Teresa Bücker ist bekennende Feministin, Netzaktivistin und Chefredakteurin des Online-Magazins Edition F. Während unseres Specials rund um das Thema Arbeit(s)Leben wollen wir euch eine Frau vorstellen, die Digitalisierung und Feminismus in ihrer Arbeit wunderbar verbindet.
Teresa Bücker – Autorin, Netzaktivistin und Chefredakteurin
Teresa Bücker ist vor allem den netzaktiven Menschen ein Begriff. Sie bloggt, twittert, schreibt Online-Artikel und tritt als Sprecherin auf Konferenzen rund um das Thema Internet und Digitalisierung auf. Bekannt ist sie auch als Mitinitiatorin von #ausnahmslos, eine Aktion gegen sexualisierte Gewalt. Bei Twitter folgen Teresa Bücker unter @fraeulein_tessa über 20.000 Follower. Seit fast drei Jahren nun arbeitet sie als Redaktionsleiterin bei Edition F, seit zwei Monaten ist sie dort zusätzlich als Chefredakteurin tätig. In ihrem Privatleben ist sie außerdem Mutter einer zweijährigen Tochter. Wir haben uns gefragt, wie sie Arbeitsalltag, Aktivismus und Mutterschaft so super unter einen Hut bekommt.
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Von der Bloggerin zur Social Media Referentin bei der SPD
Ihre ersten Blogerfahrungen machte Teresa Bücker in einem gemeinsamen Blog zusammen mit ihrem WG-Mitbewohner. Im Dezember 2007 startete sie ihren ersten eigenen Blog Flannel Apparel. Das Symbol des karierten Flanellhemdes steht für karierten, starken Girlism. Seit nun fast zehn Jahren bloggt sie darin über Feminismus, Netzthemen und ihr Leben. Nur ein Jahr nach dem Start ihres Blogs engagierte sie die Wochenzeitung der Freitag als Social-Media Redakteurin. 2010 holte die SPD die 26-Jährige zu sich, um den Online-Auftritt sowie digitale Beteiligungsformen zu entwickeln. Zwei Jahre lang arbeitet sie als die erste Referentin für Social Media bei der SPD Bundestagsfraktion, bis sie schließlich zu dem jungen Online-Magazin Edition F wechselte. Seitdem ist sie in der Online-Redaktion zu Hause.
Das Arbeitsleben als Mutter bei der Edition F
In einem Interview mit der Bloggerin Sandra von Smart Mama beschreibt sie, wie sie sechs Monate nach der Geburt ihrer Tochter wieder in ihren Job bei Edition F eingestiegen ist. Dadurch, dass das Online-Magazin ein digitales Unternehmen ist und sie so auch von zu Hause an Artikeln schreiben und Kontakt halten konnte, sei die Elternzeit gar keine richtige Pause gewesen. Trotzdem habe sich ihr Arbeitsalltag seit der Geburt ihrer Tochter auch verändert: Sie stehe früher auf, fange früher an zu arbeiten und sei dadurch aber auch eher als alle anderen über die täglichen News informiert. Somit könne sie gleich als erste mit neuen Ideen in der Redaktion durchstarten. Zusätzlich seien ihre Arbeitszeiten sehr flexibel und sie könne ihre Tochter mit ins Büro nehmen oder auch mal von zu Hause aus arbeiten. Ansonsten habe sich aber nicht viel verändert.
Today is take your favorite person to work day 💜 pic.twitter.com/ND4ERBzNc7
— teresa bücker (@teresabuecker) January 23, 2017
Handlungsbedarf bei staatlicher Unterstützung von berufstätigen Müttern
Trotzdem sieht Teresa Bücker auch noch Handlungsbedarf, bei der Unterstützung durch den Staat zum Beispiel. Immer noch mangele es an Kitaplätzen, so Teresa Bücker im Interview mit dem Blog Smart Mama. Der Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz erst ab einem Jahr passe nicht zu der Realität und den Wünschen vieler berufstätiger Frauen. Der Staat solle Männer auch ruhig dazu ermutigen, sich als Vollzeitvater und Hausmann in die Elternzeit zu stürzen. Nur so könne sich die klassische Rollenverteilung ändern. Ihr Partner konnte sich zwar keine Elternzeit nehmen, aber jetzt sei die Betreuung ihrer gemeinsamen Tochter sehr gerecht aufgeteilt.
Das perfekte Arbeitsmodell hat auch Teresa Bücker noch nicht gefunden
Doch auch Teresa Bücker verrät im Interview mit Sandra von Smart Mama, dass sie vier Monate nach ihrem Wiedereinstieg das perfekte Arbeitsmodell noch nicht gefunden hat. Ihr Tipp ist, sich als Mutter klar zu werden, was man eigentlich genau möchte und nicht sofort einzuknicken, nur weil die*r Partner*in beispielsweise mehr verdient. Dennoch solle frau auch großzügig mit sich selbst sein und nicht immer nach Perfektion streben. So kann man die Doppelbelastung als berufstätige Mutter auch viel besser meistern, finden wir und senden ein Chapeau an diese Powerfrau!
Falls ihr mehr über und von Teresa Bücker lesen wollt, folgt ihr doch auf ihrem Blog, bei Twitter, Instagram oder bei Edition F.
Britta Grossert
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