In ihrem offenen Brief bezieht die Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen Stellung zur #MeToo Kampagne:
Noch ein Hashtag, diesmal #metoo, organisiert von der amerikanischen Schauspielerin Alyssa Milano! Wieviel hashtags braucht es noch, bis das Thema „sexuelle Gewalt gegen Frauen“ endlich in das gesellschaftliche Bewusstsein dringt und dieses aufrüttelt?
Wir, die Sprecherinnen der Bundesarbeitsgemeinschaft kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen, erinnern hiermit auch an den #aufschrei der bereits 2013 von Anne Wizorek initiiert wurde. Eine kleine Weile gab es mediales Interesse, dann versank das Thema „alltäglicher Sexismus“ wieder in der Versenkung!
Wir leben in einer Gesellschaft, in der nach wie vor Gewalt gegen Frauen als normal gilt. Und zwar so normal, dass sogar Frauen sie häufig gar nicht wahrnehmen. Wir wachsen mit dem Bewusstsein auf, dass Sexismus eben dazu gehört. Nicht nur in der Film- und Musikbranche. Sondern allgemein. In jedem Berufsbereich. Überall. In unserer sexualisierten Gesellschaft haben Männer ein Problem damit, sich als Täter zu begreifen. Und sie erfahren Unterstützung von denjenigen, die es wissen und schweigen. Und das sind viele.
Das Schweigen zu brechen, ist immer der erste Schritt gegen sexuelle Belästigung und Gewalt gegen Frauen. Aus Angst und Scham wird viel zu lange geschwiegen. Das muss endlich ein Ende haben. Schämen sollten sich die Täter und Angst sollten sie haben vor strafrechtlicher Verfolgung.
Wir wissen, dass auch Männer Opfer sein können. Aber auch hier sind in der überwiegenden Mehrzahl Männer die Täter. Der #metoo ist die erneute Solidarisierung mit allen Frauen, die in ihrem Leben sexuell belästigt worden sind und/oder sexuelle Gewalt erfahren haben. Die Sprecherinnen der BAG sind froh, dass dieses Thema wieder in der Öffentlichkeit transportiert und alltäglicher Sexismus diskutiert wird.
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