Jenny Erpenbeck: Gehen, ging, gegangen.
Schon dieser Titel eines Buches, das sich mit Flucht, mit weiten Wegen und neuen Lebensphasen beschäftigt, ist genial. Und wer das Buch in die Hand genommen hat, wird sich ihm kaum mehr entziehen können. Dabei ist es ein sehr ruhiger Rhythmus, in dem der Roman beginnt: Richard, ein emeritierter Professor der Altertumskunde, fängt an, sein neues Leben zu gestalten und zu überdenken. Er lebt allein, nachdem seine Frau vor einigen Jahren starb und seine junge Geliebte ihn verlassen hat. Sein Blick gleitet über den See bei seinem Haus in Berlin – ein Mann ist hier ertrunken, wurde aber nie gefunden. Dieses und anderes Ertrinken durchzieht als Unterströmung den ganzen Roman. Weiterlesen