Fußball ist nicht nur der populärste Sport in Deutschland – für viele ist es außerdem eine Leidenschaft aber manchmal auch ein Ort für Ausgrenzung. Doch es geht auch anders, wie uns Resa und Anni in der neuen Folge „Von Boom bis Z“ zeigen.
Diesmal wird es sportlich: Diese Woche sind Resa und Anni von den Schrotflintas- ein Flinta-Fußballteam aus Bremen- zu Gast. Wir sprechen mit ihnen über die Wilde Liga – eine selbstorganisierte Fußballliga ohne Schiedsrichter*innen- und über die bisherigen Erfolge und Herausforderungen der Schrotflintas.
Flinta-Fußball- Warum das?
Die Schrotflintas sind ein Team, das für Flinta-Personen (Frauen, Lesben, inter, nicht-binäre, trans und agender Personen) offen ist. Sie wollen einen sicheren Raum schaffen, in dem alle Fußball spielen können, ohne dabei von patriarchalen Strukturen oder Leistungsdruck betroffen zu sein- es geht um Gemeinschaft.
Herausforderungen und Erfolge
Die Wilde Liga bietet den Schrotflintas die perfekte Plattform, auch wenn nicht alles ideal ist. „Bei den anderen Mannschaften sind sehr viele cis Männer“, erzählt Anni. Das sind manchmal Momente, an denen das Bremer Team wieder mit Vorurteilen und Leitungsdruck konfrontiert ist. Deshalb wünschen sie sich mehr Flintateams! So haben sie es zum Beispiel geschafft Flintas in Oldenburg zu inspirieren, welche jetzt auch eine Flinta-Mannschaft haben!
Trotzdem gibt es noch strukturelle Grenzen: „Nur weil es uns gibt, heißt das nicht, dass sich die Fußball-Ligen insgesamt verändern“, so Reza. Innerhalb der Wilden Liga stellen sie größtenteils Offenheit fest, aber sie stehen dennoch am Anfang, was zum Beispiel auch die öffentlichen Sportanalagen betreffen. So sind diese für Flinta-Personen nicht optimal ausgestattet. Auch die Trainingsplätze sind oft knapp, weshalb die Schrotflintas aktuell auf der Suche nach einem geeigneten Platz vor allem für den Winter sind.
Ein Blick in die Zukunft
Zum Ende der Folge wagen die Schrotflintas einen Blick in die Zukunft „Auf jeden Fall mehr Flinta-Teams, mehr Flintas generell im Fußball“, wünscht sich Anni. Und für den Anfang wünscht sie sich, dass wir aufhören, zwischen Fußball und Frauen-Fußball zu unterscheiden – denn es sollte einfach Fußball sein.
Resa ergänzt: „Ich wünsche mir, dass die Sichtbarkeit von queeren, nicht-binären, trans und inter Personen im Fußball steigt und es irgendwann selbstverständlich ist, dass alle mitspielen können.“
Mitmachen und Unterstützen!
Die Schrotflintas trainieren jeden Donnerstagabend auf einem öffentlichen Platz hinter dem Weserstadion. Ihr offenes Training findet einmal im Monat statt – perfekt für alle, die ausprobieren wollen, ob Fußball in einer inklusiven Umgebung etwas für sie ist.
Auch Zuschauer*innen sind immer herzlich willkommen: Die Winterliga beginnt Ende November, und es wird bestimmt nicht nur spannende Spiele geben, sondern auch selbst gedichtete Fangesänge.
Um noch mehr spannende Einblicke in die Schrotflintas zu bekommen, hört unbedingt in die ganze Podcastfolge von Boom bis Z rein!
Paulina Liebeck
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