Es jährt sich 2016 der 55. Todestag von Vanessa Bell, geb. Stephen, die am 30. Mai 1879 in London geboren wurde und 1961 als Vanessa Bell am 7. April in Charleston, Sussex starb. Die jüngere Schwester von Virginia Woolf gelangte als Malerin und Designerin zu Berühmtheit. fembio.org hat ihr einen eigenen Eintrag gewidmet:
Biografie
Vanessa Bell, Virginia Woolfs geliebte und bewunderte ältere Schwester, wurde eine bekannte Malerin und war wie Virginia ein prominentes Mitglied der von ihr ins Leben gerufenen Londoner “Bloomsbury Group” – einer losen Verbindung von KünstlerInnen und Intellektuellen Anfang des vorigen Jahrhunderts, benannt nach ihrem Treffpunkt, der im Londoner Stadtteil Bloomsboury gelegenen Wohnung der vier Stephen-Kinder Vanessa, Thoby, Virginia und Adrian. Vanessa, die bis zum Tod des Vaters im Februar 1904, also von ihrem 18. bis zum 25. Lebensjahr, neben ihrem Studium an der Royal Art School den jüngeren Geschwistern und dem hypochondrischen Vater als Familiensklavin ihre verstorbene Halbschwester Stella und die verstorbene Mutter ersetzen mußte, hatte das damals noch ganz unpopuläre Bloomsbury als passendes Domizil für sich selbst und ihre Geschwister aufgetan. Alles, was mit der Welt der Eltern zu tun hatte, wollte sie weit hinter sich lassen. Einen der jungen Männer aus diesem Kreis, den Kunstkritiker Clive Bell, heiratete Vanessa 1907.
Sie hatte mit ihm zwei Söhne, Julian, der 1937 im spanischen Bürgerkrieg starb, und Quentin, den späteren Biographen Virginia Woolfs. Vater ihrer Tochter Angelica war Vanessas große Liebe, der bisexuelle Maler Duncan Grant. Angelica erfuhr erst mit neunzehn, daß der Mann, mit dem sie aufgewachsen war (Duncan blieb in Vanessas Landhaus in Charleston um den Preis, daß sie seine Liebhaber tolerierte), ihr Vater war. Angelica heiratete schließlich David Garnett, Duncans Liebhaber. Die Bloomsbury Group hielt wenig von bürgerlicher Moral; besonders liberal war Vanessa, und sie zahlte einen hohen Preis dafür. […]
Falls wir euer Interesse geweckt haben: Den kompletten Artikel von Luise F. Pusch findet ihr auf fembio.org.
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