Jugendliebe – zart und traurig

Astrid Rosenfeld: Elsa ungeheuer

Buchcover mit bunten VögelnKarl ist acht und lebt mit Vater und Bruder Lorenz in der Oberpfalz, als Elsa in sein Leben tritt. Seine verrückte Mutter ist kurz zuvor vom Balkon gesprungen. Bevor das Leben der beiden Jungs wieder in normale Bahnen gelangt, wird das Dorf von sensationellen Nachrichten aufgewühlt: Mathilde, die schöne Gastwirtstochter vom Jagdhof gegenüber, erscheint nach zehn Jahren wieder auf der Bildfläche.  Über sie und ihre kleine Tochter sind wilde Geschichten im Umlauf, die auch Karl und Lorenz nicht unbeeindruckt lassen. Elsa ist elf, wild und unberechenbar, und Karl gerät bedingungslos in ihren Bann – ein Leben lang, wie sich erweisen wird.  Elsa bleibt ohne ihre Mutter bei Großeltern, Vater und Onkel Gustav, mit denen sie nicht gerade gut klarkommt. Immer öfter ist sie bei Karl und Lorenz, wo Herr Murmelstein, genannt Murmeltier und Dauergast im Hause,  als Gute-Nacht-Geschichten seine amourösen Abenteuer zum Besten gibt, zur Freude der Kinder, die sich ihren altersgemäßen Reim darauf machen.

Eines Tages kommt Karl einem schrecklichen Geheimnis in Elsas Familie auf die Spur, das auch seine Beziehung zu ihr verändert. Vieles was geschieht, kann Karl nicht einordnen: die ambivalente Beziehung zwischen Elsa und Lorenz, und schließlich Elsas plötzliche Abreise nach Amerika mit dem freundlichen Willi, den sie heiraten wird.

Im weiteren Verlauf der Geschichte wird ein großer Bogen geschlagen. Die Brüder werden erwachsen und geraten über die Familie ihres Vaters in die Kunstszene mit ihren Absurditäten, Intrigen, Geschäften und dem Koks. Von Elsa ist kaum noch die Rede, aber sie ist unter Karls Haut vergraben, und schließlich weiß er: er muss  in die USA reisen, um sie wiederzusehen. Erst dort klären sich die Widersprüche ihrer Kindheit. Eine zarte und traurige Liebesgeschichte mit allen Abgründen und Geheimnissen, mit prägnanten Figuren und einer genialen Mischung aus umwerfender Komik und tiefer Melancholie, vor allem im ersten Teil. Unbedingt lesen!

Mehr zum Roman findet sich auf der Seite des  Diogenes Verlags

Astrid Rosenfeld wurde 1977 in Köln geboren und lebt als freie Autorin in Berlin. Ihr Romandebüt »Adams Erbe« erschien im März 2011.

Das Buch „Elsa ungeheuer“ ist erschienen im Diogenesverlag und hat 288 Seiten.