Papst Franziskus ist tot. 1,4 Milliarden Katholiken in aller Welt und viele weitere Menschen trauern. Wir empfehlen im Presse-Pott den „Tag der Diakonin +plus“ am 29. April.
Bundesverdienstkreuz für Pinkstinks-Gründerin
Am 17.04.2025 überreichte die Zweite Hamburger Bürgermeisterin und Gleichstellungssenatorin Katharina Fegebank im Hamburger Rathaus Dr. Stevie Meriel Schmiedel das Verdienstkreuz am Bande der Bundesrepublik Deutschland. In der Ordensbegründung heißt es: „Dr. Stevie Schmiedel ist eine wichtige Stimme in Deutschland zu den Themen Genderforschung, Geschlechterdiskriminierung, Sexismus – sei es durch Publikationen, ihre Arbeit bei „Pinkstinks“ oder diverse Auftritte in TV und Radio. Insbesondere mit „Pinkstinks“ hat sie eine Pionierleistung mit zum Teil weitreichender Wirkung erbracht und zum Empowerment von Mädchen (und auch Jungen) beigetragen.“
Koalitionsvertrag binär
Für die queere Community verheißt der Koalitionsvertrag nicht viel Gutes. Zwar wird das Selbstbestimmungsgesetz, anders als von der CDU im Wahlkampf angekündigt, nicht sofort abgeschafft. Aber das Gesetz soll „evaluiert“ werden. Unklar, was dann dabei herauskommt. Ebenso unklar, ob das Amt des Queer-Beauftragten bestehen bleibt und ob queere Vereine und Verbände weiterhin gefördert werden. Und das angesichts eines gesellschaftlichen Klimas, in dem der Druck auf queere Menschen wächst, obwohl es andererseits in der Zivilgesellschaft sechs Monate nach Einführung große Zustimmung zu dem Gesetz gibt.
Binär-Dogma in ungarischer Verfassung
In Ungarn gibt es jetzt laut Verfassung nur noch zwei Geschlechter: männlich und weiblich: „Das Geburtsgeschlecht eines Menschen ist die biologische Grundausstattung, die – in Übereinstimmung mit der Schöpfungsordnung – entweder männlich oder weiblich sein kann“ lautet der Gesetzestext. Die Existenz von Transgender- und non-binären Personen wird damit einfach geleugnet.
Biologisches Geschlecht im britischen Antidiskriminierungsrecht maßgeblich
In einem Grundatzurteil hat der Oberste Gerichtshof Großbritanniens festgelegt, dass beim Antidiskriminierungsrecht allein das biologische Geschlecht gilt, wenn es um Diskriminierung zwischen Männern und Frauen geht. Demnach zählen Transfrauen nicht als Frauen. Anders als in Ungarn wird die Existenz von Transpersonen jedoch nicht geleugnet. Deren Rechte seien von dem Urteil nicht berührt. Ausgelöst hatten den Rechtsstreit Frauengruppen in Schottland, die dagegen geklagt hatten, dass bei einer Frauenquote in öffentlichen Gremien Transfrauen mitgezählt werden sollten. Hier noch ein Explainer, und hier zeigt sich der Protest dagegen.
Exporting Abortion
Bekanntermaßen ist die Versorgungslage für Ungewollt Schwangere in Deutschland schlecht, in manchen Regionen sogar prekär. Deshalb fahren manche Frauen immer noch – wie in den 1970er-Jahren, als für eine Abtreibung Gefängnisstrafen drohten – in die Niederlande, um dort den Eingriff vornehmen zu lassen. Auch in anderen europäischen Ländern müssen Hilfesuchende die Landesgrenzen überqueren, wie die Ergebnisse von Exporting Abortion, einem internationalen Rechercheprojekt von mehr als zehn Journalist*innen zeigen.
Rote Schuhe gegen Femizide
Anfang April war in Spandau ein Frau in ihrer Wohnung tot aufgefunden worden. Vermutlich handelt es sich um einen Femizid. Mit einer Aktion hat Stoppt Femizide, ein Zusammenschluss aus Sozialarbeiter*innen, Mitarbeiter*innen von Frauenhäusern und weiteren Beschäftigten bei Berlins Antigewaltprojekten der getöteten Frau gedacht: Neben Kerzen, Teelichtern und Blumen stellten sie rote Schuhe vor dem Rathaus Spandau auf. Rote Schuhe sind inzwischen zu einem weltweiten Symbol gegen tödliche Gewalt gegen Frauen geworden.
#MeToo – neu
Ein historisches Urteil für die #MeToo-Bewegung war der Prozess gegen den Filmproduzenten Harvey Weinstein, der 2020 wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung zu 23 Jahren Haft verurteilt wurde. Dadurch kam die Bewegung erst richtig ins Rollen. Vor einem Jahr wurde das New Yorker Urteil jedoch wegen Verfahrensfehlern aufgehoben. Ab dem 22. April soll nun neu verhandelt werden. Näheres hier.
