Heute kommt unser Presse-Pott mal am Dienstag statt, wie gewohnt, am Montag. Aber gestern waren wir noch mit Ostereier-Suchen beschäftigt….
Wie ihr seht, sind wir in der Redaktion jetzt gut versorgt, und wir hoffen, auch ihr seid fündig geworden. Nun aber zu unserer gewohnten Presse-Schau:
„Die größte Frauenbewegung der deutschen Gegenwart“
… sind die Omas gegen rechts. Das meint Katrin Gottschalk in der taz und erklärt, warum: Es gibt zur Zeit über 150 Regionalgruppen und etwa 30.000 Mitglieder in Deutschland. Die Omas seien mitnichten „ein paar süße alte Damen, die noch mal ein bisschen politisch aktiv sein wollen“, wie viele wohl meinen. Sondern feministisch und inklusiv (auch Opas und biologische Nicht-Omas sind dabei). Sie verteidigen mit ihren Demonstrationen die Demokratie und den Rechtsstaat gegen Rassismus, Antisemitismus, Islamfeindlichkeit, Sexismus und Verschwörungsideologien. Denn sie wissen noch aus eigener Erfahrung, „dass „die guten alten Zeiten“ für Frauen eine weniger selbstbestimmte Zeit waren, vor allem im Westen.“
Frauen in der Politik…
…sind einer gewaltigen Menge Hass und Hetze ausgesetzt. Was tun? Hate Aid hat das Projekt Close the Gap: Securing women’s voices in politics ins Leben gerufen. Zusammen mit der Alfred Landecker Foundation haben sie vor, mit den Forschungspartnern Technische Universität München und der Blavatnik School of Government an der Universität Oxford neue wissenschaftliche Erkenntnisse im Bereich digitale Gewalt gegen Frauen zu schaffen; (Angehende) Politikerinnen mit einem Empowerment-Programm zu fördern, unterstützen und stärken und mit Kampagnen und Öffentlichkeitsarbeit über digitale Gewalt gegen politisch engagierte Frauen aufzuklären. 2024 werden bei einer wissenschaftlichen Erhebung politisch aktive Frauen in Deutschland und Österreich zu ihren Erfahrungen mit digitaler Gewalt befragt. Die Ergebnisse werden in einer Studie veröffentlicht.
Elterngeld-Neuregelung ab 1.4.24 – Ein Aprilscherz?
Gemeint sind die Neuregelungen beim Elterngeld für Geburten ab dem 1. April 2024. Nils Pickert von Pinkstinks kommentiert das etwas ungünstige Timing dieser Ankündigung des Bundesfamilienministeriums en Detail und geht auf alle Aspekte ein: Stichwort „Elternkonkurrenz“.
Alleinerziehend in Marokko
Das bisher in Marokko geltende Familienrecht ist für den arabischen Raum relativ liberal. Aber: Die Mehrfachehe ist – für Männer – immer noch erlaubt. Frauen dürfen im Gegensatz zu Männern keine Nicht-Muslime heiraten. Bei Scheidung erhält der Mann das alleinige Sorgerecht für die Kinder. Kinder, die unehelich geboren werden, gelten als illegitim und erhalten keine Papiere. Sie und ihre Mütter werden von der Gesellschaft ausgeschlossen. Frauenrechtsorganisationen hoffen nun auf eine Reform des Familiengesetzes. Ein Bericht über das Leben zweier alleinerziehender Mütter hier.
Frauenförderung mit Saudi-Arabien
Saudi-Arabien übernimmt für ein Jahr den Vorsitz der UN-Kommission zur Frauenförderung. Das Land, das laut Bericht des Weltwirtschaftsforums von 2023 über die Gleichstellung der Geschlechter auf Platz 132 von 146 Ländern gelandet ist, weil es ständig Frauenrechte verletzt. Menschenrechtsorganisationen reagierten empört auf die Entscheidung der Kommission.
Gleichberechtigt in Olympia
Zum ersten Mal werden bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris Frauen 50 Prozent der Sportler*innen stellen. Für trans Frauen ist die Teilnahme allerdings schwerer geworden. Übrigens gibt es eine Sportart, für die ausschließlich Frauen zugelassen sind: die Rhythmische Sportgymnastik.
Sportverletzungen bei Fußballerinnen
Rissverletzungen des vorderen Kreuzbandes kommen bei Profi-Fußballerinnen fünf- bis achtmal so häufig vor wie bei ihren männlichen Kollegen. Aber warum? Bislang hieß es (besonders in der männlichen Fußballwelt) die weibliche Anatomie sei an allem Schuld. Inzwischen scheint es aber, dass viel mehr Faktoren im Spiel sind: Der Mangel an Förderung von Frauen- und Mädchenfußball führt zum Beispiel zu einem späteren Eintrittsalter in das Spiel, zu Mängeln im Fitness- und Aufwärmtraining und zu einer mangelhaften Qualität der Plätze und Stadien. Sexismus ist möglicherweise der Hauptrisikofaktor. Mehr darüber hier.
