Datum & Uhrzeit
29.04.2024 - 01.05.2024
Ganztägig
Veranstaltungsort
City 46 Kino
Birkenstr. 1
28195 Bremen
Weitere Informationen
Veranstalterinnen: City 46
Barrierefrei: ja
Kosten: Eintritt
Kino: Amsel im Brombeerstrauch
Termine: Mo. 29.4. + Mi. 1.5. / 20:30
Fr. 26.4., So. 28.4. + Di. 30.4. / 18:00
Mi. 1.5. / 15:30
Etero ist Ende vierzig, lebt in einem abgelegenen georgischen Dorf und betreibt eine eigene kleine Drogerie. Sie ist die einzige alleinstehende Frau im Ort. Aus Überzeugung hat sie nie geheiratet, und obwohl man ihr deswegen oft herablassend begegnet, war Etero stets zufrieden mit sich und ihrer Freiheit. Dann stürzt sie beim Brombeerpflücken, und der fast tödliche Unfall lässt sie neu auf ihr bisher unabhängiges Leben blicken. Unerwartet verliebt sie sich leidenschaftlich in ihren Lieferanten Murman, der jedoch verheiratet ist. So steht Etero plötzlich vor der Entscheidung, ob sie in einer Beziehung oder weiter allein und ungebunden leben möchte. Ist eine Beziehung das, was sie aus ihrem eintönigen Provinzleben herausholt? Oder wie kann sie als ältere Frau in einem patriarchalen Umfeld glücklich werden?
„Amsel im Brombeerstrauch“ wurde beim Sarajevo Filmfestival 2023 mit dem Hauptpreis und Hauptdarstellerin Eka Chavleishvili als beste Schauspielerin ausgezeichnet.
Über die Regisseurin Elene Naveriani:
Elene Naveriani ist georgische Filmregie- und Autorenperson und hat 2003 einen Abschluss in Monumentalmalerei an der Kunstakademie Tiflis gemacht. Nach einem anschließenden Master in Crytical Curatorial Cybermedia an der Hochschule für Kunst und Design Genf, hat Elene ein Studium im Bereich Film begonnen. Der Abschlusskurzfilm “Gospel of Anasyrma” (2014) wurde wegen Elenes unverwechselbarer Handschrift gefeiert. Danach folgten weitere Kurzspiel- und Dokumentarfilme die zahlreiche Preise erhielten, zum Beispiel “Lantsky Papas gestohlener Ochse” (2018), gewann beim Entrevues Belfort den Grand Prix Bester Kurzfilm. Naverianis erster Langspielfilm “Wet Sand” erhielt bei dem 74. Filmfestival Locarno den Preis für den besten Schauspieler. (Quelle: Presseheft)
In Georgien, einem Land, in dem die traditionellen Erwartungen an Frauen oft erdrückend und fest verankert sind, steht die Protagonistin Etero vor der großen Herausforderung, ihr individuelles Glück inmitten einer patriarchal dominierten Gesellschaft zu finden. Die Schriftstellerin Tamta Melaschwili und Filmregie- und -autorenperson Elene Naveriani geben einer Frau eine Stimme, die in herkömmlichen Erzählungen oft marginalisiert oder gar nicht erst gehört wird. (Sophia Derda, www.kino-zeit.de)
Elene Naveriani inszeniert Eteros eintönig wirkenden Alltag in ruhigen, fast schon lethargisch und depressiv wirkenden Bildern. Vielleicht es auch einfach der Mut zur Langsamkeit und Nacktheit ihrer Hauptdarstellerin Eka Chavleishvili sowie die Verweigerung jeglichen Glamours, die diesen Eindruck erzeugen bzw. verstärken. Chavleishvili nimmt sich als Etero zurück und zeigt eine Frau, die nicht den Drang verspürt, durch große Gesten oder ausgeprägtes Sozialverhalten auf sich aufmerksam machen und Kontakt zu anderen herstellen zu wollen. Allerdings verraten Eteros Augen regelmäßig ihre Gefühle; meisterhaft stellt Chavleishvili auf diese Weise immer wieder einen Kontrast zu Eteros ansonsten minimalen Gefühlsausdrücken her. (Maximilian Schröter, www.film-rezensionen.de)
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