Datum & Uhrzeit
05.11.2024
14:00 - 15:30
Veranstaltungsort
Bremische Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF)
Faulenstraße 14-18
28195 Bremen
Weitere Informationen
Veranstalterinnen: Zentralstelle Landesfrauenbeauftragte (ZGF)
Barrierefrei: ja
Kosten: frei / Anmeldung
Erkennen und vermeiden: Fallstricke bei der Berichterstattung zu Gewalt an Frauen
Workshop für Medienschaffende
Wie Medien über Gewalt gegen Frauen berichten, beeinflusst die Öffentlichkeit in ihrer Wahrnehmung des Problems. In einem Workshop der ZGF erfahren die Teilnehmenden, worauf es bei der Berichterstattung zu geschlechtsspezifischer Gewalt zu achten gilt, damit es nicht zu Verharmlosungen und Verzerrungen kommt. Den Workshop leitet Jun.-Prof. Christine Meltzer vom Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover.
Da es sich um einen Workshop handelt, empfehlen wir eine Teilnahme vor Ort, sie ist jedoch auch digital möglich.
Datum: Dienstag, 5. November 2024
Uhrzeit: 14 bis 15.30 Uhr
Ort: Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF), Faulenstr. 14-18
Der Workshop ist kostenfrei, eine Anmeldung per E-Mail bis zum 31. Oktober 2024 unter presse@frauen.bremen.de erforderlich.
Die Veranstaltung richtet sich an Medienschaffende und Kommunikationsverantwortliche aus Behörden, Polizei und weiteren Institutionen.
Verharmlosung, Individualisierung, Verzerrung
Unter diesen Schlagworten lässt sich ein großer Teil der aktuellen Berichterstattung zu Gewalt gegen Frauen zusammenfassen. Der Workshop liefert hierzu Hintergründe und Beispiele, erklärt Zusammenhänge und zeigt Alternativen auf.
Die Verharmlosung von Gewalt gegen Frauen geschieht beispielsweise durch die Wahl der Begrifflichkeiten. So werden Femizide zu Familientragödien, Vergewaltigungen zu Sex-Attacken, häusliche Gewalt zum Eifersuchtsdrama oder es findet eine Schuldumkehr statt, das sogenannte victim blaming. Individualisierung bedeutet, dass häufig über Einzelfälle berichtet wird, ohne den Kontext zu beleuchten: Alle vier Minuten erlebt eine Frau in Deutschland Gewalt durch ihren (Ex)-Partner, im Jahr 2023 wurden 155 Frauen durch diese getötet. Diese oder andere einordnende Informationen sind wichtig, denn geschlechtsspezifische Gewalt ist kein Einzelschicksal, sondern ein strukturelles Problem. Zu einer Verzerrung der Lage in der Medienberichterstattung kommt es beispielsweise durch das überproportional häufige Aufgreifen von geschlechtsspezifischer Gewalt, die von Fremden verübt wurde. Tatsächlich kommen die Täter jedoch weitaus häufiger aus dem persönlichen Umfeld.
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