Neues Aufklärungsportal soll zur sexuellen Gesundheit von Migrant*innen beitragen
Die meisten von uns haben wohl mindestens einmal schon darüber in der Schule oder zu Hause gesprochen: Sexualkunde. Diesem sensiblen aber sehr wichtigen Thema wurde eine Fachkonferenz gewidmet, die am 25. und 26. März in Berlin stattfand. Im Fokus stand dabei das Vorhaben, sexuelle Gesundheit speziell von Migrant*innen zu stärken. Denn in den Herkunftsländern der in Deutschland eingetroffenen Migrant*innen und Geflüchteten ist das Wissen über die verschiedenen Aspekte der sexuellen Gesundheit eingeschränkt und meist nicht Gegenstand der Schulbildung. Anwesend waren Vertreter*innen des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ), des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) und der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).
Sexualkunde in 13 Sprachen
Zu diesem Anlass wurde erstmalig das multilinguale Onlineangebot zanzu.de öffentlich vorgestellt. Dieses Portal bietet ein umfangreiches und anschauliches Angebot an Informationen rund um die Themen Körper, Sexualität, Schwangerschaft, Infektionen, Beziehungen und Rechte. Jede Kategorie besitzt verschiedene Unterkategorien, die sowohl schriftlich als auch bildlich erläutert werden. Begriffe, die dick gedruckt oder unterstrichen sind, können direkt angeklickt und im Wörterbuch mit beigefügten Definitionen recherchiert werden. Das Portal ist in 13 Sprachen verfügbar. Des Weiteren kann die Schriftgröße verändert werden, um eine bessere Lesbarkeit zu erzielen.
Wissen für alle
Die Seite www.zanzu.de richtet sich an jeden, auch an Fachleute und Multiplikatoren, die das Wissen weitergeben. Zudem hält sie sogar Gebärdensprache bereit. Das Portal ist leicht verständlich und unterstützt Ärztinnen und Ärzte in Sachen Aufklärung. Es wurde von der BZgA in Kooperation mit der belgischen Nichtregierungsorganisation Sensoa erarbeitet. Ein nationales und internationales Beratungsgremium, in dem auch die WHO vertreten ist, hat das Projekt begleitet.
Elke Ferner, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend erklärt:
„Migrantinnen und Migranten brauchen verständliche und anschauliche Informationen zu allen Fragen sexueller und reproduktiver Gesundheit. Das neue Online-Angebot ermöglicht genau dies und leistet damit einen wichtigen Beitrag im Hilfeportfolio der BZgA. Vor allem zu uns geflüchtete Menschen, die noch nicht lange in Deutschland leben, erhalten hier einen diskreten und direkten Zugang zu Wissen in diesem Bereich. Nutzer*innen erfahren über zanzu.de welche Rechte sie haben, welche Gesetze gelten, wie das deutsche Gesundheitssystem funktioniert und wo sie Beratungsstellen in ihrer Nähe finden. Ärztinnen und Ärzte finden eine konkrete Arbeitshilfe für die tägliche Beratungspraxis.“
Ich habe das Portal getestet und bin der Meinung, dass es sehr gut strukturiert ist und wichtige Themen anschaulich darstellen. Die Informationen sind gut zusammengefasst und enthalten wenig fachsprachliche Ausdrücke. Die Bildelemente tragen zu einem besseren Verständnis bei. Allerdings wird der Zugang zu einigen Links verhindert, daran müsste noch gearbeitet werden.
Julika Wagner
Anita Kollmann meint
Ich finde diese Seite lädt gerade dazu ein, dass sexuelles Verlangen ausgelebt werden kann wie man möchte. Wie bitte sollen das junge Männer anderer Herkunft mit kaum Deutschkenntnissen und die zudem ein vollkommen anderes Frauenbild haben, verstehen ?! Keinesfalls werden hier wirklich klare Regeln und Grenzen zum Schutz von Jugendlichen und Kindern definiert, sondern schwammige und allgemeine Sätze formuliert die einladend wirken. Sexualität sollte nicht als etwas Unverbindliches dargestellt werden, sondern als ein höchst privates und intimes Thema, zudem wissen Jugendlliche in Europa über all das längst Bescheid… wem soll also diese Seite Hilfe leisten ? Jungen Migranten ? Ich finde das als dreifache Mutter sehr befremdlich. Wo sind die Verhaltensregeln gegenüber Frauen und Mädchen und der Respekt, der in diesen Zeiten so dringend von Nöten wäre und ganz bestimmt und klar kommuniziert werden sollte ? Stattdessen ist zig mal das Wort „Sex“ zu lesen und was glauben die Verfasser dieser Seite wie das bei jungen Männern mit einem vollkommen anderen Wertebewusstsein und Frauenbild ankommen wird ? Ich bin tatsächlich entsetzt als Frau und Mutter und kann nur hoffen, dass diese Seite nicht wie von mir befürchtet als Einladung zum Sex mit Jugendlichen verstanden wird, denn genauso wirkt sie auf mich.
H. J. Kentrup meint
wenn wir keine anderen Sorgen haben und das Geld für so einen Schwachsinn ausgeben,werden nur noch mehr reche anhänger geboren.
Wie haben sich denn die Migranten bisher vermehrt.