In Bremen sind Osterferien und die Schüler*innen freuen sich über zweieinhalb Wochen schulfrei. In Afghanistan hat das neue Schuljahr begonnen und die Mädchen würden so gerne zur Schule gehen, dürfen aber nicht…. Weitere Nachrichten im Presse-Pott:
Bündnis gegen Sexismus
Bundesgleichstellungsministerin Lisa Paus hat das Bündnis „Gemeinsam gegen Sexismus„ gestartet: „Viele Menschen, meistens Frauen, erfahren Tag für Tag wegen ihres Geschlechts Belästigung oder Zurücksetzung – auf der Straße, in der Freizeit, aber auch am Arbeitsplatz. Sexismus im Alltag bedeutet für die Betroffenen Herabwürdigung, Grenzverletzungen und Machtmissbrauch. Das Bündnis wurde gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern vom Dachverband der Migrantinnenorganisationen – DaMigra, von Weibernetz e.V. – Politische Interessenvertretung behinderte Frauen und des Mittelstands gestartet. Lisa Paus übernimmt die Schirmherrschaft.“
Wahlrechtsreform – wo bleibt die Parität?!
Der Bundestag hat eine Wahlrechtsreform beschlossen, um das Gremium zu verkleinern. Was fehlt ist ein Paritätsgesetz. Der Katholische Deutsche Frauenbund e.V. (KDFB) fordert den Bundestag nachdrücklich auf, ein Paritätsgesetz zu verabschieden. In der Nachfolge der „Mütter des Grundgesetzes“ unterstreicht der KDFB seine langjährige Verbandsforderung nach einer geschlechtergerechten Besetzung aller politischen Parlamente.
Frauen im Sportbusiness
Als Führungskräfte im Sport sind Frauen immer noch häufig allein unter Männern und werden nicht immer ernst genommen. Über ihre Erfahrungen und Schlussfolgerungen berichtet die Leiterin des Nachwuchsleistungszentrums des Hamburger SV, Eva Lotta Lockner im Interview: „Vor zwei bis drei Jahren hätte ich dieses Interview noch nicht gegeben – damals wollte ich nicht so sichtbar sein. Das ist nun anders. Jetzt möchte ich den Frauen und Mädels zeigen: Ich werde hier beim HSV – meiner Leidenschaft, dem Fußball – nicht aufgefressen, sondern als Führungskraft respektiert.“ Aber: „Für externe Fußballfunktionäre scheint es aber noch immer ungewöhnlich zu sein, dass sie es mit einer Frau zu tun haben, wenn es um meine Position geht.“
Neues Schuljahr ohne Mädchen
In Afghanistan hat das neue Schuljahr begonnen. Allerdings gilt das nicht für Mädchen ab Klasse 6. Auch die Universitäten sind für sie verboten. Ein gemeinsamer Unterricht mit Jungen führt nämlich nach Ansicht der Taliban zu „unmoralischem Benehmen“. Und gesonderte Gebäude und „eine sichere Bildungsumgebung“ für Mädchen gibt es bisher nicht.
Lesestoff
Ihr habt gerade nichts zu lesen oder sucht eine Idee für ein Buchgschenk? Pinkstinks hat eine Liste mit Empfehlungen für Lesestoff für alle Altersstufen zusammengestellt. Hier abrufbar.
Uganda beschließt Todesstrafe für Homosexualität
Uganda hatte schon bisher eins der strengsten Anti-Homosexualitäts-Gesetze der Welt. Dies ist jetzt noch verschärft worden. „Eine Person, die die Straftat der schweren Homosexualität begeht, muss im Fall einer Verurteilung den Tod erleiden“, heißt es jetzt. Zwar wurde die Todesstrafe in Uganda schon lange nicht mehr vollstreckt. Aber für Verurteilte heißt das dann immerhin noch lebenslängliche Haft. Näheres hier. Die Gofundme-Seite des Uganda LGBTQ Emergency Fund findet Ihr hier. Jedoch auch andere Länder erlassen immer mehr queer-feindliche Gesetze und in Europa steigen die Gewalttaten gegen Queers. Näheres hier.
Über das eigene Geschlecht bestimmen
Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung, sollen trans, inter und nicht-binäre Personen künftig nur noch eine einfache Selbstauskunft beim Standesamt abgeben müssen, wenn sie ihren Geschlechtseintrag und den Vornamen im Personenstandsregister ändern wollen. «Das ist der grösste Fortschritt in Sachen queerer Politik seit Öffnung der Ehe für homosexuelle Paare», so Sebastian Kropp, Vorsitzender der SPDqueer Oberfranken. Hinsichtlich des „Frauensauna-Problems“ sei jetzt ein Passus dem Gesetz hinzugefügt worden, wonach Einrichtungen weiterhin das Hausrecht behalten und Gäste abweisen können gemäß Allgemeinem Gleichbehandlungsgesetz (AGG). Mehr dazu hier.
