Europa hat gewählt. Die Ergebnisse gibt’s überall zu lesen. Was sonst noch wichtig war: heute bei uns im Presse-Pott…
EU-Wahl
Europa hat gewählt. Bis zum endgültigen Ergebnis dauert es noch etwas. Hier einige Prognosen für Deutschland.
Indien: Wahlen mit, von und für Frauen
Sechs Wochen lang wurde in Indien ein neues Parlament gewählt, 15 Millionen Wahlhelfer*innen waren im Einsatz, 642 Millionen Stimmen wurden abgeeben. Seit 2009 steigt kontinuierlich die Zahl der Frauen, die ihr Wahlrecht wahrnehmen. Bei den Parlamentswahlen 2019 lag ihr Anteil erstmals über dem der Männer. Dies haben auch die Kandidat*innen erkannt und richteten ihren Wahlkampf auf Themen aus, die Frauen stärker betreffen: Zugang zu Trinkwasser, Lebensmittelsubventionen, bessere sanitäre Infrastruktur und Zugang zu günstigen Krediten. Näheres hier.
Nachruf auf Nora Cortiñas
Sie war Mitbegründerin der Madres de Plaza de Mayo und kämpfte für die Aufklärung der Verbrechen der argentinischen Militärdiktatur, die Tausende Gegner*innen verschwinden lies. Nun ist Nora Cortiñas im Alter von 94 Jahren gestorben. Hier ein Nachruf.
Lernen von Geraldine Rauch
„Wer sich je für einen schwerwiegenden Fehler entschuldigen möchte, könnte sich ein Beispiel an Geraldine Rauch nehmen. Denn ihre Erklärung vor dem akademischen Senat der Technischen Universität Berlin (TU) enthält, was es für eine ernsthafte, umfassende Entschuldigung braucht“, meint Uta Schleiermacher in der taz. Näheres hier.
Pressefreiheitspreis 2024 geht an Düzen Tekkal
Die Journalistin, Kriegsberichterstatterin und Menschenrechtlerin Düzen Tekkal ist mit dem Pressefreiheitspreis 2024 des Medienverbands der freien Presse (MVFP) ausgezeichnet worden. Gemeinsam mit ihrer Schwester, der ehemaligen Profi-Fußballspielerin Tuğba Tekkal, gründete sie den gemeinnützigen Verein für humanitäre Hilfe HÁWAR.help und ist dessen Vorsitzende. Der Verein betreibt mehrere Projekte in Irak, Afghanistan und in Deutschland. Dazu gehört das Frauen-Empowerment-Zentrum Back to Life, psychosoziale Betreuung, Alphabetisierungs- und Handwerkskurse sowie Bildungsworkshops zu Themen wie Frauenrechten und Entrepreneurship für Frauen und Kinder aus IS-Kriegsgefangenschaft im Irak und in Deutschland.
Häusliche Gewalt um 6,5 Prozent gestiegen
Das Lagebild Häusliche Gewalt ist eine Fortschreibung und Ergänzung der Kriminalstatistischen Auswertung Partnerschaftsgewalt, die seit 2015 jährlich durch das Bundeskriminalamt (BKA) veröffentlicht wird. 256.276 Menschen in Deutschland wurden 2023 Opfer häuslicher Gewalt, davon sind 70 Prozent weiblich. Dies ist ein Anstieg um 6,5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2022. 78.341 Menschen wurden 2023 Opfer innerfamiliärer Gewalt zwischen nahen Angehörigen. Dies sind 6,7 Prozent mehr als im Vorjahr. Ministerin Lisa Paus: “ Wir brauchen dringend ein flächendeckendes, niedrigschwelliges Unterstützungsangebot bestehend aus sicheren Zufluchtsorten und kompetenter Beratung. Dafür arbeiten wir an einem Gesetz zur Sicherung des Zugangs zu Schutz und Beratung bei geschlechtsspezifischer und häuslicher Gewalt.“ Dazu: „Die Schuld liegt immer beim Täter“.
Weg mit Paragraf 218!
Die von der Bundesregierung eingesetzte Kommission zur Reproduktiven Selbstbestimmung und Fortpflanzungsmedizin empfahl in ihrem Abschlussbericht, Abtreibungen in den ersten zwölf Wochen zu legalisieren. Seither ist aber von der Regierung noch nichts in die Wege geleitet worden, obwohl sowohl die SPD als auch die Grünen die Abschaffung des Paragrafen 218 in ihren Wahlprogrammen gefordert hatten. Nun werden drei Länder aktiv. Niedersachsen, Sachsen und Hamburg haben auf der Justizministerkonferenz eine Intitiative zur Abschaffung von Paragraf 218 gestartet.
Keine Einbürgerung bei Sexismus und Rassismus
Am 27. Juni 2024 tritt die Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes in Kraft. Einiges ändert sich, zum Beispiel wird die Mehrstaatigkeit ermöglicht. Ausgeschlossen jedoch ist eine Einbürgerung bei Mehrehe oder Missachtung der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Auch wird klargestellt, dass antisemitische, rassistische oder sonstige menschenverachtend motivierte Handlungen, die mit der Menschenwürdegarantie des Grundgesetzes unvereinbar sind, eine Einbürgerung ausschließen. Eine kurze Zusammenfassung hier.
Mädchen weniger homophob als Jungs
In einer internationalen IPSOS-Umfrage zum Pride Month zeigt sich in Deutschland – anders als in den meisten Ländern – eine steigende Akzeptanz der LGBTQIA+-Community: drei von vier Deutschen sind für Antidiskriminierung und gleiche Rechte. International driften die Ansichten von jungen Frauen und jungen Männern zunehmend auseinander – Gen Z-Frauen stehen der LGBTQIA+-Community weitaus positiver gegenüber als Gen Z-Männer.
