Datum & Uhrzeit
15.03.2025 - 26.03.2025
0:00
Veranstaltungsort
City 46 Kino
Birkenstr. 1
28195 Bremen
Weitere Informationen
Veranstalterinnen: City 46
Barrierefrei: ja
Kosten: Eintritt
Kino: No Other Land
N/PAL 2024, Regie: Basel Adra, Hamdan Ballal, Yuval Abraham, Rachel Szori, 95 Min., OmU
Termine: Sa. 15.3., Mo. 17.3. + Mi. 19.3. / 17:30
So. 16.3. + Di. 18.3. / 20:00
Mo. 24.3. + Mi. 26.3. / 20:45
Di. 25.3. / 18:00
Mi. 26.3. / 15:30
Am Anfang von „No Other Land“ ist zu sehen, wie ein Bulldozer ein Haus in Masafer Yatta zerstört, einer Sammlung von Dörfern im Westjordanland. Und diese Bilder wiederholen sich. Über fünf Jahre hat ein palästinensisch-israelisches Kollektiv die Zerstörungen in der Region durch die israelische Armee dokumentiert. Im Zentrum stehen der palästinensische Aktivist Basel Adra und sein israelischer Freund, der Journalist Yuval Abraham. Während Basel seit seiner Kindheit unermüdlich gegen die Versuche der israelischen Armee kämpft, die Bewohner*innen von Masafer Yatta zu vertreiben, versucht Yuval, die Komplexität des Konflikts durch seine Arbeit als Journalist zu vermitteln. Ihn und Yuval eint die Überzeugung, die Wahrheit ans Licht bringen zu müssen. Ihr gemeinsamer Film dokumentiert die harten Lebensbedingungen der palästinensischen Gemeinschaft unter der Besatzung, die täglichen Kämpfe gegen die Zwangsräumung und die Zerstörung ihres Zuhauses. Während Yuval sich vergleichsweise unbehelligt durch das Westjordanland bewegen kann, sieht Basel sich konstanter Repression ausgesetzt.
Preis für den besten Dokumentarfilm und Panorama Publikumspreis bei der Berlinale 2024.
In den 1980er Jahren wurde das Gebiet von Masafer Yatta von Israel zum Truppenübungsplatz erklärt. Protokolle eines Ministertreffens aus dem Jahr 1981 belegen, dass der damalige Agrarminister Ariel Sharon damit gezielt den Ausbau palästinensischer Dörfer verhindern wollte. Seither wurden in mehreren Wellen Häuser zerstört und deren Bewohner vertrieben. Bis 2022 wehrte sich die Gemeinschaft juristisch. Dann entschied Israels oberstes Gericht, dass die „Firing Zone 918“ rechtens sei und die dortigen Palästinenser keine „dauerhaften Bewohner“ seien. (Felix Wellisch, www.taz.de)
Angesichts der Produktionsbedingungen wäre „No Other Land“ selbst in einer zerfransteren Form lebenswichtig. Aber der Film ist straff und durchdacht, der Schnitt ist geschickt (…) und fängt das Gefühl einer Zeit ein, die vergeht und sich gleichzeitig endlos wiederholt. Die intensive, erschütternde Wirkung der Szenen der palästinensisch-israelischen Konfrontation – die häufig mit Telefonkameras gedreht wurden (…) – wird konterkariert durch sorgfältig komponierte Sequenzen von Adra, seiner Familie und seinen Nachbarn, die versuchen, so etwas einen Alltag in einem Land zu leben, das ihnen immer wieder entrissen wird.
(Guy Lodge, www.variety. com)
Die Lage verschlechtert sich während der Entstehung des Films konstant, aber er fängt dennoch wichtige Prozesse ein und verpackt sie in Bilder, deren Praxis mittlerweile aus den sozialen Medien bekannt ist. Die Kamera ist der Körper, und wenn der Körper angegriffen wird, so wird auch die Kamera angegriffen. Wenn der Körper stirbt, enden auch die Bilder. Ein Denken am Bild und in der Bildproduktion, das sich bis zu den Anfängen des palästinischen Kinos zurückverfolgen lässt. (Florian Weigl, www.critic.de)
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