Was macht mich eigentlich aus, wo will ich hin? Vorurteile und Klischees auf dem Weg zu sich selbst zu überwinden erfordert Mut und vor allem eines: Stärke.

Mit interaktiver Projektarbeit leiten unsere Gästinnen Nicole Rosenboom und Jana Purnhagen Schüler*innen der 6. und 7. Klasse an, sich selbst besser kennenzulernen und Stereotypen in der Berufswelt kritisch zu hinterfragen.
Über das Projekt
Mit dem Projekt „Be oK” (Berufsorientierung und Lebensplanung ohne Klischees) bringen sie Themen wie den Abbau von Geschlechterklischees und mentale Gesundheit an die Schulen in Bremen und Bremerhaven. „Das Wichtigste ist, dass wir Berufsorientierung ganzheitlich sehen”, erzählt Jana Purnhagen. Es geht darum, Lohnarbeit, Freizeit und Haushalt in Einklang zu bringen. Hauptzielgruppe dafür sind zwar die Schüler*innen, „es gibt aber auch ein Modul für die Lehrkräfte und Fachkräfte in der Schule und auch ein Modul für die Erziehungsberechtigten“, führt sie aus, da auch an diesen Stellen Sensibilisierung möglich und notwendig ist.
Nicole Rosenboom teilt eine ihrer Zielvorstellungen mit uns: „Wir wollen, dass jedes Kind, jede*r Jugendliche aus dem Projekt rausgeht und weiß, was er oder sie gut kann.” Es dreht sich inhaltlich viel um eine Auseinandersetzung mit dem Selbst und um das Ermitteln ganz persönlicher Stärken. Durch die Anwendung verschiedener Methoden können die Schüler*innen ein Bewusstsein für ihre eigenen Fähigkeiten und Interessen aufbauen oder schärfen. Dies kann ein wesentlicher Anstoß sein, um aus womöglich bestehenden Vorgaben auszubrechen oder sich von der Einwirkung äußerer Faktoren zu distanzieren. Nicole Rosenboom berichtet beispielsweise davon, dass ihre Eltern einen großen Einfluss auf ihre Berufswahl hatten und sie erst als Erwachsene tatsächlich macht, was sie eigentlich will.
Die Schüler*innen sollen so früh wie möglich darin bestärkt werden, ihre eigenen Entscheidungen zu treffen. Als Highlight sprechen berufliche Vorbilder („Role Models”) vor den Klassen, die „eher in geschlechtsuntypischen Berufen arbeiten” und von den Schüler*innen zu ihrem Werdegang befragt werden können. Häufig sind sie nicht auf einem linearen Weg zu ihrem Beruf gelangt, um aufzuzeigen, dass es in Ordnung ist, sich umzuentscheiden und verschiedene Dinge auszuprobieren. Möglichen Zukunftsängsten soll so bereits entgegengewirkt werden. Den Jugendlichen legen Jana Purnhagen und Nicole Rosenboom nahe: „Du kannst dich entwickeln” – neue Stärken können im Laufe der Zeit ausgebildet werden und bestehende sind veränderbar. Durch Feedback und den abschließenden Austausch mit Lehrkräften wird das Konzept stetig weiterentwickelt. Dass es in der Förderlandschaft jedoch schwierig ist, das Projekt am Leben zu erhalten, ist Nicole Rosenboom und Jana Purnhagen bewusst. Beide sind dennoch zuversichtlich, dass sich Wege und Möglichkeiten finden werden, auch in den kommenden Jahren noch Schulen mit ihrer Projektarbeit zu besuchen.
Werde Role Model
Das Team von Be oK ist immer auf der Suche nach neuen „Role Models”. Fühlst du dich angesprochen? Eine Bewerbung ist unter https://be-ok.de/ möglich. Mehr Details zu den Modulen und intensivere Eindrücke zu dem Projekt gibt es in unserer Podcast-Folge. Die beiden Gästinnen vom Projekt BeOK teilen außerdem ihre persönlichen Beobachtungen mit uns, beispielsweise zu dem Vorurteil: Junge Menschen wollen nicht mehr arbeiten.
Laura Stache
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