In dem Buchladen Leseland bietet Petra Maurer eine bunte Palette an Kinder- und Jugendbüchern an. Hier müssen Mädchen bei Abenteuern nicht zuhause bleiben und dürfen auch abseits von Prinzessinnengeschichten Heldinnen sein. Gegründet hat den Buchladen vor elf Jahren ihr Kollege Stefan und seitdem arbeiten sie dort im Kollektiv.
Kein rosa-blau, sondern bunt
Wer hier reinkommt findet sich in einem kleinen, gemütlich-chaotischen Bücherparadies wieder. Die Wände und Tische in der Mitte des Raumes sind verziert mit schönen Buchcovern. Eins sticht sofort raus: Es gibt keine „Jungs-Ecke“ mit überwiegend blau gestalteten Bucheinbänden, beziehungsweise keinen Bereich mit rosa-getünchten „Mädchenbüchern“ wie es vielen anderen Kinderbuchabteilungen zu finden ist. Stattdessen sind die Bücher in verschiedene Themenbereiche gegliedert. Das reicht von Sachbüchern, über Bilderbücher hin zu Büchern in verschiedenen Sprachen oder zum Thema Queer.
Petra erzählt, dass sie und ihr Kollege Stefan bewusst Bücher für ihr Geschäft auswählen, die die Vielfalt von verschiedenen Lebens- und Identitätsformen abbilden. In dem Buchladen bieten sie außerdem Lesungen, Bilderbuchkinos und ausgiebige Buchberatung an.
Eene meene Kiste
Ein weiteres Projekt, in dem Petra mitwirkt, ist Eene Meene Kiste. Hierbei werden Bücherkisten an Kindergruppen verliehen. Die Kinder können sich dann einzelne Bücher daraus nehmen, zuhause lesen und danach wieder zurückgeben. Die Kisten können sich die Gruppen selbst zusammenstellen und dabei von Petra und ihrem Kollegen Bernd Empfehlungen und Tipps zum Umgang mit den Büchern bekommen. Im Rahmen dieses Projektes werden auch Workshops und Fortbildungen angeboten, um Kinder und deren Familien an Bücher heranzuführen.
Petra lebt mit etwa 20 anderen Menschen in einer Stadtkommune in Bremen. Dort teilen sie ihren Alltag und Finanzen.
Weil sie einen Teil dazu beiträgt, Kindern ein Großwerden abseits von rosablau-Schubladen zu ermöglichen, ist Petra unsere Frau der Woche.
Luise Kilian
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