Was schön und nach Ästhetik klingt, war leider eine grausame Praxis in China: Das Binden von Füßen, so genannte Lotusfüße, war für fast tausend Jahre eine Tradition. Jungen Mädchen wurden die Füße gebrochen und gebunden, um klein und zierlich zu sein und einem veralteten Schönheitsideal zu entsprechen.
Der Ursprung der Lotusfüße
Schönheitsideale kommen und gehen im Laufe der Zeit und sind oft angepasst an die jeweiligen sozialen Verhältnisse. War es zur Zeit des Malers Rubens noch das Ultimum der Schönheit, wenn eine Frau übergewichtig war, wird heute Übergewicht als faul und unästhetisch abgetan und ungerne gesehen. Diese Trends sind jedoch kurzlebig verglichen mit dem Ideal der kleinen Füße. Fast tausend Jahre lang wurden Frauen die Füße gebunden im Namen der Schönheit. Je kleiner die Füße, desto schöner die Frau. Es wird davon ausgegangen, dass die Lotusfüße zur Zeit des Herrschers Li Yu, der im 10. Jahrhundert lebte, ihren Ursprung haben. Seine Geliebte habe mit gebundenen Füßen auf einer mit einem Lotus bemalten Bühne getanzt. Dieser Tanz war so anmutig, dass die kleinen Füße schnell Mode wurden und als neues Ideal für Frauen galten. Gebundene, kleine Füße, nicht länger als 10cm, galten als perfekt und sicherten Mädchen einen guten Ehemann. Nur wirklich arme Bauernfamilien verzichteten auf die Lotusfüße bei ihren Töchtern: Kleine Füße und Schmerzen beim Laufen hätten diese von der Arbeit auf dem Hof abgehalten. Erst in 1949, unter Mao Zedong, wurde die Praxis offiziell verboten und nahm langsam ab.
Die Familie als Motivator
Es waren oft eigene Familienmitglieder, die die Mädchen so quälten für ein vermeintlich schöneres Aussehen. Mutter, Großmutter, Tante oder eine andere Frau in der näheren Familie führt das Ritual wiederholt durch. Mit vier oder fünf Jahren wurden Mädchen das erste Mal die Füße gebunden. Nachdem die Füße in einer Mischung aus Wasser und Kräutern aufgeweicht wurden, wurden die Zehen unter die Fußsohle gebunden. Oft mussten dabei die Zehengelenke gebrochen werden. Immer wieder wurden neue Bandagen gezogen und die Mädchen durften diese nicht lockern, damit die Füße immer kleiner wurden. Die Folgen waren, neben den gewünschten kleinen Füßen, extreme Schmerzen und komplette Fehlbildungen der Füße. Noch Jahre später, selbst im hohen Alter, konnten und können die Frauen oft nicht ohne Bandagen schmerzfrei laufen. Und selbst dann waren nur kleine, kurze Schritte möglich. Der Schaden ist dauerhaft und irreparabel.
Der Reiz der Lotusfüße
Mag eine verkrüppelte Ehefrau in der ersten Sekunde nicht sehr ansprechend wirken, gab es einige Gründe, warum diese Art von Fuß von Männern gewünscht war. Die Schmerzen, die die Frauen beim Laufen verspürten, ließen sie relativ hilflos zurück. Sie waren so oft an ihren Ehemann gebunden in ihrer Abhängigkeit, da sie nicht lange laufen konnten. Diese Hilflosigkeit sollte ebenfalls eine Art Beschützerinstikt im potenziellen Ehemann wecken, der sich der unselbstständigen Frau annehmen konnte. Die Frau als unterwürfig, hilflos – ein uraltes Klischee, das sich leider zu oft hält.
Heutzutage sind es fast nur noch alte Frauen, deren Füße noch gebunden sind. Mit dem Verbot der Praxis kam aber damals noch ein weiteres Problem auf die Frauen zu: Gebundene Füße wurden als rückständig gesehen. Was einst ihr Hauptargument für Schönheit war, wurde den Frauen dann zum Strick gedreht. Sie wurden dafür angefeindet und gemieden – und zwar für etwas, was weder ihre Entscheidung noch ihre Schuld war.
Kim Hofschröer
Lilli meint
So ein dreckiger Kerl Hartwig, dir müssten auch die Füße gebunden werden.
Jajin meint
naja wahrscheinlich steht er auf solche Füße, da er von Perfektion spricht. von Menschenrechten hält besagte Person scheinbar auch nicht viel.. im besten Fall ignoriert man solche Kommentare, da man bei solchen Menschen eher auf Granit stößt, als auf ‚benutzbare Hirnmasse“…
Julia meint
Man sieht, zu welchen Perversionen Menschen fähig sind. Fast kann man nicht glauben daß es sich wirklich um Menschen handelt die diese Tortur ihren Töchtern antun. Es ist auf jeden Fall ein dunkler Fleck in der Historie Mensch. Rohe, gefühllose, bestialische Handlung. Jeder möchte doch laufen, springen und tanzen. Niemand kann mit Fußstümpfen
glücklich sein.
Hartwig meint
Wenn ein Chinese solche Füße heiratete, brauchte deren Frau doch nicht mehr gehen zu können. Raserei war garantiert.
Ricarda meint
Hä???
hartwig meint
„Menschenrechte“ sind idealistische Willkür.
Was Männer und Frauen innerhalb einer Kultur miteinander treiben, geht anders Wissende aus anderen Kulturen einen feuchten Kehricht an.
Hartwig meint
In einer 1000jährigen chinesischen Kultur waren diejenigen Frauen die schönsten, die ihre Füßchen nur noch vorzeigen, auf ihnen allenfalls noch stehen aber nicht mehr gehen konnten.
Die Intensität der wechselseitigen geschlechtlichen Bezogenheit muß ungeheuer gewesen sein.
Ich finde die Füßchen, die bleistiftspitz unter den weiten Hosen hervorspitzen, heute noch die allerschönsten. Diese Schmalheit herauszuformen, muß eine besondere Kunst gewesen sein.
redaktion meint
Moin Hartwig, die körperliche Selbstbestimmung von Frauen ist ein Menschenrecht. Die ganz offensichtlich damit zur Schau gestellte Unterdrückung von Frauen kann aus unserer Sicht in keiner Weise positiv bewertet werden. Wir teilen Deine Meinung nicht.
Cornelia Schmidt meint
Sie müssen nicht ganz bei Sinnen sein,so etwas zu schreiben. Cornelia Sc hmidt
Bianca meint
Bin ich froh, nicht die Frau an deiner Seite zu sein!! Dann müsst ich mir auch sämtliche Knochen brechen lassen, damit ich nicht mehr (weg)laufen kann!! Dann lieber allein bleiben wenn es sein muss!!