Heute ein randvoller Presse-Pott: Von A wie Acker über B wie Bremisches bis W wie Wechseljahre…
Gewaltschutz für Frauen in der Europäischen Union vereinbart…
Mit der Einigung auf die EU-Richtlinie schaffen die Mitgliedstaaten erstmals EU-weite Regelungen und gemeinsame Mindeststandards zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt. Bundesfrauenministerin Lisa Paus: „Die Einigung zur EU-Richtlinie zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt ist ein Meilenstein für Frauen in Europa. Mit der Einigung sendet die EU das klare Signal: Gewalt gegen Frauen und häusliche Gewalt in Europa müssen konkret eingedämmt werden.“ So gibt es jetzt zum Beispiel eine Regelung von gegen Frauen gerichtete Online-Gewalt, darunter Delikte wie „Cyber-Stalking“, Verbreitung von intimen oder manipulierten Bildern, Mobbing im Netz, Versenden von sogenannten „Dick Pics“ oder Aufstacheln zu frauenbezogenem Hass und Gewalt.
… ABER:
Es gibt auch Kritik, dass die Richtlinie nicht weit genug geht. Und daran, dass gerade Deutschland das verhindert hat. Dazu Terre des Femmes: Bundesjustizminister Marco Buschmann hat für Deutschland ein Veto eingelegt und damit verhindert, dass das bisherige Abwehrprinzip „NEIN heißt NEIN“ durch das Zustimmungsprinzip „JA heißt JA“ ersetzt wird. „Herr Buschmann hat dafür gesorgt, dass in Deutschland und in der EU Frauen weiterhin nachweisen müssen, dass sie vor einer Vergewaltigung Nein gesagt haben. Das ist nicht nur ein fatales Signal an Frauen, sondern auch an die Täter.“ Mehr dazu auch hier. Und zwei Kommentare: Pro und Kontra.
Frauen auf dem Acker…
Anlässlich der Biofach-Messe in Nürnberg findet Der BIOFACH Kongress Food for the Future – Women’s Impact on Sustainable Food Systems statt. Hier wird die zunehmende Bedeutung von Frauen in der Landwirtschaft und im Lebensmittelsektor diskutiert. Einerseits sind Frauen zu 78 Prozent an unternehmerischen Entscheidungen in Landwirtschaftsbetrieben beteiligt. Aber veraltete Geschlechterbilder und traditionelle Vererbungspraktiken behindern Existenzgründungen. Andererseits geht Innovation oft von durch Frauen geleitete Betriebe aus. Näheres hier.
Gezielter Einsatz sexualisierter Gewalt durch die Hamas
Eine israelische Delegation hat in Berlin auf Einladung des Auswärtigen Amts über das Ausmaß der Gewalt gegen Frauen bei dem Überfall der Hamas am 7.Oktober 2023 berichtet. „Sexualisierte Gewalt war ein systematisch geplanter Teil der Attacke“, so Mirit Ben Mayor, Oberkommissarin und Kommunikationsleiterin der israelischen Polizei. Es wird jedoch eine ausreichende Verurteilung der spezifischen Gewalt durch Frauenrechtsorganisationen vermisst. Durch die fehlende internationale Anerkennung wird auch die Verarbeitung des massiven kollektiven Traumas kaum möglich. Näheres hier (Triggerwarnung: Einige Passagen enthalten die Darstellung extremer Gewalt).
Der 6.2. war „Safer Internet Day“
Mädchen erleben viele Formen sexueller Gewalt im Internet: Von „Dickpics“ und „Revenge Porn“ bis hin zu Cybergrooming und „Loverboys“. Terre des Femmes hat eine Reihe von Modulen. Workshops und Angebote für Schulklassen entwickelt: Demnächst werden sie auch als Webinare online zugänglich sein. Der Deutsche Juristinnenbund fordert Verbesserungen in der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) mit der Begründung: „Der Alltag von Mädchen und Frauen in den sozialen Netzwerken ist geprägt von Beschimpfungen, Drohungen, sexueller Belästigung und der Angst vor Demütigungen. Gezielte personalisierte Online-Werbung trägt dazu bei, sie leicht zu Opfern aggressiver Nachstellungen zu machen. Die aktuellen Regelungen reichen zum Schutz der Betroffenen und zur Beseitigung dieser Phänomene nicht aus.“ Hier ihre Stellungnahme.