Nach der Geschlechtsumwandlung meist glücklicher
Erwachsene Transpersonen sind nach einer geschlechtsangleichenden Operation in der Mehrheit glücklicher, stellte eine neue Umfrage von KFF & Washington Post fest. „Das Leben tut nicht mehr weh.“ bemerkte eine*r der Befragten. KFF ist eine gemeinnützige Stiftung, die zu Themen der US-nationalen Gesundheit forscht und veröffentlicht. Mehr zu den Ergebnissen der Umfrage hier. Information zur Transgender Experience in America findet Ihr hier. Transpersonen in Bremen treffen sich jeden 2. und 4. Dienstag des Monats im KWEER, zunächst am 28.3.2023.
Met – und kein Ende
Baroness Louise Casey, die von der Londoner Polizei (Met) mit einer grundlegenden und unabhängigen Untersuchung beauftragt wurde, kam jetzt zum Schluss, dass die London Metropolitan Police von weniger als 50 Prozent der Londoner Frauen und noch viel weniger Schwarzen Londoner*innen als vertrauenswürdig angesehen würde. Sexismus, Rassismus und Homophobie hätten grauenerregende Ausmaßen erreicht. Selbst Polizist*innen raten Frauen oft davon ab, Vergewaltigungen anzuzeigen. Die Sparpolitik der letzten Jahre habe dazu geführt, dass nur Elite-Einheiten gefördert wurden, wie zum Beispiel die Parliamentary and Diplomatic Protection Command, in der Carrick und Couzens gedient hätten. „Wer vergewaltigt und ermordert wird bekommt die Mordkommission; wer „nur“ vergewaltigt wird hat bei uns keine Chance“ gab eine ungenannte Polizistin zu bedenken (Newscast ab Minute 16).
Bremen News
Young Women in Public Affairs Award 2023 des ZONTA Club Bremen verliehen. Der Wettbewerb würdigt das ehrenamtliche Engagement von jungen Frauen, die sich an ihrer
Schule oder Ausbildungsstätte und im öffentlichen Leben engagieren und früh Führungsaufgaben übernehmen. Der Preis ging in diesem Jahr an Lotta Wolff, Schülerin der Oberschule Findorff.
Pränatale Tests auf Down-Syndrom: Die Bremer Parteien stellen den kostenlosen Bluttest in Frage. In einem gemeinsamen Beschluss der Bremer Bürgerschaft wird der Bundesrat dazu gefordert, sich für eine erneute Diskussion und ein Monitoring des Bluttests auf Trisomie 21 (NIPT) einzusetzen. Die Befürchtung: Schwangere wären zu wenig über den Test aufgeklärt; dadurch könnte der für Schwangere kostenlose Test zu einer größeren Selektion zwischen „gesundem“ und „beeinträchtigtem“ Leben führen. Hier die Presseerklärung der Landesfrauenbeauftragten Bettina Wilhelm. Zum Hintergrund weitere Informationen hier.
Gesetz zur Sicherstellung bedarfsgerechter Angebote zur Vornahme von Schwangerschaftsabbrüchen beschlossen. Am 23.3.2023 hat die Bürgerschaft mit einem neuen Gesetz, den Weg für ein besseres Angebot geebnet. Landesfrauenbeauftragte Bettina Wilhelm begrüßte den Beschluss und nannte die Maßnahmen, die jetzt gefördert werden.
Ein neues Unternehmerinnen-Netzwerk für Bremerhaven und Umzu wird gegründet. Die Auftaktveranstaltung findet am 4.Mai 2023 von 18.30-20.00 in Bremerhaven statt. Näheres hier. Eine Anmeldung ist unter netzwerktreffen@feelstrong.de erforderlich.
Gesucht wird: Bremens „Klassensprecher:in des Jahres“. Zum ersten Mal wird auch im Bundesland Bremen der Wettbewerb „Klassensprecher:in des Jahres“ ausgeschrieben. Seit Dienstag, 14. März 2023, können sich alle Klassensprecherinnen und –sprecher der 5. bis 10. Klassen unter www.klassensprecher-des-jahres.de bewerben oder von Lehrkräften und Mitschülerinnen und Mitschülern vorschlagen werden. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 5. Mai 2023. Ab dem 7. Mai 2023 beginnt das Online-Voting unter allen Bewerberinnen und Bewerbern. Wer es unter die zehn Kandidatinnen und Kandidaten mit den meisten Stimmen schafft, zieht in die Endrunde ein. Der Hauptpreis ist eine Klassenreise nach Berlin. Näheres hier.
Seit letzter Woche hängen wieder Wahlplakate im öffentlichen Raum und erinnern uns daran, dass am 14.Mai 2023 Wahlen zur Bremer Bürgerschaft stattfinden. Der Landesfrauenrat Bremen ruft unter dem Motto „Wähle weise“ dazu auf, zur Wahl zu gehen. Er erinnert daran, dass bei den letzten Bürgerschaftswahlen zwar die Wählerinnen in der Überzahl waren, aber nur 37 Prozent der gewählten Abgeordneten Frauen sind. Am 17.4.2023 fragen 4 große Frauenorganisationen die Bremer Parteien: Wahlen in Bremen: Was bieten die Parteien für Frauen*?
Glenys, Irene
Schreibe einen Kommentar