Viele verschiedene Feminismen und vermeintliche Feminismen geistern durchs Internet. Lena, auch bekannt als „Pro.lentin“ schaut sich diese einmal genauer an. Der Anlass hierfür war der 8. März, also der feministische Kampftag. Das Video, das auf Youtube zu sehen ist, geht fast eine Stunde und wird veröffentlicht auf dem Kanal „99 zu 1“.
Ein Wein ist bereitgestellt. Locker erklärt sie, „Ich habe vor das zu machen, was ich am liebsten mache, mich zu empören über Sachen im Internet. (…) Und dann wird hoffentlich ein Argument daraus.“
Gender Pay Gap
Denn neben sehr viel guten Aktionen, gab es auch viel Quatsch zum Thema „Feministischer Kampftag“ zu lesen. In der darauffolgenden Zeit schaut sie sich mehrere Social Media Beiträge und zwei Artikel an.
Sie steigt ein in das Video mit dem Gender Pay gap. Sie kritisiert die Annahme, dass Frauen weniger verdienen einzig und allein aufgrund von Stereotypen und individuellen Entscheidungen. Die Stereotype spiegeln eben die Realität wieder, dass Frauen häufiger in Care Arbeit übernehmen.
Es sei diese Materielle Realität, die die Vorurteile präge, nicht etwa andersherum. Frauen verdienen nicht einfach weniger weil sie Frauen sind. Sondern, weil sie häufiger Sorgearbeit übernehmen.
Es ist wichtig, das klarzustellen. Denn entweder man fordert Unternehmer*innen auf doch bitte den Frauen mehr zu bezahlen und weniger sexistisch zu sein, oder man überlegt sich vielleicht mal wie Sorgearbeit aufgeteilt ist. (Und ob man diese kollektivieren kann innerhalb des Kapitalismus.)
Frauen sind gerechter?
Es gibt in manchem feministischen Kreisen, die Annahme, dass Frauen in Führungspositionen nicht nur als Selbstzweck gut seien, sondern vor Allem zu einer gerechteren Welt führen würde. „Frauen würden uns grade nicht in einen Weltkrieg stürzen!“ Lena kritisiert diese Aussage, sie sei nicht nur falsch, sondern auch nicht feministisch. Denn das Patriarchat ist keine Naturbegebenheit und ein Penis ist nicht der Grund für Kriege.
Für wen ist euer Feminismus?
Die Posts und Artikel die Lena sich anschaut sind oft ein Plädoyer für Feminismus. Und zwar mit dem Argument, dass es gut für die Wirtschaft wäre, schließlich sind Binden im Büro billiger als Kaffee. Oder, dass es gut für den Staat wäre. Frauen können ja gut in der Polizei arbeiten und dort de-eskalierend wirken. (Weil Frauen gut und lieb und nett sind).
Freut euch auf dieses Video, wenn ihr Argumente genießt und eure feministische Theorie schärfen wollt. Vielleicht auch mit einem netten Glas Wein und sehr viel Wut im Bauch.
Hannah P.
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