Das erste, was manche Leute sagen, wenn ich vom Imkern erzähle, ist: Und wenn mich die Bienen stechen?! Klar, so ein Stich tut weh. Aber schlimm ist er wirklich nicht. Jedenfalls weniger schmerzhaft als ein Wespenstich. Und der erste Schmerz geht schnell vorbei. Gefährlich ist es nur, wenn jemand allergisch reagiert: dann kann es zu heftigen Schwellungen oder sogar Schockreaktionen führen. Das ist allerdings höchst selten der Fall. Imker behaupten sogar, das Bienengift wäre gesund. Na gut, deshalb würde ich mich trotzdem nicht freiwillig stechen lassen. Die normalen Honigbienen in unseren Breiten sind inzwischen so sanftmütig gezüchtet, dass ich ohne Schutzanzug und Schleierhut am Bienenstock arbeite. Ich muss mich nur langsam und ohne Hektik bewegen, denn freiwillig sticht eine Biene nicht, sondern nur, wenn sie sich oder ihr Bienenvolk bedroht fühlt – immerhin stirbt sie dabei. Sie hat sich in ihrer Evolutionsgeschichte nicht schnell genug angepasst: Bienen gab es schon lange vor den Säugetieren mit ihrer robusten Haut, also auch vor uns Menschen. Und aus dieser Oberfläche kriegt sie ihren Stachel nicht wieder heil raus. Stechen können übrigens nur die weiblichen Bienen, um ihren Bienenstock zu verteidigen. Die Drohnen haben gar keinen Stachelapparat. Schade dass sich diese friedliebende Eigenschaft sich nicht auf die Menschen-Männer übertragen hat…
Was tun nach einem Bienenstich? Möglichst den Stachel plus Giftblase vorsichtig ohne zu quetschen herausziehen, ein bisschen kühlen, wenn möglich etwas kühlende Salbe drauftun, – und das Ganze vergessen. Meist ist nach zehn Minuten nicht mehr viel zu spüren. Bei mir kommt allerdings das dicke Ende erst am nächsten Tag: ES JUCKT! Und zwar drei Tage lang wie ein heftiger Mückenstich. Das nervt nur und Angst braucht man davor auf keinen Fall haben! Aber mal eine andere Frage: Weiß jemand, warum der Bienenstich, den es beim Bäcker gibt, so heißt??
Christel Schütte, Imkerin seit einem Jahr
Schreibe einen Kommentar