Der Presse-Pott steht diese Woche im Zeichen der Black Lives Matter Bewegung. Als Reaktion auf den Mord an George Floyd protestieren in den USA Tausende.
Aber auch weltweit sind hunderttausende Menschen auf die Straße gegangen. Und das zu Recht, Gewalt von Polizist*innen ist immer noch trauriger Alltag. Um Diskriminierung intersektional zu bekämpfen gilt es auch als Feminist*innen, sich solidarisch gegen strukturellen Rassismus zu stellen. Denn Feminismus ist Antirassismus!
Schwarz – eine Begriffserläuterung
Begriffe verfestigen in politischen Debatten strukturelle Machtverhältnisse. Wer sich für Selbstermächtigung und gegen Diskriminierung einsetzt muss auch emanzipatorische Begriffe richtig einsetzen. Das Projektbüro für Diversitätsentwicklung „Diversity Arts Culture“ betont in einer Spezifikation des Begriffes, dass die Selbstbezeichnung „Schwarz“ weit mehr ist als eine Selbstbezeichnung. Dass das Wort „Schwarz“ hilft, Schwarze Menschen sichtbar zu machen, erklärt die Theatermacherin und Autorin Simone Dede Ayivi in einem Video.
„Nur für das, wofür wir eine Bezeichnung haben, nur darüber können wir auch reden“ – Simone Dede Ayivi
Was weiße Menschen tun müssen
Darüber schreibt die Bloggerin Nike van Dinther, alias Nike Jane. Denn Wegsehen ist keine Option, vor allem weiße Menschen müssen sich bewusst selbst hinterfragen und aktiv werden. Mehr dazu, was weiße Menschen vor allem jetzt tun müssen und was genau Non-Optical Allyship ist, könnt ihr in Nike Janes Artikel nachlesen.
Struktureller Rassismus und Allyship
Institutioneller anti-Schwarzer Rassismus ist nicht nur in den USA, sondern auch in Deutschland eine Realität für Schwarze Menschen. Was der Mord an George Floyd mit strukturellem Rassismus zu tun hat und wie weiße Menschen und nicht-Schwarze PoCs sich durch Allyship gegen Anti-Schwarzen Rassismus engagieren können, dazu hat die Missy-Redaktion einen Artikel veröffentlicht.
Die Gewalt in den Protesten
Laut der taz droht die Diskussion um die Gewalt bei den US-Protesten die zugrundeliegende anti-rassistische Kritik zu übertönen. Eine überzeugende Antwort der Bewegung auf die Gewaltfrage fehle, wodurch jedoch die Wirkkraft der Proteste geschmälert wird.
Eine eindrucksvolle Positionierung zur Kritik an Gewalt lieferte Demetrius Chamblee, Aktivistin der Black Lives Matter Bewegung.
https://www.facebook.com/demetrius.chamblee/posts/2673512032881358
Die Frage, von wem welche Gewalt ausgeht und was Gewalt überhaupt ist, wirft der Freitag in einem Artikel auf. Denn Gewalt ist nicht gleich Gewalt, vor allem wenn eine aus einer Position der Staatsgewalt ausgeführt wird. Unterschiedlich zu bewerten ist auch Sachbeschädigung und Körperverletzung. Fast alle gegen Menschen gerichtete Gewalt geht bei den Protesten von der Polizei aus.
Historische Chance der Proteste
Die US-Korrespondentin der taz Dorothea Hahn sieht in den US-Protesten eine historische Chance für ein Gesetz gegen rassistische Polizeigewalt. In ihrem Kommentar schreibt sie, wie durch die momentane politische Lage der US eine einmalige Situation für politische Veränderungen entstanden ist und warum das Hoffnung macht.
Der Post der Woche
This photo: We’re not trying to start a race war like the media tells you. We’re trying to end one. #BlackLivesMatter pic.twitter.com/qaGYbQzTcQ
— Robin Ray Eller (@RobinRayEller) May 31, 2020
„Wir müssen Rassismus entlernen.“
Die schleswig-holsteinische Landtagsvizepräsidentin Aminata Touré fordert anti-rassistische Maßnahmen in Deutschland. Laut der Welt betont die Grünen-Politikerin die Notwendigkeit, Rassismus systematisch zu entlernen, um struktureller Diskriminierung entgegenzuwirken. Nötig wäre hierfür ein stärkerer Fokus auf Kolonialismus und Rassismus im Bildungsbereich.
Redaktion frauenseiten Pia Reiter
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