Umstieg aus der Prostitution
Beim Fachtag am 6.6.2024 zum Thema Umstieg aus der Prostitution wurden fünf Modellprojekte zur Umstiegsberatung von Menschen in der Prostitution vorgestellt. Das Bundesgleichstellungsministerium zusammen mit dem Forschungsunternehmen InterVal stellten folgende Projekte vor: BOSS (Rostock) ; DIWA Saar (Saarland) : Umstieg aus der Sexarbeit (Bremen/Bremerhaven) ; AQUA (Kiel/Neumünster) und Ausstiegswohnung von Neustart e.V. (Berlin). Die Ergebnisse legten vor allem die Verschiedenheit der Bedürfnisse und die Notwendigkeit einer individuellen Anpassung nahe.
Die Erste
Das erste Mal in der Geschichte hat Mexiko eine Präsidentin: Claudia Sheinbaum. Die Ex-Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt ging als klare Siegerin aus den Präsidentschaftswahlen hervor. Hier ein Kurz-Porträt der „Wissenschaftlerin mit Öko-Fokus“.
Preisträgerin gesucht
Mit dem Anne-Klein-Frauenpreis ehrt die Heinrich-Böll-Stiftung Frauen, die mutig und hartnäckig für Menschenrechte, Gleichberechtigung und sexuelle Selbstbestimmung eintreten. Der Preis ist mit 10.000 EUR dotiert. Für 2025 werden Kandidatinnen gesucht. Der Einsendeschluss ist der 10.September 2024. Details und die Nominierungskriterien findet ihr hier: www.boell.de/annekleinfrauenpreis.
Bremen News
Uns Paula verreist: Große Paula Modersohn-Becker Retrospektive in den USA. Am 6. Juni 2024 eröffnet in New York die erste Retrospektive Paula Modersohn-Beckers in einem US-amerikanischen Museum. Sie wird anschließend in Chicago gezeigt. Unter dem Titel »Ich bin ich / I Am Me« präsentiert die Neue Galerie New York gut 50 Gemälde sowie 15 Zeichnungen der Künstlerin, darunter mehr als 20 Werke aus Bremer Sammlungen.
Gold – Silber – Bronze. Gleich drei Titel holte die Bremer Turnerin Karina Schönmaier bei den Deutschen Meisterschaften in Frankfurt: Gold am Sprung, Silber am Boden und Bronze am Stufenbarren.
Bremer Wortkünstlerinnen lesen in Berlin: Am 20.Juni 2024, 18 Uhr präsentieren Donka Dimova, Ela Fischer, Anna Irmgard Jäger und Loubna Khaddaj Neues aus der UNESCO „City of Literature“ 2024.
Urteil: Lebenslange Haft für Femizid. Der Angeklagte hat seine Schwester aus Bremen-Walle erstochen, weil er mit ihrem Lebensstil nicht einverstanden war. Er wurde nun wegen Mordes zu lebenslänglich verurteilt.
Sexualisierte Gewalt: Zeug*innen gesucht. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen einen ehemaligen Mitarbeiter der Bremischen Evangelischen Kirche wegen des Verdachts des sexuellen Missbrauchs von Kindern. Sie sucht weitere Opfer und mögliche Zeug*innen. Es geht um Fälle aus den Jahren1993 bis 2013 in der St.-Martini Gemeinde Lesum. Betroffene und Zeug*innen werden gebeten, sich bei der Polizei zu melden.
Bremer Solidaritätspreis für Einsatz gegen sexualisierte Gewalt in Konfliktsituationen. Der Einsatz gegen sexualisierte Gewalt in Konfliktsituationen gegen Frauen und Mädchen steht im Mittelpunkt der Ausschreibung zum 19. Bremer Solidaritätspreis. Die jetzt veröffentlichte diesjährige Ausschreibung wendet sich an Akteurinnen, Akteure und Initiativen, die sich gegen diese Form der Gewalt engagieren und Betroffenen eine Stimme geben. Weitere Informationen unter: https://www.rathaus.bremen.de/bremer-solidaritaetspreis-65491. Vorschläge für mögliche Preisträgerinnen und Preisträger können bis zum 31. August 2024 eingereicht werden: Geschäftsführung des Kuratoriums zum Bremer Solidaritätspreis c/o Senatskanzlei der Freien Hansestadt Bremen, z.Hd. Frau Silke Goethe, Am Markt 21, 28195 Bremen, E-Mail: silke.goethe@sk.bremen.de
New Releases made in Bremen. musicHBwomen präsentiert eine Zusammenstellung der vielen tollen FLINTA* Acts aus Bremen. Sie schreiben: „Schickt uns gerne eure neuen Releases, die wir dann super gerne mit aufnehmen! Eure Beiträge helfen uns, die Vielfalt und Kreativität der lokalen Musikszene weiter sichtbar zu machen! Auch geben wir eure aktuellen Releases gerne weiter an die Music Women* Germany, die wochenaktuell die Flinta Friday Releases auf TIDAL veröffentlichen.“ Playlists von musicHBwomen auf Tidal und Spotify
Termine
Pride & CSD
Oldenburg 15.6.2024
Nordenham Wesermarsch CSD 29.6.2024
Bremerhaven CSD 13.7.2024
Hamburg 27.7. – 4.8.2024
Bremen CSD 24.8.2024
Glenys & Irene
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