Datum & Uhrzeit
24.04.2025
19:00
Veranstaltungsort
Zentralbibliothek Bremen (Wall-Saal)
Am Wall 201
28195 Bremen
Weitere Informationen
Veranstalterinnen: Armenische Gemeinde Bremen, Demokratiezentrum Bremen, Stadtbibliothek Bremen.
Barrierefrei: eingeschränkt
Kosten: frei
Babas Schweigen – Lesung mit Özlem Çimen
Das Schweigen brechen – zum Gedenken an den armenischen Völkermord
110 Jahre ist es her – und bis heute leugnet die Türkei den Völkermord an den Armenier:innen, der am 24. April 1915 mit der Verhaftung und Verschleppung der politischen und kulturellen Eliten begann und mit über 1,5 Millionen Todesopfern sowie ungezählten Vertriebenen endete. „Ich wollte endlich das Schweigen brechen“, erklärt die Schweizer Autorin Özlem Çimen. Sie habe als Kind bei ihren Großeltern, Zaza-Kurden aus der Türkei, ein Unbehagen erlebt: „Ich spürte: Etwas ist in der Luft, aber niemand redet darüber.“ Jetzt redet – besser: schreibt sie darüber in ihrem Debütroman „Babas Schweigen“, und deckt dabei erschreckende Geheimnisse ihrer Familiengeschichte auf. In einer Mischung aus Lesung und Gespräch stellt Özlem Çimen an diesem Genozid-Gedenktag ihren Roman vor. Der Gemeindepfarrer Hratsch Biliciyan gibt eine Einführung in das Thema. Den musikalischen Rahmen bildet die Bremer Chorwerkstatt, u.a. mit Auszügen aus dem Armenischen Oratorium von Chatschadur Avedissian.
Der Gedenktag beginnt für die Armenier:innen aus Bremen und umzu bereits zwei Stunden vorher traditionell mit der Seelenmesse am armenischen Kreuzstein, Gustav-Deetjen-Allee, hinter dem Bahnhof nahe dem Antikolonialdenkmal (Elefant). Pfarrer Hratsch wird dort – Beginn 17 Uhr – für die Opfer des Genozids beten und zugleich den (Über-)Lebenswillen derer feiern, die dem Genozid entkommen sind und in der weltweiten Diaspora neue Heimaten gefunden haben. Der Kreuzstein, armenisch: Chatschkar, wurde auf den Tag genau vor 20 Jahren eingeweiht, das seinerzeit erste öffentliche Mahnmal in Deutschland, das an den Genozid von 1915 erinnert. Die Armenische Gemeinde Bremen gedenkt an dieser Stelle nicht nur der eigenen Toten sondern ebenso der Opfer, die die Gemeinschaften der Aramäer/Assyrer und der Griechen Klein-Asiens, des Pontos und Ost-Thrakiens zu betrauern haben.
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