Ende November titelte die Zeit, dass Masturbation lange nur Männersache war und es nun auch Frauen für sich entdeckt haben. Wir schreiben das Jahr 2017 und Frauen entdecken Masturbation für sich. Na endlich! Ein Plädoyer für die weibliche* Onanie.
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Tabuthema Masturbation
Selbstbefriedigung ist noch immer mit vielen Tabus belegt. In meinem Freund*innenkreis reden wir nur vereinzelt über Masturbation und Sextoys. Klar, es ist auch ein intimes Thema. Natürlich gibt es da auch die offenen Frauen*, mit denen ich Erfahrungen über die neusten Sextoys austauschen kann. Und dann gibt es da eben noch diejenigen, die es sich angeblich niemals selbst machen. Entweder, weil es eklig ist, furchtbar verwerflich oder man in einer Beziehung steckt und die*der Partner*in einen voll und ganz zufrieden stellt. Ja, sicherlich! Laut einer Umfrage denken 30% aller Menschen in einer Beziehung, dass ihr*e Partner*in nichts von der eigenen Selbstbefriedigung ahnt und 60% fühlen sich unwohl, wenn sie daran denken, dass ihr*e Partner*in masturbiert. Natürlich müssen wir mit niemanden darüber reden, ob, dass oder wie wir es uns besorgen, aber lasst uns trotzdem endlich dieses Tabu aufbrechen!
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Wir wollen gleichberechtigten Sex, so wie ihn Laura in ihrem Text über die ungleiche Verteilung von Orgasmen fordert? Das Tabu vor allem über die weibliche* Selbstbefriedigung aufzubrechen gehört genau zu dieser Forderung! Wenn wir unseren eigenen Körper kennen und wissen, was uns so richtig anturnt, wissen wir auch genau was wir wollen. Wir wissen, wie wir kommen, ganz egal ob klitoral, vaginal, durch Stimulation unserer Brüste oder des Muttermunds. Auch ist uns klar, was wir nicht mögen und was uns eben gar nichts bringt. Wir können uns darüber austauschen und nicht einfach unsere fehlenden Orgasmen auf unsere*n Partner*in schieben. Wir können uns selbst feiern und Spaß haben. Klingt doch verführerisch oder nicht?
Oh My God, Yes!
Wie der Austausch über Selbstbefriedigung und verschiedene Masturbationstechniken aussehen kann, zeigt das Projekt OMGYES eindrücklich. In einer Studie von OMGYES wurden mehr als 2000 Frauen* zwischen 18 und 95 Jahren befragt, wie sie zum Höhepunkt kommen. In kurzen Videos erklären und zeigen einzelne Frauen* ihre eigenen Techniken und Rhythmen. Lange Zeit war die weibliche* Selbstbefriedigung auch in der Wissenschaft ein Tabuthema. OMGYES hat es sich zum Ziel gemacht das zu ändern und wissenschaftlich fundiert über die weibliche* Lust aufzuklären. Denn die Sexualwissenschaften haben bisher wenige Erkenntnisse darüber gesammelt, wie Frauen eigentlich kommen, welche Techniken was bewirken und es soll sogar Wissenschaftler geben, die gar die Existenz des weiblichen* Orgasmus anzweifeln. Und OMGYES schafft es ganz klar zu vermitteln: Ganz egal, ob ihr es liebt oder nicht, Selbstbefriedigung ist nicht peinlich oder schlimm. Ganz im Gegenteil, Masturbation kann und soll vor allem entspannend, aufregend und erfüllend sein.
Letztlich können so ziemlich alle von dem Wissen profitieren, wie frau* besser kommt. Und auch in der Beziehung sollte Selbstbefriedigung kein Tabu-Thema sein. Natürlich haben Frauen* nicht erst 2017 die Selbstbefriedigung für sich entdeckt, aber im Zeiten von #selflove und #bodypositivity ist es endlich okay geworden, auch als Frau* offen über Masturbation zu sprechen. Das kann man nur feiern. Und falls ihr nun Lust bekommen habt: Macht es euch gemütlich, entdeckt euch selbst und genießt euren freien Samstag!
Greta
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