Da läuft doch was quer. Die Gleichberechtigung von Frau und Mann ist in der Ausbildung erreicht. Beim Notendurchschnitt sind Frauen besser und trotzdem sind sie in Führungspositionen unterrepräsentiert.
Der Grund sind fehlende sozial-wirtschaftliche Anreize für erwerbstätige Mütter. Der Staat müsste ein „family mainsteaming“ anstreben, denn Kinder sind Frauensache.
Die erfolgreiche Berufskarriere dauert leider oft nur bis zum ersten Kind.
Beide Partner entscheiden sich dafür. Dann ändert sich alles. Der Mann arbeitet Vollzeit, die Frau Teilzeit oder wird Hausfrau. Ein neues Rollenverhalten betrifft alle Frauen, auch die, die Karriere gemacht haben. Ein Hausmann ist keine Lösung. Die Frauen erledigen sowieso drei Mal mehr im Haushalt als die Männer. Materielle Anreize vom Staat greifen nicht. Familienfreundliche Gestaltung der Arbeitsbedingungen für Mütter setzen sich schwer durch. Die Frau hat das „Familienunternehmen“ zu organisieren. Kinder, kochen und die Wäsche bleiben an ihr hängen. Ein endlich ergatterter Kitaplatz zwingt sie trotzdem zur Teilzeitarbeit. Gegen diese Dreifachbelastung entscheiden sich viele Frauen. Bleiben sie aber über längere Zeit Hausfrau, werden sie diskriminiert.
Sollen sich letztlich die Frauen mit dem traditionellen Rollenspiel der Hausfrau zufrieden geben?
Das hatten wir doch schon! Die Arbeitswelt hält daran fest, dass trotz dieser Belastung Frauen im Job genauso erfolgreich sein müssen wie Männer.
Es gibt aber auch Tendenzen, dass junge Frauen Angst haben vor ihrer eigenen Unabhängigkeit und Courage. Die starke und erfolgreiche Frau ist immer noch einsam und gefürchtet. Die Töchter dieser emanzipierten Frauen sehen, wie schwer es ist, Mutter und Karriere in Einklang zu bringen. Sie wünschen sich einen Beschützer, besser noch einen Märchenprinzen und halten sich an ein klassisches Rollenspiel.
Ich glaube, dann wechseln sie lieber Windeln, aber sie sollten sich nicht unterkriegen lassen.
Wir brauchen mehr Kinderbetreuungsangebote für jedes Alter und auch eine Teilzeitkarriere für Mütter sollte möglich sein.
Rose Urban
Rita-Martine Stern-Pabst meint
Guten Morgen, ich komme aus Hessen und könnte nach wie vor heulen über diese Situation. Bin nun 64 Jahre wurde spät Mutter und blieb meiner Kinder wegen zu Hause. Was ich wohl gemerkt nicht bereue. Aus ihnen ist nämlich etwas geworden. Nun gehe ich langsam aufs Rentebalter zu und sehe mich schon eines Tages unter einer Brücke hausen….denn die mir errechnete Rente reicht bei den heutigen Preisen hinten und vorne nicht. Der Erzeuger der Kinder hat sich im übrigen sehr früh aus dem Staub gemacht….sich nie gekümmert.