Im Rahmen unseres aktuellen Specials stellen wir euch hier drei weibliche Himmelskörper vor. Es sind wenig Himmelskörper nach weiblichen Figuren der Mythologie benannt. Die meisten teilen sich Namen mit Tieren, beispielsweise der Fuchs oder der Delphin. Wieder andere tragen ihren Namen, da die Form der Sterne, die das Sternenbild bilden, einem Gegenstand ähneln, so wie der Große Wagen oder der Becher. Benennen darf die Sternenbilder die Person, die sie entdeckt. Heutzutage sind die Sternenbilder festgelegt und werden nicht mehr neu entdeckt. Neuentdeckungen in der Astronomie sind meistens Kometen. Es gibt insgesamt 48 bekannte Sternenbilder und seit dem 18. Jahrhundert wurden keine neuen mehr hinzugefügt.
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Venus
Einer der bekanntesten Himmelskörper mit weiblichem Namen ist der Planet Venus. Sie ist der Sonne am zweitnächsten und liegt zwischen der Erde und Merkur. Wenn die Venus richtig zwischen Erde und Sonne vorbeizieht, kann man ihren Schatten sogar als kleinen Punkt auf der Sonne sehen. Dies wird als Venustransit bezeichnet. Erst 2012 ließ sich dieses Phänomen beobachten. Leider muss man für das nächste etwas warten: Erst in 2117 wird ein Venustransit wieder sichtbar sein. Erwartet man aufgrund des weiblichen Namen einen zarten Planeten, liegt man sehr falsch. Die Temperatur auf der Venus ist mehr als zehnmal so hoch wie bei uns und Säureregen sucht regelmäßig die Oberfläche der Venus heim. Benannt ist dieser Planet natürlich nach der Göttin Venus, da er einer der hellsten Planeten am Himmel ist. Diese römische Göttin ist die Göttin der Liebe. Unser heutiges Symbol für die Weiblichkeit ♀ ist auch das astronomische Symbol für den Planeten, angelehnt an die Silhouette vom Handspiegel der Venus.
Cassiopeia
Leser von Michael Endes Momo werden mit dem Namen Cassiopeia als erstes die weise Schildkröte von Meister Hora verbinden, die Momo durch ihr Abenteuer begleitet. Das Sternenbild Cassiopeia wurde entdeckt von dem griechischen Astronom Ptolemäus, der im zweiten Jahrhundert nach Christus lebte. Er ist der Entdecker vieler uns heute bekannten Sternenbilder ist. Die zum Sternenbild gehörenden fünf Sterne bilden, je nach Betrachtunsweise, ein M oder ein W, was die Suche nach ihr am Himmel vereinfacht. Benannt wurde sie nach der gleichnamigen Figur aus der griechischen Mythologie. Dort war Cassiopeia die Frau des Kepheus. Kassiopeia hatte sich, so die Sage, mit ihrer Schönheit zu sehr gerühmt und musste dafür fast ihre Tochter dem Meeresgott Neptun opfern. Ihre Tochter konnte zwar gerettet werden und ihre Familie wurde als Sternbild am Himmel verweigt, zur Strafe wurde Cassiopeia aber umgekehrt an einen Stuhl gefesselt. Sie dreht sich in dieser Position mit dem Tagesverlauf am Himmel.
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Andromeda
Cassiopeias Tochter war Andromeda, die die Namensgeberin des zweiten Sternenbildes ist, das wir euch hier vorstellen wollen. Andromeda ist ebenfalls eins der von Ptolemäus entdeckten Sternbilder und besteht aus vier Sternen. Als Tochter der eitlen Cassiopeia wäre sie fast von dem Meeresungeheuer Ketos gefressen worden. Sie wurde an einen Felsen gekettet, wurde aber rechtzeitig von Perseus gerettet. Die Rettung der Andromeda ist ein beliebtes Motiv in der Kunstgeschichte, ähnlich der Göttin Venus. Das Sternenbild ist ene Nachbarin von Cassiopeia, beide können ganzjährig bei klarem Himmel in der Nacht gesehen werden.
Für alle, die sich gerne noch mehr mit Astronomie beschäftigen möchten: Auf dem von John und Hank Green produzierten Kanal CrashCourse gibt es eine anschauliche Playlist zum Thema Astronomie, unter anderem mit Erklärungen zu allen Planeten, Arten von Himmelskörper und allgemeinen Fragen.
Kim Hofschröer
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