Volkszählung

Wabe mit Bienen

Wie viele mögen es sein??

Wie habe ich mich ereifert gegen diese Datenerhebung – ihr erinnert euch an die 80er Jahre?! Und nun führe ich selbst eine durch! Wie es zu diesem Sinneswandel gekommen ist, könnt ihr euch beim Lesen eines Bienenblogs natürlich denken…

Es ist nicht unwichtig, wie viele Bienen in einem Volk in den Winter gehen, denn wenn ein Volk zu klein ist, hat es keine guten Chancen, den Winter zu überstehen. Unser älteres Volk hat rund 6.000 Mitglieder, das neue ein bisschen weniger. Wir hoffen, dass sie kräftig genug sind.

In den letzten Wochen haben wir viel gefüttert: ca. 15 kg Zuckersirup und –teig hat unser altes Volk weggeschlürft und eingelagert. Das ist fast die Menge, die wir ihnen an Honig weggenommen haben. Damit müssen sie nun bis ins Frühjahr auskommen.

Weißer Boden mit diversem Bienenmüll

Dies alles findet man unten im Bienenkasten

Zählen mussten wir auch den Befall mit der Varroa-Milbe. Dieser kleine gemeine Mitbewohner im Bienenstock kann ganze Völker dahinraffen, denn die Milben vermehren sich in der Brut, saugen an ihnen und schädigen die verpuppten jungen Bienen während ihrer Entwicklung.

Wir haben die Völker mit Ameisensäure dagegen behandelt .

Stark vergrößerte Milbe

Stark vergrößerte Milbe

Die verdünnte Ameisensäure wird auf einem Schwammtuch für zwei Tage in den Bienenstock gelegt, und dann fallen die Milben aus den Arbeiterinnen und den Jungbienen, die schlüpfen. Wir waren platt, dass es dutzende waren! Wir mussten die Behandlung noch zweimal wiederholen, um die Milbenzahl zu reduzieren, bevor die Bienen in die Winterruhe gehen.

Jetzt ist die Brut weitgehend geschlüpft und die Bienen ziehen sich zu einer „Wintertraube“ zusammen. Immerhin müssen sie auch im kältesten Winter ihre Königin und sich selbst auf über 20 Grad warm halten.

Bienen ziehen sich in den Waben zusammen

Allmählich rücken sie zusammen

Wie machen sie das?? Wie wir – sie zittern sich warm! Sie reiben ihre Beine aneinander und erzeugen Reibungswärme.  Hoffentlich schaffen sie es! Nun können wir nicht mehr viel dazu beitragen, außer sie soweit wie möglich in Ruhe lassen…

Und was machen die armen ImkerInnen im Winter?? Na ja, es gibt immer was zu tun. Manches davon ist eine ziemliche Schweinerei! Davon mehr beim nächsten Mal…

2 Gedanken zu „Volkszählung

  1. Dorothea

    Liebe Christel,
    sehr interessant! Aber wie zählt man denn nun? Bei der Volkszählung gab es ja viele mehr oder weniger freiwillige Helferinnen und Helfer, die von Tür zu Tür gingen. Wie findest Du Dich denn in diesem Gewusel zurecht? Halten die alle still oder zählen selbst mit (wie in der Schule beim Sport, wenn Manschaften gebildet werden sollten: 1, 2, 3, 4, 5…) oder aber heben jeweils einen Flügel, um die Zählung zu vereinfachen? Ich stelle mir das nicht besonders einfach vor. Als historisch arbeitender Mensch war ich im übrigen bei der Volkszählung damals sehr zwiegespalten. Wie froh war ich doch, dass es zum Beispiel Daten über die selbständigen Wäscherinnen von 1907 (und viele andere Zahlen) gab… Natürlich sind alle diese Daten nie ganz zuverlässig – das wird bei den Bienen wohl nicht anders ausfallen.
    Herzliche Grüße
    Dorothea

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    1. Alwine Beitragsautor

      Liebe Dorothea,
      entschuldige die späte Antwort! Aber deine Ideen, wie sich die Bienen zählen lassen, haben mich sehr amüsiert – leider ist keine davon wirklich erfolgreich 🙂 Also geht es tatsächlich nur Pi mal Daumen. Die Imker wissen ungefähr, wie viele Bienen auf einer Wabe sitzen, wenn sie normal besetzt ist. Auf einem Quadratdezimeter Wabenfläche sollen es ca. 130 Bienen sein. Es gibt dann so Tabellen für die verschiedenen Wabengrößen. Aber unser Imkerpate hat nur mal so einen Blick in das Volk geworfen und dann gesagt: „So 6.000!“ Weiß man´s? Aber die Frage, ob das Futter reicht oder nicht, hängt natürlich noch von viel mehr Faktoren ab: Wie lang war der Winter? Sind viele Bienen gestorben? Wird es noch mal kalt, nachdem die Brutzeit schon im vollen Gange war? Also es bleibt spannend, auch in unserem dritten Imkerjahr, das gerade angefangen hat (siehe den neuen Post). Drück uns die Daumen – ein Glas Honig sei dir gewiss!

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