Immer öfter Endometriose
Endometriose wird inzwischen immer öfter diagnostiziert. Warum das eine eher gute Nachricht ist, erklärt Nicole Opitz in der taz: Das Bewusstsein für diese Krankheit ist gewachsen, ebenso wie das für genderspezifische Medizin, und die Forderungen der Initiative EndEndoSilence zeigen Wirkung. Daher ist die Häufigkeit der Diagnose in den letzten zehn Jahren um 65 Prozent gestiegen – und damit auch die Möglichkeit der Behandlung.
„Der Abend der Frauen“
… war die diesjährige Grammy-Verleihung: Allein in der Kategorie „bestes Album“ waren sieben von acht Nominierten Frauen. Taylor Swift schrieb Geschichte, indem sie zum vierten Mal den Grammy für das Album des Jahres gewann und überhaupt sahnten Künstlerinnen kräftig ab.
Gendern in Thüringen…
… bleibt vorerst erlaubt. Die CDU wollte mit der Überweisung ihres „Korrekte Sprache“-Gesetzentwurfs in die zuständigen Ausschüsse errreichen, dass das Binnen-Sternchen in offiziellen Schreiben im Land verboten wird. Dies ist fürs Erste gescheitert. Aber aufgeben will sie noch nicht. Näheres hier.
…und Wechseljahre in der ganzen Welt
Im Artikel „Ich und meine Menopause“ berichten sechs Frauen aus Süd-Amerika, Asien und Afrika über das Leben mit Hitzewallungen – und Null gesellschaftlicher Unterstützung. „Frauen sollen Kinder kriegen bis sie sterben.“ hieß es aus Süd-Sudan, denn: „Warum hat der Mann sonst so viele Kühe bezahlt?“ Aber Sue Mbaya schreibt dazu: „Eine Menopause-Revolution regt sich in Afrika – und ich verhelfe sie zum Erfolg!“ …
… Im Übrigen startet der Kurs „Medizinradreise – für Frauen in den Wechseljahren“ mit einem Informationsabend am 15.2.2024 bei forum Kirche in Bremen.
Bremen News

In eigener Sache… Nein! wir wollen Euch jetzt nicht um Geld bitten, sondern Euch den schönen Artikel vorstellen, den bremen digitalmedia über uns in ihrer Rubrik „Mitglieder im Fokus“ geschrieben hat. Hier sind wir beim Internationalen Frauentag 2023 – dieses Jahr haben wir auch viel Schönes für Euch vor!
Krankenhaus-Modellprojekt „Ich pflege wieder, weil …“. Wertschätzung durch Vorgesetzte, mehr Zeit für gute Pflege und verlässliche Arbeitszeiten – das sind nur drei der zehn wichtigsten Voraussetzungen, damit wieder mehr Personal für die Pflege gewonnen werden kann. Ein von der Senatorin für Gesundheit, Frauen und Verbraucherschutz und der Arbeitnehmerkammer Bremen initiiertes Modellprojekt am Krankenhaus St. Joseph-Stift Bremen soll zeigen, dass diese guten Arbeitsbedingungen möglich sind. Das bundesweit einzigartige Projekt startet Anfang Februar 2024 und richtet sich an Pflegekräfte und Hebammen, die für die Arbeit im Krankenhaus zurückgewonnen werden sollen. Es soll zudem in Teilzeit arbeitende Pflegende und Hebammen dazu motivieren, ihre aktuelle Wochenarbeitszeit zu erhöhen. Umgesetzt wird das Projekt im Rahmen der Landesstrategie „Gendergerechtigkeit und Entgeltgleichheit“.
