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Wespenalarm!

tote zerstückelte Bienen

So wüst sah es aus

Ob es an dem trockenen Sommer lag oder an was auch immer: so viele Wespen überall wie in diesem Jahr habe ich selten gesehen. Und nun sind auch unsere Bienen betroffen. Es sah ziemlich schrecklich aus in einem unserer Völker, das sowieso zahlenmäßig schwach durchs Jahr gekommen ist: überall zerbissene, zerstückelte Bienen, das hatte ich noch nie erlebt. Und dann sah ich vor dem Flugloch einige Wespen kreisen und sie flogen auch ganz dreist direkt vor das Flugloch und liefen in den Stock. Normalerweise bewachen die Bienen ihr Flugloch und lassen keine fremden Bienen geschweige denn „Feinde“ wie Wespen hinein. Aber offenbar waren sie zu schwach um sich gegen diese „feindliche Übernahme“ zu wehren.

Das was die Wespen zu Nützlingen macht, nämlich unter anderem tote und lebendige Insekten zu beseitigen, macht sie für unsere Bienen gefährlich. Vor dem Flugloch beobachtete ich lange eine Wespe, die gerade eine tote Biene „auseinandernahm“ – eine spannende Angelegenheit. Aber innerhalb unserer Bienenkästen wollen wir sie nicht haben! Das einzige, was wir tun können und auch gleich gemacht haben: das Flugloch so einengen, dass nur noch ein bis zwei Bienen gleichzeitig durchschlüpfen können. So können die Wächterbienen den Eingang besser verteidigen. Bei einem anderen Volk konnte ich den Erfolg gleich sehen: eine Wespe versucht mehrfach, in den Bienenstock zu laufen, wurde aber immer sofort verscheucht und zog schließlich erfolglos von dannen.

 

 

Im vorletzten Herbst beobachtete ich ein makabres Schauspiel an einer Hauswand, die mit Efeu bewachsen war. Der blühende Efeu scheint für Bienen sehr attraktiv zu sein (obwohl die Blüten ganz unscheinbar sind!), so dass die ganze Wand voller summender Bienen war. Zugleich tummelten sich viele Wespen davor und griffen im Flug die Bienen an, zogen sie zu Boden und kämpften dort minutenlang mit ihnen. Tja, der Lauf der Natur….

Inzwischen wird es ja kälter draußen und ich hoffe, dass die Wespenattacken bald vorbei sind!

Auch die Bienen haben Durst

Biene trinkt WasserWir denken ja meist, dass die Bienen nur Nektar und Pollen sammeln – aber sie brauchen auch Wasser! Es gibt sogar Bienen, die speziell zum Wasser sammeln fliegen. Normalerweise ist das kühle Nass ja überall zu finden, im Morgentau, an kleinen Pfützen oder Teichen und nach dem Regen sowieso. Aber bis jetzt: weder kühl noch nass, das merken auch die Insekten. Darum stellen wir den Bienen im Garten in der Nähe des Bienenstocks eine Tränke auf, möglichst flach mit ein paar Korken oder Zweigen drin, damit die Bienen nicht ertrinken beim trinken. Eigentlich soll die Wassertränke ein paar Meter vom Bienenstock entfernt stehen, riet uns ein erfahrener Imker, direkt in der „Einflugschneise“ gingen sie nicht dran. Eigentlich! Aber in diesen tropischen Zeiten nimmt man was man kriegen kann. So träufelte ich ein paar Wassertropfen direkt auf das Brett vor dem Flugloch, und siehe da: kaum hatten es einige Bienen bemerkt, kamen sie in Scharen und schlürften in kurzer Zeit alles weg. Weiterlesen

Mein Dorf ist weg!

Straßenschild mit Name Alwine

So könnte das Ortsschild aussehen…

Na so ein Mist – da wurde in Südbrandenburg das Dörfchen Alwine versteigert und ich hab´s verpasst! Für läppische 140.000 Euro ist es übern Tisch gegangen. Vielleicht hätte ich es ja in Naturalien abstottern können oder in Bienen-Einheiten begleichen können. Zum Beispiel pro Biene ein Euro, da hätte ich bei rund 40.000 Bienen im Frühjahr und drei Völkern schon mitbieten können. Weiterlesen

Tschüss Jungs!

Drohne und Arbeiterinnen am Flugloch

Ein geübtes Auge erkennt die dicke Drohne in der Mitte

Ich weiß, es ist hart und gemein – aber euer Drohnenleben geht für dieses Jahr zu Ende. Hier ein Bild aus glücklichen Tagen – Frühjahr und Sommer über habt ihr es ja ziemlich gut gehabt: Ihr wurdet liebevoll großgezogen, gewärmt und gefüttert, ohne dass ihr euch an irgendeiner der schweißtreibenden Arbeiten im Bienenvolk beteiligt hättet, wie die Produktion neuer Wachszellen, das Reinigen der Waben, das Sammeln von Pollen und Nektar und die Bewachung des Bienenstocks. Letzteres wäre euch auch ganz unmöglich, denn ihr habt gar keinen Stachel zur Verteidigung, im Falle eines Überfalls durch andere Bienen, die an den Honig wollen.

