begründung, dass es in so einem Unternehmen sehr schwer für eine Frau ist, nach oben zu kommen. Microsoft war hingegen noch jung und wuchs stetig weiter, da wäre es einfacher. Bei Microsoft bekam sie eine hohe Stellung und lernte später ihren Mann Bill Gates kennen. Sie wurde jedoch schon vorher eine sehr wohlhabende Frau. Auch wenn sie ihn nicht geheiratet hätte, wäre sie Millionärin geworden und hätte sich für wohltätige Zwecke eingesetzt. Mit der Geburt ihres ersten Kindes gab sie ihren Job auf und wand sich immer mehr der Stiftung zu. Heute bleibt er öfter zu Hause und sie fliegt um die Welt, um sich die Projekte persönlich anzusehen.
Auszeichnungen
Für ihr Engagement wurde Melinda im Jahr 2012 in die “American Academy of Arts and Sciences” gewählt und bekam 2015 den “Padma Bhushan” verliehen. Zudem erhielten sie und ihr Mann eine Reihe von Auszeichnungen gemeinsam. 2006 bekamen sie den „Prinz-von-Asturien-Preis für internationale Zusammenarbeit“, 2009 die Ehrendoktorwürde der University of Cambridge. 2013 bekamen sie den „Lasker-Bloomber Public Service Award“ verliehen und im Jahr 2016 zeichnete sie der damalige Präsident Barack Obama mit der “Presidential Medal of Freedom” aus. Ihre Einstellung beeinflusst andere und regt zu einer neuen Vorstellung von Verantwortung an.
Honored to receive the #MedalofFreedom for our foundation’s work. Many thanks to our partners. We’re excited for more progress to come. pic.twitter.com/GCXCiy8LAG
— Melinda French Gates (@melindagates) November 23, 2016
Hannah Rößer
Elena meint
Ist vieleicht interessant:
https://netzfrauen.org/2017/04/25/indien-verbannt-gates/
Und auch noch zu sagen: Vermögen des einen ist Schulden des andern.
Gruss,
Elena