Datum & Uhrzeit
24.04.2025
17:30
Veranstaltungsort
City 46 Kino
Birkenstr. 1
28195 Bremen
Weitere Informationen
Veranstalterinnen: City 46 & Mädchenhaus Bremen
Barrierefrei: ja
Kosten: Eintritt
Kino: Toxic
LT 2024, Regie: Saulė Bliuvaitė, mit Ieva Rupeikaitė, Vesta Matulytė, 99 Min., OmU
Do. 24.4. / 17:30 mit Gast: Bianca Gerdes, Psychologische Psychotherapeutin, Mädchenhaus Bremen
Weitere Termine: Fr. 25.4., So. 27.4. + Di. 29.4. / 20:00
Sa. 26.4., Mo. 28.4. + Mi. 30.4. / 17:30
Do. 1.5., Sa. 3.5., Mo. 5.5. + Mi. 7.5. / 20:30
Fr. 2.5. + So. 4.5. / 18:00
Marija verbringt die Sommerferien bei ihrer Großmutter in einer abgelegenen Industriestadt Litauens. Wegen ihres Gehfehlers wird sie ausgegrenzt und gerät in einen Konflikt mit Kristina. Trotzdem freunden sich die beiden Mädchen an. Kristina besucht eine Modelschule, der auch Marija beitritt. Disziplin und Perfektion sind hier oberstes Gebot. Der Schulalltag ist von strengen Regeln und allgegenwärtigem Konkurrenzdruck bestimmt, die Folge sind Essstörungen. Wer das durchhält, wird mit einer glamourösen Modelkarriere belohnt, heißt es. Zwischen Marija und Kristina entwickelt sich trotz der Konkurrenz eine enge Freundschaft. Durch den zwanghaften Wunsch nach Perfektion verlieren sie immer mehr die Kontrolle über ihre Körper. Bald geraten sie in einen Strudel aus Anpassung und Selbstzerstörung.
Der Debütfilm der Regisseurin Saulė Bliuvaitė wurde beim 77. Filmfestival von Locarno mit dem Hauptpreis, dem Goldenen Löwen, ausgezeichnet.
In Kooperation mit Mädchenhaus Bremen. Die Mädchenhaus Bremen gGmbH ist ein Schutzort für Mädchen* und junge Frauen* mit verschiedenen Angeboten der Kinder- und Jugendhilfe.
Bianca Gerdes, Psychologische Psychotherapeutin und langjährige Mitarbeiterin derBeratungsstelle des Mädchenhauses.
Warnung: Dieser Film behandelt Themen im Zusammenhang mit Essstörungen und Körperbildproblemen und beinhaltet Darstellungen von Anorexie, Bulimie und Binge-Eating. Diese Inhalte könnten für Menschen mit einer Essstörung oder einer entsprechenden Vergangenheit belastend sein.
Beratungsstellen finden: www.bundesfachverbandessstoerungen.de / www.bzga-essstoerungen.de
Anonyme und kostenfreie Onlineberatung: www.ANAD-dialog.de
Beruhend auf eigenen Erfahrungen offenbart Regisseurin Saulė Bliuvaitė die toxischen Strukturen einer ausbeuterischen, patriarchalen Gesellschaft, mit der viele junge Frauen zu kämpfen haben. Der weibliche Körper wird zur Währung, zum manipulierbaren Objekt – oder vielleicht doch zum letzten Fluchtweg aus einer chancenlosen Situation? TOXIC ist von einer intimen Emotionalität geprägt und bezieht seine Faszination aus dem Gegensatz zwischen der Hässlichkeit eines tristen Alltags und der Schönheit echter Menschlichkeit und Zuneigung. (Quelle: Grandfilm Verleih)
Vereinzelung in der Gruppenbildung des Wettbewerbs – du oder ich – platonisches Lächeln und hämisches Lachen. Geld wird Gleitmittel einer Mitte, die zur Unterschicht abzurutschen droht. Kristina will aufsteigen, aber verachtet alle, die oben sind, nur noch schlimmer sind die eigenen Mitstreiterinnen. Der Film dekliniert durch die Folgen von Abstiegsangst und landet bei seinem Leitmotiv: Toxisch.
(Niklas Mmichels, www.kino-zeit.de)
Bliuvaitės Drehbuch taucht nicht tief in die korrupten Mechanismen einer Branche ein, von der ohnehin jeder weiß, dass sie verfault ist. Stattdessen interessiert sie sich mehr für die schwierige, komplexe Beziehung zwischen zwei Mädchen, die emotional voneinander abhängig werden – selbst wenn sie sich gegenseitig in ihren zerstörerischsten Unsicherheiten bestärken. Das lässt das Publikum darüber nachdenken, ob eine möglicherweise toxische Freundschaft besser ist als gar keine.
Die außergewöhnlichen Darstellungen der beiden Hauptdarstellerinnen – Matulytė zurückhaltend und körperlich ruhig, Rupeikaitė voller aufbrausender, nervöser Energie – lassen nach und nach zwei Hälften einer gemeinsamen, gefassteren Persönlichkeit erkennen. Es ist schwer, unberührt zu bleiben, wenn sich Marijas und Kristinas Beziehung von einer bedingten, gegenseitigen Ausnutzung zu etwas Ehrlicherem und Verletzlicherem wandelt: keine glitzernden Freundschaftsarmbänder, sondern eine fragile, mühsam errungene Fürsorge. (Guy Lodge, www.variety.com)
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