Ich weiß, es ist schwer zu glauben, wenn wir den Schritt vor die Tür mit dem wunderbaren Gedicht von Eduard Mörike unter einen Hut zu bringen versuchen. Ich weiß, der Blick aufs Thermometer ist niederschmetternd.
Aber trotzdem, zum Trost und zur Erbauung und vielleicht mit einem Funken Hoffnung für die nächsten Wochen, hier noch mal der ganze Text:
– Er ist’s –
Frühling läßt sein blaues Band
Wieder flattern durch die Lüfte;
Süße, wohlbekannte Düfte
Streifen ahnungsvoll das Land.
Veilchen träumen schon,
Wollen balde kommen.
– Horch, von fern ein leiser Harfenton!
Frühling, ja du bist’s!
Dich hab ich vernommen!
Unsere Bienen haben ebenso wie ich nix vernommen und bleiben schön im warmen Kasten. Das ist nicht nur nachvollziehbar sondern auch vernünftig. Unter 10 Grad kommt eine Biene nicht auf Betriebstemperatur und würde einen längeren Flug kaum überstehen. Diese hier hat sich mal rausgewagt. Ob sie mich mit einer Blume verwechselt hat? Ich glaube eher, sie hat sich bei mir nur die Füße gewärmt…
Nun warte ich etwas bang, wann denn endlich wieder „Flugwetter“ kommt: Jeder Tag ohne neuen Nektar heißt, von den Reserven, also dem Rest Winterfutter zu leben, und das ist bald alle. Zumal ja schon junge Brut zu versorgen ist. Und eigentlich stehen die Obstbäume in voller Blüte und warten darauf, ihren süßen Saft gegen Bestäubung abzugeben. Also hoffen wir auf mildere Zeiten.
Andere Tierchen haben den Gong aber schon gehört … Also irgendwie muss es doch demnächst soweit sein mit dem Frühling!
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