Wir hoffen, ihr habt viele Ostereier gefunden. Wir haben ja eine Woche Oster-Pause gemacht – aber doch ein paar Nachrichten für euch gefunden:
Vereinbarkeit??
So einiges ist in Sachen Vereinbarkeit von Familie und Beruf schon erreicht worden. Aber längst ist die Lage noch nicht zufriedenstellend. Und das Erreichte gilt auch nicht für alle. Beispiel: Politikerinnen in Spitzenpositionen. Bundesfamilienministerin Anne Spiegel (Bündnis 90/Die Grünen) ist von ihrem Amt zurückgetreten. Weil sie sich zwischen zwei Krisen – der privaten und der politischen – für die Familie entschieden hatte, wurde der öffentliche Druck zu groß. Patricia Hecht fragt in der taz: „Muss während privater Krisen nicht auch für Spitzenpolitikerinnen eine Auszeit möglich sein?“ Weitere Beiträge zur mangelnden Unterstützung von Müttern in der (Bundes-) Politik findet ihr hier.
Ausgleich des Pay Gap?
Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen in der Schweiz beträgt circa 20 Prozent. Der Genfer Stadtrat hat daher beschlossen, dass Frauen zum Ausgleich 20 Prozent weniger Eintritt als Männer in kulturellen und sportlichen Einrichtungen zahlen sollen. Die Maßnahme ist allerdings umstritten und noch nicht umgesetzt…
Antifeminismus
Am 10.Mai wird auf einer Tagung des Gunda-Werner-Instituts die Studie der Heinrich-Böll-Stiftung „Antifeminismus auf dem Weg durch die Institutionen – Strategien und maskulistische Netzwerke“ vorgestellt. Einen Überblick gibt Co-Autor Thomas Gersterkamp in einem Beitrag in der taz: Insgesamt haben antifeministische Männerrechtler an Einfluss verloren. Unterschätzt werde aber in manchen frauenpolitischen Kreisen das Thema Trennung, auf das sich maskulistische Akteure konzentrierten.
Sexualisierte Gewalt als Kriegswaffe
Die ukrainische Historikerin und Genderforscherin Marta Havryshko ist selbst Kriegsflüchtling und lebt jetzt in Basel. Im Interview erklärt sie, warum sich seit 2014 die Zahl der Frauen in den ukrainischen Streitkräften verdoppelt hat, und spricht über Geschlechterrollen und sexualisierte Kriegsgewalt – vor allem gegen Frauen, aber auch gegen ukrainische Soldaten.
Kämpfen – aber fair
Der DFB hat Pinkstinks als Berater*innen bei der neuen Webseite Sprachkick.de ins Boot geholt: Es geht um diskriminierungssensible Sprache im Fußball. „Wie können wir kämpfen, auch mal in den Wettstreit treten, ohne uns dabei gegenseitig zu vernichten? Was kann es da für Regeln geben?“ fragt Pinkstinks und meint: „Fairness beginnt nicht erst beim Anpfiff. Sie beginnt mit unserer Kommunikation“.
Von Frauen geführter Nachrichtendienst startet in Somalia
Das bahnbrechende Projekt heißt Bilan, wird von den Vereinigten Nationen mitfinanziert und berichtet über Frauen in Politik und Wirtschaft, sowie Frauen in der Gesellschaft und Gewalt gegen Frauen. „Frauen sollen in Somalia den Mund halten – jetzt nicht mehr“ meint Chefredakteurin Nasrin Mohamed Ibrahim, „Ich musste als Journalistin schon so viele Kämpfe durchstehen – da juckt es mich wenig, was alte Männer hören wollen.“
Bremen News
Die polizeiliche Kriminalstatistik für 2021 ergibt einen Rückgang von Straftaten im Land Bremen – aber eine Erhöhung von Fällen Häuslicher Gewalt um 10 Prozent. Als Grund wird einerseits die Tatsache gesehen, dass immer mehr Betroffene die Taten anzeigen, und andererseits die Pandemie. Delikte von Kindesmissbrauch sind um 14 Prozent gestiegen. Im Fall von Kinder-Pornographie stieg die Zahl der polizeilich bearbeiteten Fälle um 163 Prozent. Die Landesfrauenbeauftragte, Bettina Wilhelm kommentierte das so: „Die vorgelegten Zahlen zu den Kriminaldeliktfeldern „Häusliche Gewalt“ sowie „Vergewaltigung und sexueller Nötigung/Übergriffe“ bestätigen unsere schlimmsten Befürchtungen.“ In Bremen wurden deshalb schon im März folgende Maßnahmen beschlossen: „Eine zentrale Gewaltschutzambulanz sowie Schulungsangebote zum Thema geschlechtsspezifische Gewalt für Fachkräfte bei Polizei, Gerichten und Staatsanwaltschaften sowie für andere Berufsgruppen. Unter Federführung der Zentralstelle der Landesfrauenbeauftragten (ZGF) wird zudem eine Arbeitsgruppe Dunkelfeld gegründet Ein wichtiger Baustein des Landesaktionsplans ist zudem die Prävention, so erfolgt beispielsweise ein Ausbau bei den Maßnahmen für Täterarbeit.“
Irene, Glenys
Schreibe einen Kommentar