Datum & Uhrzeit
19.06.2024
19:00
Veranstaltungsort
forum kirche
Hollerallee 75
28209 Bremen
Weitere Informationen
Veranstalterinnen: Afrika-FreundInnen Bremen e.V., Afrique-Europe-Interact, BeN, Ev. Bildungswerk, biz
Barrierefrei: ja
Kosten: frei
Jahrzehntelange Dauerkrise: Hintergründe von Flucht und Migration aus Guinea
am Mittwoch, den 19. Juni 2024, um 19 Uhr im Forum Kirche
Referent: Mamadou Gayo Balde Moderation: Olaf Bernau
Flüchtlingszahlen aus Afrika werden im öffentlichen Diskurs stark übertrieben: 2023 stammten von 329.000 Asylsuchenden in Deutschland gerade mal 29.000 aus einem Land südlich der Sahara – das entspricht 8,8 Prozent.
Hinzu kommen all jene, die zum Arbeiten, zum Studieren oder zur Familienzusammenführung eingereist sind. Eines der wichtigsten Herkunftsländer ist Guinea in Westafrika. Auch in Bremen gibt es viele Guineer*innen,
vor allem unter den unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten.
In der Veranstaltung wird Mamadou Gayo Balde – zusammen mit weiteren Guineer*innen – über die Lage in Guinea berichten.
Das Land befindet sich seit langem in einer Vielfachkrise: Die Entkolonialisierung Ende der 1950er Jahre unter Sekou Touré begann trotz des schwierigen Erbes von Versklavungshandel und Kolonialismus vielversprechend,
endete aber in jahrzehntelanger Diktatur und Repression. Seit 2021 regieren (wieder) Militärs das Land. Hinzu kommen wirtschaftliche Ausbeutung von Rohstoffen (insbesondere Bauxit), die Klimakrise und eine systematische Vernachlässigung kleinbäuerlicher Landwirtschaft. In den 1980er- und 1990er Jahren haben außerdem während der Verschuldungskrise neoliberale Strukturanpassungsprogramme des IWF und der Weltbank eine bis heute spürbare Spur der Verwüstung gelegt.
Zum Referenten:
Mamadou Gayo Balde ist zum Studieren nach Bremen gekommen und in verschiedenen guineischen Organisationen aktiv
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