Eure einzige Aufgabe besteht darin, auf das Auftauchen einer jungen Königin zu hoffen, mit der ihr euch paaren könnt. In diesem Falle wäre euer kurzes Leben von rund einem Monat ohnehin zu Ende, denn bei der Befruchtung im Flug sterbt ihr. Wenn keine Königin vorbeigekommen ist, fliegt ihr abends wohlgemut nach Hause in der begründeten Hoffnung auf eine warme Honigmahlzeit. So vergehen eure Tage aufs angenehmste.

Drohne und Arbeiterin vor dem Bienenstock

Wehrlose Drohne

Dann aber kommt der August…
… und im Bienenstock macht sich bemerkbar, dass sich draußen das Blütenangebot dem Ende zuneigt. Längst sind die Linden verblüht, nur hier und da gibt es noch etwas Klee und die eine oder andere Gartenblume. Nun heißt es, die Vorräte klug zu verwalten, denn sie müssen das Volk den ganzen Winter ernähren, bis das Frühjahr neue Nahrung bringt. Da ist natürlich jeder überflüssige Esser ungern gesehen. Königinnen, die zu befruchten wären, sind jetzt nicht mehr unterwegs, also werdet ihr nicht mehr gebraucht. So vollzieht sich das makabre Schauspiel der „Drohnenschlacht“ wie die Imker es bezeichnen.

Arbeiterin und Drohne im Gras

Die Arbeiterin hat eine Drohne aus dem Bienenstock vertrieben

Ihr werdet nicht mehr gefüttert, von den Arbeiterinnen aus dem Bienenstock herausgedrängt und bei Gegenwehr ziemlich unsanft geschubst oder sogar gestochen, bis ihr erschöpft aufgebt.

So stellt sich wieder einmal die philosophische Frage: Lieber ein kurzes Luxusleben oder ein längeres arbeitsreiches mühsames? Lieber einmal Saus und Braus und aus – oder schuften und später frieren, um bis zum Frühjahr durchzuhalten? Auf einer Postkarte las ich den Spruch: „Frauen leben länger, aber sie haben nichts davon“.

Gut dass die Natur für die Bienen keinen Spielraum zu individuellen Entscheidungen vorgesehen hat. So erfüllt jede ihren Auftrag. Eurer, liebe Bienen-Jungs, ist für dieses Jahr vorüber. Macht´s gut im Bienenhimmel! Nächstes Jahr seid ihr ja wieder dabei!

Honigfabrik „Alwine“ eröffnet weitere Filiale

Nach dem hässlichen Aprilwetter sind unsere Bienen nun nicht mehr zu halten. Da schwirrt und summt es, dass es eine helle Freude ist.

Die Hütte ist rappelvoll

Aber aufgepasst, liebe Imkerin: vom fleißig Honig sammelnden und sich vermehrenden Volk ist nur ein kleiner Schritt zum wilden Schwärmen! Der natürliche Schwarmtrieb setzt ein, wenn ein Bienenvolk wenig Platz und viel Personal hat. Dann wird alles darauf vorbereitet, dass die alte Königin mit der Hälfte der Bienen auszieht. Der Rest wird „weisellos“, wie die Imker sagen – das klingt auch schon wie Waisenkinder…
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Voller Flug voraus!

Zwei Wochen verreist – da war ich doch gespannt, wie es unsem Bienenvolk inzwischen ergangen ist. Zumal wir ja vorher aufregende Wochen hinter uns hatten. Es ist eine prima Sache, zu zweit zu imkern, denn in der jetzt beginnenden wichtigen Zeit des Bienenstocks sollte man die Bienen nicht zu lange allein lassen. Am Sonntag haben wir also gemeinsam nachgeschaut. Zunächst einmal: es ist gut was los am Flugloch. So soll es sein! Nun ist definitiv klar, dass sich unser Bienenvolk mit Volldampf entwickelt.

Bienen am Flugloch

Viel Betrieb vorm Haus (c) Paul Schütte

Arbeitsteilung auf hohem Niveau

Gar nicht so leicht, Bienen im vollen Anflug zu fotografieren, vor allem von ganz nah (hier ist das neue Macro-Objektiv von Paul in Aktion). Zumindest sieht man, wie eilig sie es haben, ihre kostbare Fracht einzutragen. Drinnen übergeben sie den Nektar an die „Stockbienen“, also die jüngeren Arbeiterinnen. Weiterlesen