Marion Brasch, Ab jetzt ist Ruhe

Marion Brasch, Ab jetzt ist Ruhe. Roman meiner fabelhaften Familie

Noch eine Familiengeschichte, noch eine privilegierte Familie. Der Vater ist stellvertretender Kulturminister, total überzeugt von dem Staat, den er aufbauen hilft. Sie haben alles, was man braucht. Der Vater hat allerdings versagt bei der Erziehung der drei älteren Brüder: Sie kehren sich alle drei ab von der DDR, verwirklichen sich als Schriftsteller, Schauspieler. Thomas Brasch ist als Schriftsteller auch in der BRD bekannt. Sie alle sterben jung, an den Folgen übermäßigen Alkoholkonsums. Auch die Eltern sterben früh, beide an Krebs. Die jüngste Tochter bleibt übrig.

Sie hat es schon früh in der Familie richten sollen, und so wird sie auch: angepasst, harmoniesüchtig, Gegnerin von Zwietracht, unpolitisch. Aber auch sie ist eine Kämpferin – für ihre individuellen Rechte. Sie zieht in eine eigene Wohnung, Altbau; hat wechselnde Freunde; verbreitet westliche Rockmusik; lebt in einem Kreis unangepasster Freunde und Freundinnen … Und so macht sie es ihrem Vater so wenig recht wie die Brüder. Marion Brasch hat sich in „Ab jetzt ist Ruhe“ ihre Erinnerungen vom Leib geschrieben. Und man folgt ihr gern, sieht das kleine Mädchen, das sich gegen den Familienstreit die Ohren zuhält und die junge Frau, die gegen ihre Familie kämpft und sie liebt.

 

S.Fischer Verlag 2012, 399 Seiten