Kino: Papusza – Die Poetin der Roma

Fr. 11.10. / 19:00 mit Regisseurin Joanna Kos-Krauze

Polen um 1925: Als sehr junges Mädchen wird Bronisława Wajs – genannt Papusza – an einen viel älteren Mann zwangsverheiratet, doch sie kann ihm keine Kinder gebären. Dass sie als einzige in der reisenden Roma-Gemeinschaft lesen und schreiben kann, macht es nicht besser. „Hättest Du mal lieber gelernt, wie man Kinder bekommt“, schimpft ihr Ehemann. Einzig der Pole Jerzy Ficowski, der sich in der Roma-Gruppe für zwei Jahre vor der Polizei versteckt, erkennt das Talent der jungen Frau. Er ist es auch, der einige Jahre später ihre Gedichte, eine Abhandlung über die Roma und das erste Wörterbuch der Romni-Sprache veröffentlicht. Bronisława Wajs war die Erste, die die nur mündlich überlieferten Gedichte der polnischen Roma schriftlich festhielt und deren Werke ins Polnische übersetzt und veröffentlicht wurden. Die Romani-Gemeinschaft fühlt sich von Papusza verraten und reagiert mit Aggression gegen die Dichterin. Von Familie und Freunden verstoßen, droht sie, an ihrem eigenen Talent zu zerbrechen.
Als erster Film seiner Art sind die Dialoge hauptsächlich in Romanes gehalten. Eine bewusste Entscheidung des Regie-Duos, um der Diaspora der Romani gerecht zu werden. „Papusza“ wurde auf verschiedenen Filmfestivals ausgezeichnet, unter anderem mit dem „Open Horizons Award” des Thessaloniki International Festivals.

Der Eintritt ist frei. Anmeldung erforderlich: termine@dpg-bremen.de
In Kooperation mit der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Bremen e.V..