Schon mal von Oladosu Adenike oder Anuna de Wever gehört? Klingelt was bei Marinel Ubaldo und Rayanne Cristine Maximo Franca? Nein? Ok. Was ist mit Fridays For Future oder Greta Thunberg? Und ist der Klimaaktivismus ein bekannter Begriff? Ja? Wunderbar. Und was haben die genannten Namen mit aktuellen Klimasituation zu tun? Verdammt viel!
Der Klimawandel und der damit verbundende Klimaaktivismus sind ein allgegenwärtiges Thema“ und das nicht nur bei uns in Bremen, sondern international. Weltweit gibt es zahlreiche Menschen, die sich für den Klimaaktivismus stark machen, darunter zahlreiche junge Frauen. Greta Thunberg, Luisa Neubauer oder auch Frederike Oberheim, welche sich für das Klima hier in Bremen einsetzt, sind nur einige Namen, die uns hier in diesem Zusammenhang begegnen.
Aber nicht nur diese jungen Damen setzen sich für einen fairen und besseren Umgang mit dem Klima ein. Im Folgenden stelle ich vier Klimaaktivistinnnen vor, die nicht nur beteiligt sind, sondern vielmehr Initiatorinnen diverser Bewegegungen sind.
Oladosu Adenike – Nigeria
Sie nennt sich selbst Klimaaktivistin und genau das ist sie: Oladosu Adenike aus Nigeria macht sich stark für den Klimaaktivismus in ihrer Heimat. Die 26-jährige ist seit 2018 als Klimaaktivistin online und offline tätig. Nach ihrem Studium der Agrarökonomie an der Universität in Markurdi setzt die junge Frau ihren gesamten Fokus auf das Klima und die Situation weltweit, besonders in ihrer Heimat.
Oladosu Adenike sieht sich selbst nicht nur als Begründerin der Fridays For Future-Bewegung in Nigeria in der Verantwortung. Sie versorgt ihre Follower regelmäßig auf Twitter und Instagram mit neuen Informationen zu Klimawandel und Klimaaktivismus. Für die junge Nigerianiern ist es ein großes Bedürfnis, dass sich die Jugend für wichtige Themen wie den Klimawandel interessiert und einsetzt.
Wer Oladosu Adenike gerne folgen möchte, kann dies unter @the_ecofeminist (Twitter) und @an_ecofeminist (Instagram) tun.
Anuna de Wever – Belgien
Belgien hat Waffeln und… Anuna de Wever. Die 18-jährige hat bereits mehrere Aktionen zugunsten des Klimas gestartet. Kyra Gantois unterstützt sie dabei tatkräftig. Die beiden jungen Frauen gründeten gemeinsam Youth for climate – eine der ersten belgischen Bewegungen in diesem Feld. Die Motivation für ihr Engagement lag vor allem darin, dass sie als 17-jährige damals noch nicht wahlberechtigt war und sie nach einer anderen Möglichkeit suchte, sich Gehör zu verschaffen und aktiv zu beteiligen.
Aber Demonstrationen reichten für Anuna de Wever und Kyra Gantois bei weitem nicht. Die beiden brachten 2019 ihr Buch mit dem Titel Wij zijn het klimaat (deutsch: „Wir sind das Klima“) heraus.
Dass Klimaaktivismus nicht überall auf positive Reaktionen trifft, musste die Belgierin im August desselben Jahres feststellen. Anuna de Wever besuchte ein Musikfestival in Belgien. Dort wollte sie die Chance nutzen, um andere auf die Klimasituation aufmerksam zu machen. Sie ging auf die Bühne und initiierte das „Klatschen fürs Klima“. Die Reaktionen des Publikum fiel ernüchternd aus: Die Klimaaktivistin wurde angegriffen und ausgebuht. Die Belgierin lässt sich jedoch nicht davon abhalten engagiert sich nun auf politischer Ebene weiter für die gute Sache.