LGBTQ-inklusive Kirche in Kuba
In der kubanischen Hafenstadt Matanzas hat Pastorin Elaine Saralegui die Metropolitan Community Church zur LGBTQ-inklusiven Kirche erklärt. In dem Land wurden noch vor gar nicht so langer Zeit queere Menschen in Arbeitslager verbannt.
Gleichgeschlechtliche Ehe in Thailand
Thailand wird vermutlich das erste Land in Süd-Ost-Asien sein, dass die gleichgeschlechtliche Ehe legalisiert. Ein entsprechendes Gesetz wurde vom Unterhaus verabschiedet und muss nun noch vom Senat und vom König bestätigt werden.
Nichtmutterschaft
Die zweite Folge unseres „Von Boom bis Z“ Podcasts ist jetzt online und heißt Nichtmutterschaft. Dabei setzen wir weiter auf den Austausch unter verschiedenen Generationen zu diesem Tabuthema. Irene ist 71 Jahre alt und Laura 25. Trotz dieser Differenz im Alter und der Generation kommen sie immer wieder zu dem Konsens: Wir brauchen ein Umdenken in der Art und Weise, wie wir „Nichtmutterschaft“ betrachten, und sollten aufhören, Frauen auf ihre potentielle Mutterschaft zu reduzieren.
Bremen News
Altersgrenze für Mammographie-Screening ab 1. Juli 2024 auf 75 Jahre angehoben. Seit 2008 ist das Gesundheitsamt Bremen mit dem Einladungsmanagement zum Brustkrebsfrüherkennungsprogramm für Bremen, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Hamburg beauftragt. Bisher haben Frauen zwischen 50 und 69 Jahren alle zwei Jahre Anspruch auf eine Mammographie im Rahmen des Programms. Ab dem 1. Juli 2024 können auch Frauen zwischen 70 und 75 Jahren im 2-Jahres-Rhythmus am Mammographie-Screening-Programm teilnehmen. Da zunächst keine automatische Einladung erfolgt, werden die betroffenen Altersgruppen darum gebeten, sich bereits jetzt bei der Zentralen Stelle oder in den Screening-Praxen zu melden, damit ihre Daten aufgenommen werden können. Für eine einfache Anmeldung steht unter bremen.mammotermin.de/ das Kontaktformular im Online-Buchungssystem zur Verfügung. Alternativ erfolgt die Anmeldung per E-Mail an zentralestelle@gesundheitsamt.bremen.de oder per Brief an: Zentrale Stelle Mammographiescreening, Gesundheitsamt Bremen, Horner Straße 60-70, 28203 Bremen.
Bremer Gynäkolog*innen gegen ihren Berufsverband. Zur Zeit berät auf Bundesebene eine Kommission darüber, wie der Schwangerschaftsabbruch legalisiert werden kann. Also für die Abschaffung des Paragrafen 218 Strafgesetzbuch. Der Berufsverband der Frauenärzte hat eine Stellungnahme gegen die Streichung verfasst. Das wiederum kritisieren nun Mediziner*innen aus Bremen und umzu. Näheres hier.
Verfahren zur Projektmittelvergabe Junge Szene/Subkultur im Kulturressort beginnt. Der Senator für Kultur startet das Verfahren zur Vergabe der Projektmittel Junge Szene/Subkultur 2024. Das zentrale Ziel dieser Förderung ist die Realisierung von Projekten, die wesentlich geprägt sind durch eine experimentelle Herangehensweise mit nicht-kommerziellen Absichten. Angesprochen sind auch Netzwerke und kollektive Strukturen ohne gesellschafts- oder vereinsrechtliche Strukturen. Als Junge Szene gefördert werden sollen insbesondere im Entstehen befindliche Projekte. Für die Antragstellung stehen auf der Website der Kulturbehörde die Antrags-Dokumente online: www.kultur.bremen.de/service/projektfoerderung-13709#JuSu. Die Rückgabe der Anträge wird zeitnah erbeten, nach Möglichkeit bis zum 21. April 2024. Die Anträge bitte per Mail einreichen an: jungeszene-sub@kultur.bremen.de.
Zu guter Letzt
Eine Gruppe indigener Bolivianerinnen bestiegen 2019 den höchsten Berg Süd-Amerikas Mte. Aconcagua. Seitdem arbeiteten sie sich in traditioneller Kleidung durch weitere 6000er Gipfel. Vorher hatten sie als Köchinnen für die meist reichen männlichen Bergsteiger gearbeitet.
Bild:“Climbing Cholitas“ bei Womensart
Glenys & Irene
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