Der 01. Dezember markiert nicht nur jedes Jahr das erste Türchen des Adventskalenders, es ist auch jedes Jahr der Welt-AIDS-Tag. Dieser Tag wird genutzt für die Aufklärung zum Thema HIV und AIDS. Vor allem Prävention und Tolereanz gegenüber den Betroffenen sind das Hauptaugenmerk.
AIDS und HIV – wo ist der Unterschied?
Das Humane-Immundefizienz-Virus, kurz HI-Virus, ist der Auslöser für die Krankheit AIDS (Acquired Immunodeficiency Syndrome, zu deutsch ein einworbenes Immundefektsyndrom). Zwischen einem HIV-positiven und einem an AIDS erkrankten Menschen gibt es aber einen wichtigen Unterschied. Den Virus in sich zu tragen bedeutet erst einmal HIV-positiv zu sein. AIDS hat man allerdings erst, wenn man entweder eine zu geringe Anzahl an weißen Blutkörperchen hat oder eine der AIDS-typischen Krankheiten aufweist. Eine Heilung ist nach heutigem medizinischen Stand noch nicht möglich. Wer einmal HIV-infiziert oder gar AIDS-erkrankt ist, wird dies für den Rest seines*ihres Lebens bleiben. AIDS/HIV ist eine Immunkrankheit und befällt eine der Hauptorganisationszellen des Immunsystems. Ist diese Art von Zelle erst einmal beschädigt, haben auch andere Krankheiten die Möglichkeit, den Körper zu schwächen. Deswegen ist es auch so kompliziert, eine Heilung für AIDS und HIV zu finden, ohne eine der wichtigsten Immunzellen des Körpers komplett zu schädigen.
Der Welt-AIDS-Tag 2016
Übertragbar ist die Krankheit durch manche Körperflüssigkeiten, nämlich in denen, die beim Sex vermischt werden, wie Vaginalsekret oder Sperma (und Blut). Nicht gefährlich sind jedoch der Speichel, Schweiß, oder gar Tränen eines*r Infizierten. Gerade im Bezug auf Toleranz und den alltäglichen Umgang ist diese Unterscheidung besonders wichtig. Berührungsängste gegenüber den Betroffenen sind unbegründet. Anfeindung und Abweisung tragen oft zur Verbreitung von unnötigen Vorurteilen bei und erschweren den Betroffenen das Leben mehr, als es durch die Krankheit leider eh schon ist. Genau auf diesen Aspekt zielt die diesjährige Kampagne des Welt-AIDS-Tag 2016 ab. Mit AIDS, so die grundlegende Aussage der Werbungen, können die Betroffenen gut leben. Mit Abweisung, Vorurteilen und Angst, sich als HIV-positiv oder AIDS-krank zu äußern, allerdings nicht. Von den über 85.000 erkrankten Menschen in Deutschland leben heutzutage noch zu viele mit Ablehnung, Zurückweisung und Ausgrenzung, leider völlig unbegründet.
Was kann ich tun?
Als Privatperson kann man vor allem im Rahmen der Aufklärung helfen. Safer Sex ist bis heute die einzige Art, sich nachhaltig vor einer Ansteckung zu schützen. Nur Kondome sind wirklich sicher gegen das Übertragen des HI-Virus beim Sex. Daher ist es wichtig, Aufklärung zu betreiben, sowohl im eigenen Leben als auch für die eigenen Kinder, Bekannte, Verwandte. Und gleichzeitig muss auch für Toleranz geworben werden. Die rote Schleife ist seit Jahrzehnten ein Zeichen für Toleranz und Solidarität, sei es als Pin zum Anstecken oder virtuell auf sozialen Medien. Beides kann über die Webseite des Welt-AIDS-Tag gefunden werden. Auch am Welt-AIDS-Tag und über den ganzen Dezember gibt es viele verschiedene Aktionen und Veranstaltungen, die der AIDS-Recherche oder Projekten für Betroffene zu Gute kommen. Die lokalen AIDS-Hilfen vor Ort können auch als erste Anlaufstelle genutzt werden. Auch Bremen hat eine eigene AIDS-Hilfe.
Aktiv werden und tolerant sein – das ist die Botschaft des Welt-AIDS-Tag. Nur so kann die Ausbreitung der Krankheit vermieden werden und das Leben für die Betroffenen Tag für Tag erleichtert werden!
Kim Hofschröer
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