Beratungsstelle für Beziehungsgewalt muss Aufnahmestopp verhängen
Die Beratungsstelle Neue Wege sieht aufgrund der aktuellen Anfragesituation nach Beratungskapazitäten und der aktuell bestehenden Warteliste mit einer Wartezeit von acht Wochen keinen anderen Ausweg mehr, als bis März 2024 keine weiteren Klient*innen in die Warteliste aufzunehmen. Neue Wege hilft und berät nicht nur Opfer von Gewalt sondern auch Täter. Sie ist für alle da. Buten un binnen berichteten über sie.
Fachveranstaltung am 21. Februar 2024: Seelische Not rund um die Geburt – Herausforderungen für die Versorgungsstruktur in Bremen. Wie die soziale, psychologische und psychiatrische Versorgung rund um die Geburt im Land Bremen aufgestellt ist, wie bestehende Angebote besser verzahnt und wie Fachpersonen für die Symptomatik und die Behandlungsmöglichkeiten postpartaler Depressionen und anderen seelischen Notlagen rund um die Geburt sensibilisiert werden können, diskutieren Expertinnen und Experten am Mittwoch, 21. Februar 2024, 17 bis 20 Uhr in den Räumlichkeiten der ZGF Bremen, Faulenstraße 14-18. Die Veranstaltung richtet sich an Politik, Verwaltung, Fachpersonen sowie an die interessierte Öffentlichkeit. Um Anmeldung wird gebeten unter: anmeldung@frauen.bremen.de.
Dieses Jahr kein One Billion Rising in Bremen. Edda Lorna sucht eine/n Nachfolger*in für das jährliche Event gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen. In Hamburg gibt es eine Demo, und in Bremerhaven wird getanzt. Falls wir was hören verbreiten wir es in den Social Media!
vdek-Zukunftspreis 2024 prämiert Ideen für die Pflege zuhause. Unter dem Motto „Zuhause gut gepflegt“ sucht der Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek) ab sofort nach guten Projekten, die Impulse zur Verbesserung der ambulanten Pflege geben. Sowohl professionelle Pflegeanbieter*innen als auch Ehrenamtliche oder Initiativen pflegender Angehöriger aus Bremen und Bremerhaven können sich um den vdek-Zukunftspreis 2024 bewerben. Die besten Vorschläge werden mit insgesamt 20.000 Euro prämiert.
Neuer Integrationskurs mit Kinderbetreuung. Das Paritätische Bildungswerk (PBW) weist auf den neuen Frauen-Integrationskurse mit Kinderbetreuung hin, der im April 2024 im Bürgerhaus Hemelingen startet. Es gibt noch freie Plätze. Nähere Informationen hier.
Fördermöglichkeiten in Bremen: Welche finanzielle Förderung gibt es im Land und in der Stadtgemeinde Bremen? Eine neue Broschüre wurde vorgelegt, die sich gezielt an Organisationen von und für Zugewanderte in Bremen richtet und die für sie bedeutsamen Fördertöpfe mit allen relevanten Daten auflistet. „Diese Organisationen unterstützen Menschen dabei, in Bremen anzukommen und sich zurechtzufinden“, sagte Sozialsenatorin Dr. Schilling. Übrigens: Alles über Fördermittel für Musikerinnen kann man in Bremen am 21.2.24 und in Bremerhaven am 22.2.2024 erfahren!
Norddeutscher Wissenschaftspreis 2024: Ausschreibung gestartet. Der Fokus liegt dieses Jahr auf geistes- und sozialwissenschaftlichen Arbeiten. Herausragende Wissenschaftler*innen werden gesucht. Ab sofort können sich Geistes- und Sozialwissenschafter*innen aus dem gesamten Norden bewerben, deren Arbeiten auf hohem wissenschaftlichen Niveau in länderübergreifender Zusammenarbeit entstanden sind. Informationen zur Ausschreibung, den Teilnahmevoraussetzungen und dem Antragsverfahren sind unter
www.norddeutscher-wissenschaftspreis.de verfügbar.
Glenys & Irene
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