Kino: Balconettes

Eine sommerliche Hitzewelle bringt Marseille zum Kochen. Eine Klimaanlage gibt es nicht in der Wohnung der drei jungen Freundinnen Nicole, Ruby und Elise und so verbringen sie ihre Zeit auf dem Balkon. Direkt gegenüber wohnt ein attraktiver junger Mann, in den sich die zurückhaltende Nicole verguckt hat. Seine Einladung auf einen nächtlichen Drink nehmen die drei gerne an. Doch die Party endet in einer blutigen Angelegenheit. Was genau passiert ist, erinnert keine mehr. Aber wie werden sie die Leiche los?

Noémie Merlant: „Ich habe mir den Film von Anfang an als zügellose Punk-Farce vorgestellt, aber er sollte durch Figuren mit Leben gefüllt werden, mit denen man sich identifizieren kann. Also habe ich auf meine eigenen Erfahrungen zurückgegriffen. Die Vergewaltigungen, die die Figuren erleiden, habe ich selbst erlebt. Sie mit einem komödiantischen Ansatz zu filmen, war die einzige Möglichkeit, das Thema anzugehen, ohne den Überblick zu verlieren. Für mich sind Komik und Satire mächtige Waffen. Ich hoffe, dass dieser Film nicht nur befreiend wirkt, sondern die Menschen auch zum Lachen und Nachdenken bringt. (Hofer-Filmtage)

Das Drehbuch entstand in Zusammenarbeit mit Céline Sciamma. Weltpremiere war auf dem Film Festival Cannes 2024.

Über die Regisseurin und Schauspielerin Noémie Merlant
Noémie Merlant ist eine französische Schauspielerin und Regisseurin. Als Schauspielerin hat sie mit vielen renommierten Regisseuren zusammengearbeitet, wie z.B. Céline Sciamma (Portrait einer jungen Frau in Flammen, 2019), Jacques Audiard (Paris, 13th District, 2021), Todd Field (Tár, 2022) und erst kürzlich, Audrey Diwan (Emmanuelle, 2024).
Im Jahr 2023 gewann sie einen César für ihre Darstellung in „The Innocent“ von Louis Garrel. Nachdem sie mehrere Kurzfilme gedreht hatte, schrieb und inszenierte Noémie Merlant 2020 ihren ersten Spielfilm „Mi iubita mon amour“. Ihr zweiter Spielfilm, „Balconettes“ (Les Femmes au Balcon), mit Souheila Yacoub und Sanda Codreanu, feierte Premiere bei den Filmfestspielen Cannes 2024, in der offiziellen Auswahl. (Quelle: Verleih Barnsteiner Film)