„Minderjährige Geflüchtete, die ohne Angehörige reisen, haben ein besonderes Schicksal und brauchen viel Unterstützung!“ Dieses Statement ist nicht nur eine Tatsache, sondern gleichzeitig ein Aufruf an Bremer Bürgerinnen und Bürger sich aktiv an der Unterstützung minderjähriger Geflüchteter zu beteiligen.
Die Notlage der Geflüchteten
Sobald es die Minderjährigen über viele Umwege nach Deutschland geschafft haben, werden sie von den Behörden bzw. der Zentralen Aufnahmestelle für Flüchtlinge (ZAst) aufgenommen und registriert. Die ZAst steht häufig in starker Kritik. Die schlechten Lebensbedingungen die den Geflüchteten geboten werden, vermittelt Vielen das Gefühl nicht geduldet zu sein. Auch das Registrierungsverfahren klingt zunächst einfacher als es tatsächlich ist. Viele verfügen über keine Ausweisdokumente, welche in dem Clearingverfahren eine Rolle spielen. In den Clearingverfahren wird Festgestellt ob die oder der Jugendliche tatsächlich minderjährig ist. Dies ist meistens sehr schwierig. Die meisten Jugendlichen sind nach Ihrer Ankunft sehr nervös, zunächst Orientierungslos, Planlos und auf Hilfe angewiesen. Realität ist, dass die Bremer Ämter momentan sehr mit den Problemen überlastet sind. Auch logistisch ist die Lage überfordernd. Durch den Starken Andrang werden mittlerweile viele Jugendliche verschiedener Nationalitäten in großen Hostels und Hotels untergebracht. Dies ist aus pädagogischer Sicht ein Unding, da die Jugendlichen so nicht lernen selbstständig zu sein und alleingelassen werden. Viele minderjährige Geflüchtete sind traumatisiert und brauchen möglichst schnell Hilfe und Unterstützung. Da es momentan in vielen Einrichtungen an Fachkräften und Personal fehlt, werden die Jugendlichen nicht genug, wenn nur überhaupt, betreut.
Eine Misere für die Jugendlichen
Minderjährige in Deutschland sind auf einen Vormund angewiesen, um in der Gesellschaft handlungsfähig zu sein und partizipieren zu können. Das Angebot an Bildungsmöglichkeiten ist oftmals verheerend und auch mit der Umsetzung der Schulpflicht gibt es auf Grund mangelnder Lehrkräfte immer wieder Schwierigkeiten. Dadurch landen die meisten dann ohne Beschäftigung auf der Straße. Sie schließen sich Gruppen gleicher Nationalitäten an und die Gefahr Kriminell zu werden entsteht schnell. Dies bestärkt die Kluft zwischen Betreuer und Jugendliche. Nur schwer können sie dadurch eine richtige Perspektive und Zukunft aufbauen. Die Schwierigkeit ist, die Jugendliche auf den richtigen Weg zu bringen, ihnen die Möglichkeit zu geben an dem Leben teil zunehmen und somit ein Teil der Gesellschaft zu werden.
Doch wie kann dieser Misere begegnet werden? Klar ist, dass dies nur durch eine stärkere Vernetzung und Beteiligung alles Initiativen und Behörden möglich ist. Es hilft schon, verschiedene Aktivitäten und Freizeitveranstaltungen für Jugendliche Migrant*Innen anzubieten, sowie Veranstaltungen oder gar Praktikumsplätze zu organisieren. Die minderjährigen Geflüchteten müssen gefördert und unterstützt werden, sodass auch sie sich eine Perspektive für die Zukunft aufbauen können!
Aus der Praxis eines Betreuers (Name ist der Redaktion bekannt)
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