Zu finden ist sie auf Twitter übrigens hier: @AnunaDe
Marinel Ubaldo – Philippinen
Als im Jahr 2013 der Taifun Haiyan die Philippinen überrascht, sind die Auswirkungen mehr als nur verheerend. Die Naturgewalt forderte mehr als 6300 Todesopfer und der gesamte Schaden beläuft sich auf über 4 Millionen Euro. Zahlreiche Familien verlieren Angehörige oder Freunde, darunter auch Marinel Sumook Ubaldo (Instagram: @marinelubaldo)
Die aus Manila stammende 23-jährige Tochter eines Fischers erlitt durch Haiyan einige Verluste. Familienmitglieder und Freunde waren unter den Opfern. Zudem wurde das Haus ihrer Famile zerstört. Der Taifun und seine Folgen waren der Auslöser für Marinel Ubaldo sich genauer mit den Klimawandel auseinander zu setzen und sich gänzlich dem Klimaaktivismus zu verschreiben.
Marinel Ubaldo sprach bei der Klimakonferenz der Vereinigte Nationen (UN) 2015 über die Folgen des Klimawandels und das Ignorieren desselbigen. Im Jahr 2018 sprach sie bei einer Demonstration über ihre Rolle im Kampf um Klimagerechtigkeit:
„Ich stehe hier vor euch, nicht als weitere Klimastatistik, sondern als Mensch. Meine Geschichte ist nur eine von vielen. Ich bin hier, um im Namen der verletzlichen und ignorierten Gemeinschaften zu sprechen – mögen unsere Stimmen gehört werden.“ – Ubaldo, 2018
Rayanne Cristine Maximo Franca – Brasilien
Wer an Brasilien denkt, dem fallen sicherlich sofort die Begriffe Amazonas, Karneval, Rio de Janeiro und Samba ein. Dass Brasilien jedoch auch ein Schauplatz für den Kampf um Klimagerechtigkeit ist, dürfte vielen nicht ganz so geläufig sein. Ebenso wenig wie die Tatsache, dass das größte Land Südamerikas ein durchaus gefährliches Pflaster für Klimaaktivist*innen darstellt. Rayanne Cristine Maximo Franca ist eine von ihnen. Ihre Motivation fußt vor allem auf ihrer Herkunft: Indigene Frauen werden stark benachteiligt. Dies erfuhr die junge Brasilianerin des Öfteren, selbst an der Universität.
„Die Lehrkräfte machten sich über uns lustig. Eine fragte, warum wir überhaupt zur Uni gingen, und sagte, wir sollten nackt herumlaufen und im Wald leben“ – Franca, 2020
Der Umstand, dass unter Präsident Jair Bolsonaro der Regenwald großflächig abgeholzt wird, stellt eine große Bedrohung für die indigenen Menschen in Brasilien dar. Die Einheimischen sehen den Zusammenhalt zwischen Umwelt und Mensch durch das Schwinden des Regenwaldes stark bedroht.
Rayanne Cristine Maximo Franca engagiert sich für das Klima ebenso wie für die Rechte indigener Frauen. Mehr Informationen über die Brasilianerin, die Institution UN Woman und das Indigenous Youth Network from Brazil findet ihr unter https://www.unwomen.org/en.
Was bleibt?
All diese jungen Frauen beweisen, dass der Klimawandel ein globales Problem ist. Weltweit verschreiben sich zahlreiche Aktivist*innen dem Kampf für Klimagerechtigkeit. Sie greifen dabei auf verschiedene Methoden zurück. Sie protestieren auf den Straßen, geben Interviews on- und offline, halten Reden auf internationalen Bühnen. Sie klagen an, teilen ihre Informationen via Twitter, Instagram oder Facebook, schreiben Bücher und vieles mehr. Auffallend ist, dass unter den Klimaaktivist*innen viele junge Frauen sind. Sie gehen mit gutem Beispiel voran, machen auf Missstände aufmerksam und animieren andere Teil des Kollektivs zu werden.
Der Klimawandel geht uns alle an, egal wo wir sind.
Julia Rößner
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