„Fremden Menschen etwas von Ihrer kulinarischen Freude abzugeben, zu teilen und sich für einen guten Zweck einzusetzen, statt im Park die Enten zu füttern“ hat sich Monika Fuchs zum Motto genommen. Und in ihrer Hamburger Altbauwohnung macht die 78jährige damit nicht nur sich selbst überglücklich.
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Kulinarisches Feuer entbrennt
Nach ihrer beruflichen Laufbahn als Schneiderin, Kellnerin und Kosmetikverkäuferin war Monika Fuchs als Journalistin tätig. Schon zu diesem Zeitpunkt empfindet sie großen Spaß an der Ernährung ihrer vier eigenen und mehrerer Pflegekinder. Eine Unterhaltung lenkte ihre Aufmerksamkeit auf das Catering und ließ ihre Leidenschaft für die Kochkunst endgültig entfachen. Nicht nur der Mann als Hoteldirektor und professioneller Gastronom bot ihr reichlich Inspiration, auch gemeinsame Reisen in die Küchen ferner Länder haben das kulinarische Repertoire erweitert. 1998 machte sich Fuchs dann im Catering selbstständig, kochte in der Talkshow „Beckmann“ für viele Schauspieler*innen, Politiker*innen und Musiker*innen. Als die Sendung abgesetzt wird, sucht sie ihren Platz im Hospiz und bei der Tafel. Nach dem Ruhestand will Monika Fuchs das Kochen jedoch nicht aufgeben. Eine Erkrankung ihres Ehemanns bindet sie an das eigene Zuhause und sät die Idee eines Restaurant im eigenen Wohnzimmer.
Wohnzimmer-Wirtschaft
Im April 2015 begann sie, ihre Gäste alle zwei Wochen zu bekochen – die extrem große Nachfrage bewirkt, dass sie heute jeden Freitag den Kochlöffel schwingt. Fast drei Tage nimmt sich Monika Zeit, das 5-Gänge-Menü vor- und zuzubereiten. Serviert wird nicht nur deutsche Hausmannskost, ein Mix internationaler Gerichte erzeugt bei den Essern regelmäßige Geschmacksexplosionen.
Ziel der Gastonomie in ihrem eigenen Wohnzimmer ist nicht, eine besser Rente einzufahren, denn Monika Fuchs betreibt kein Gewerbe. Die 50 Euro pro Gast decken Kosten für die Zutaten, den restlichen Anteil spendet sie an das „Waldpiraten-Camp“, eine Einrichtung der Deutschen Kinderkrebsstiftung, die krebskranken Kindern und deren Geschwistern Beistand leistet.
Nicht nur die Spende macht dieses Projekt so besonders. 15 Menschen, die freitags an ihrem Tisch speisen, sind zu Beginn des Mahls Fremde, am Ende sprechen sie oftmals von Freundschaft. Von einem Abend großer Inspiration ist bei den Teilnehmenden die Rede – nicht nur in Form einer fantastischen Initiatorin, auch aufgrund von Gesprächen, die sie in dieser Weise wohlmöglich nicht geführt hätten.
Die Vereinigung aus Selbstverwirklichung und Nächstenliebe machen dieses leidenschaftliche Engagement zu einer ehrenwerten Leistung. Eine Frau, die uns allen als Vorbild dienen sollte.
Hut ab an unsere Frau der Woche, Monika Fuchs.
Vivien Koschig
Wer Interesse an einer Mahlzeit bei Monika hat, sollte sich so früh wie möglich unter studiocatering@gmx.de anmelden.
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