Datum & Uhrzeit
15.06.2025
17:30
Veranstaltungsort
City 46 Kino
Birkenstr. 1
28195 Bremen
Weitere Informationen
Veranstalterinnen: GeWoBa, HSB & WIA
Barrierefrei: ja
Kosten: Eintritt
Kino: The Mies van der Rohes – A Female Family Saga
Im Rahmen des Women in Architecture Festivals 2025
So. 15.6. / 17:30 mit Gästen und Studierenden der School of Architecture Bremen an der HSB
Erzählt wird die Geschichte der Familie des weltberühmten Architekten Ludwig Mies van der Rohe aus der Perspektive der Frauen seiner Familie. Sechs Jahre ist die älteste Tochter Georgia, als ihr Vater die Familie verlässt und 1938 in die USA emigriert. Ihre Mutter Ada tut alles, damit Georgia und ihre Schwestern Manna und Traudel liebevoll umsorgt und fortschrittlich erzogen aufwachsen können. Die Frauen überleben, auf sich allein gestellt, die Barbarei der Nazizeit und des Krieges, doch ihr Leben bleibt vom abwesenden Mann, Vater und Geliebten bestimmt.
Zitate von Georgia, einer außergewöhnlichen und mutigen Frau, werden von Katharina und Anna Thalbach Thalbach in fiktiven Interviews gesprochen. Regisseurin Sabine Gisiger kombiniert diese inszenierten Gespräche mit Filmaufnahmen aus den Privatarchiven der Familie van der Rohe sowie mit Fotografien und bislang unveröffentlichtem Archivmaterial. So verknüpfen sich persönliche Erinnerungen von einem Leben im Schatten eines berühmten Vaters, von weiblicher Selbstbehauptung und familiären Umbrüchen mit der Architektur- und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Sabine Gisiger zum Film:
„Vor vielen Jahren stolperte ich in einer Berliner Buchhandlung über ein Taschenbuch: Georgia van der Rohe „La Donna è mobile. Mein bedingungsloses Leben“. Mich […] faszinierte der ganze neue Blick auf die Moderne und auf einige ihrer wichtigen Protagonisten und Protagonistinnen, den mir ihre Erzählung eröffnete: Georgia van der Rohe wurde als Tochter des berühmten Architekten Ludwig Mies van der Rohe geboren.
Jedenfalls dachte ich, dass ich die Frau, die damals 85jährig in Berlin lebte, unbedingt besuchen musste, um herauszufinden, ob es möglich wäre, sie für einen Film zu interviewen. Ich besuchte sie nicht, weil das Leben andere Pläne hatte. Georgia van der Rohe starb 2008. Aus dem Kopf ging sie mir nicht. Als Historikerin und Dokumentarfilmerin suchte ich andere Wege und entschied mich, ein fiktives Interview zu inszenieren: mit von mir erdachten Fragen, aber authentischen Antworten aus dem schriftlichen Nachlass.
Von Georgias Söhnen und ihrer Nichte habe ich als Erste einen exklusiven Zugang zum privaten Familienarchiv der Mies van der Rohes erhalten. […] Die Gedanken und Gefühle, die aus den zahlreichen schriftlichen Hinterlassenschaften der Frauen zu uns sprechen, haben mich sehr berührt. Sie bedeuten eine einmalige Gelegenheit, aus weiblicher Perspektive von der dramatischen ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts zu erzählen.“
(Auszug aus dem Presseheft)
Neue Kommentare