Unser heutiges Video zum Wochenende lädt euch zum Kino-Besuch ein: Googoosh – Made of Fire startete gestern in den deutschen Kinos. Unter diesem Künstlerinnennamen ist die iranische Sängerin und Schauspielerin Faegheh Atashin bekannt. Vor der Islamischen Revolution von 1979 war sie dort eine Ikone der Popkultur, tourte durch die Welt und gewann internationale Preise. Ursprünglich eher unpolitisch – war sie doch schon als Kind durch ihren Vater auf die Bühne gestellt worden und trat sogar vor dem Schah auf – änderte sich das mit der Machtübernahme der Mullahs. Sie verbrachte einige Zeit im berüchtigten Evin-Gefängnis und bekam dann wie auch andere Sänger*innen von den Mullahs Auftrittverbot. Lange 21 Jahre sang sie gar nicht. Seit 2000 lebt sie in den USA. Trotzdem sind ihre Lieder auch weiterhin im Iran und im Ausland bei allen Generationen beliebt. Jetzt hat die Regisseurin, Produzentin und Autorin Niloufar Taghizadeh ihr mit ihrem Dokumentarfilm ein Denkmal gesetzt, indem sie zeigt, wie eng Googooshs Geschichte mit der Geschichte des Iran und der islamischen Republik verflochten ist.
Taghizadeh ist derzeit in deutschen Städten unterwegs, um den Film vorzustellen. Vorgestern, am 9.10.2024, war sie zur Premiere in Bremen im Cinema im Ostertor zu Gast und erzählte von den bewegenden Dreharbeiten. Nach langer Planung begannen diese 2022 bei einem Konzert in Frankfurt, ausgerechnet zwei Tage nach der Ermordung von Jina Mahsa Amini durch die iranische Sittenpolizei. Dieses Verbrechen zieht sich durch den ganzen Film hindurch, wie auch die Erinnerung an weitere Opfer des Regimes. Wie sehr Googosh auch in Bremen verehrt wird, zeigte sich am Premierenpublikum im ausverkauften Haus. Man konnte meinen, die halbe iranische Community Bremens habe sich versammelt.
Zum Schluss wies Niloufar Taghizadeh darauf hin, dass es den Kinos, bedingt durch Netflix und Co, nicht so gut gehe, und rief dazu auf, es anderen weiterzusagen: „Geht ins Kino!“ Dem können wir uns nur anschließen.
Team frauenseiten
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