Schiffsoffizierin Malika (gespielt von Salka Weber) steht kurz vor der Beförderung zur Kapitänin. Doch dann passiert ein Zwischenfall an Bord, bei dem Malika die Crew und sich selbst in Gefahr bringt. Ihre Vorgesetzte gibt ihr eine letzte Chance: Statt sofort wieder an Bord zu gehen, soll Malika den Sommer an Land verbringen – bei den Festmacher*innen im Hafen von Bremen. Dort soll sie zur Ruhe kommen und ihr Leben sortieren, bevor über eine Rückkehr auf See entschieden wird.
Widerwillig nimmt Malika das Angebot an. Für sie ist das Festmachen von Schiffen im Hafenalltag keine Perspektive, sondern eine Strafe. Das enge Miteinander der Hafenarbeiter*innen, die sich wie eine Familie zusammenraufen, ist ihr fremd. Denn genau das möchte sie vermeiden – irgendwo ankommen, Teil einer Gemeinschaft sein, sich mit sich selbst auseinandersetzen. Ihr Ziel ist klar: zurück aufs Schiff, zurück aufs Meer.
Doch je länger sie an Land ist, desto mehr gerät ihr innerer Kompass ins Wanken. Die neue Umgebung – rau, direkt und ehrlich – konfrontiert sie mit Fragen, denen sie lange aus dem Weg gegangen ist. Malika muss lernen, Kurs zu halten in einem emotionalen Fahrwasser, das sie nicht kennt. Dabei steht mehr auf dem Spiel als nur ihre Rückkehr zur See – sie kämpft um ihre Identität, um Zugehörigkeit und nicht zuletzt um sich selbst.

„Frauen in der Seefahrt möglichst authentisch erzählen“
Das sagt Hilke Rönnfeldt, deutsche Filmemacherin und Autorin und Regisseurin der Serie „Festmachen„. Rönnfeldt kennt die Abläufe an Bord und im Hafen. Neben ihrem Studium hat sie selbst als Festmacherin im Bremer Hafen gearbeitet und ist später als Schiffsoffizierin zur See gefahren. Aus dieser persönlichen Verbindung und der Faszination für verschiedene Arbeitswelten heraus ist die Idee entstanden, die Geschichte der fiktiven Offizierin Malika zu erzählen.
Der Frauenanteil in der Seefahrt steigt
Am Sonntag, den 18. Mai ist Internationaler Tag der Frauen in der Schifffahrt. Der Tag wurde 2022 von der Weltschifffahrtsorganisation, einer Unterorganisation der Vereinten Nationen, ins Leben gerufen. Ziel ist es, Frauen im maritimen Sektor sichtbarer zu machen, ihre Beschäftigung zu fördern und langfristig das Ungleichgewicht zwischen weiblichen und männlichen Beschäftigten zu verringern. Laut dem Verband Deutscher Reeder ist der Anteil von Frauen an Bord der deutschen Handelsflotte in den letzten Jahren gewachsen – von 5,8 Prozent im Jahr 2022 auf 7,1 Prozent im Jahr 2024. Das entspricht einem Anstieg von 400 auf 490 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen. Gaby Bornheim, Präsidentin des Verbands Deutscher Reeder, freut sich über den steigenden Frauenanteil. Damit liegt Deutschland über dem internationalen Durchschnitt von etwa 2 Prozent. Dennoch betont sie, dass es einer Veränderung bedarf und die Geschlechtervielfalt weiter gefördert werden müsse.
Die 5-teilige Serie „Festmachen“ jetzt in der ARD-Mediathek anschauen.
Jana K.
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