Aktions- und Empowerment-Tag in der Katholischen Kirche
Der 29. April, Festtag der Hl. Katharina von Siena, wird seit 1998 an vielen Standorten in Deutschland zum Tag der Demonstration für eine gerechte Kirche. Der „Tag der Diakonin +plus“ steht in diesem Jahr unter dem Leitwort „Berufen. Bereit. Unaufhaltsam.“ Die zentrale Kundgebung findet in Köln statt. Fünf Organisationen fordern gemeinsam die Öffnung des diakonischen Amtes für Frauen in der römisch-katholischen Kirche. Mehr noch: Das „+plus“ macht deutlich, dass endlich allen Menschen – unabhängig von ihrem Geschlecht – der Zugang zu allen Diensten und Ämtern in der Kirche offenstehen soll.
Reproduktionsmedizin gecancelt
100 Tage nach Trumps Präsidialdekret zur Beendigung von USAID (der US-amerikanischen Entwicklungshilfe) wird das volle Maß der Misere klar. Die Vereinigten Staaten stellten weltweit 50 Prozent der Geldmittel auf den Gebieten Reproduktionsmedizin, zum Beispiel Geburtshilfe, Vor- und Nachsorge, Unfruchtbarkeitsbehandlung und Notfallversorgung nach Abtreibungen, sowie Familienplanung mit Verhütungsmitteln, Beratung und Schulung. Das Guttmacher Institute hat errechnet, dass seit dem Erlassen des Dekrets circa10.000.000 Frauen und Mädchen völlig ohne Versorgung geblieben sind.
Reproduktionsmedizin – irgendwie falsch verstanden
Elon Musk sinniert über Wege, seine Gene schneller, besser und nachhaltiger unter die Leute zu bringen. Er nennt seine Nachkommenschaft „seine Legion“ und denkt zum Beispiel daran, Leihmütter – eventuell auf einem Landsitz unterzubringen (ein Vorschlag seines Freundes Jeffrey Epstein). Und – nein, wir haben Ostern nicht mit dem 1. April verwechselt.
Bremen News
Hebammenzentrum für Bremerhaven. In Bremen-Stadt gibt es bereits drei Hebammenzentren. Nun soll auch Bremerhaven eins bekommen, um die Betreuung von Frauen vor und nach der Geburt eines Kindes zu verbessern. Es soll im Sommer im Stadtteil Lehe eröffnen.
Generationenwechsel bei der CDU. Die 29-jährige Wiebke Winter soll im Sommer Vorsitzende der CDU-Bürgerschaftsfraktion werden, wie der bisherige Fraktionsvorsitzende Frank Imhoff bekanntgab.
Hereinschnuppern in die Film- und Fernsehbranche? Auch ohne Vorerfahrungen könnt Ihr in die Arbeit beim TV und Kino auf ganz praktischer Ebene hineinhorchen. Das Projekt NewMotion hat konkret im Zeitraum vom 30.06. – 05.07.25 in Bremen Shadowings in verschiedenen Positionen zu vergeben, z.B. im Filmton, Szenenbild, Licht etc. Infos und Anmeldung hier: New Motion Job Shadowings
Verden gewinnt Gender Award 2025: Die Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen verleiht alle 2 Jahre den „Gender Award – Kommune mit Zukunft“ für besonders erfolgreiche und beispielhafte Gleichstellungsarbeit vor Ort. Verden hat sich hervorgetan durch die Bemühung um Vereinbarkeit von Familie und Beruf: wohnortnahe Kitaplätze für alle, Angebot einer Notdienstbetreuung, Ganztagsbetreuung in Grundschulen mit zusätzlichen Angeboten in den Ferien – das sei außergewöhnlich und beispielgebend für eine so kleine Kommune. Mitgewinnerinnen sind Magdeburg, Kleve und Münster.
Willkommen bei den Europawochen: Obwohl die Europawochen erst am 5. Mai 2025 um 15:00 [ACHTUNG: ÄNDERUNG DER UHRZEIT!] Uhr im EuropaPunktBremen feierlich eröffnet werden, gehen die vielen Veranstaltungen schon ab dem 22.4.2025 los. Am 29.4.2025 laden zum Beispiel EuropaPunktBremen und Europa-Union Bremen zum Euro-Lunch mit der Wissenschaftlerin Dr. Janine Ludwig, die seit 2009 das Dickinson-in-Bremen-Programm an der Universität Bremen leitet. Thema: Warum gibt es den Ukrainekrieg noch?
Ausschreibungen für zwei Preise sind jetzt in der Bewerbungsphase: Die Stiftung die schwelle sucht Personen, Organisationen und Spender*innen, die sich vorbildlich und beispielhaft für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung engagieren. 2026 soll dann der Bremer Friedenspreis an eine von ihnen verliehen werden.
Beim Medienkompetenzpreis „das ruder“ sollen Bremer*innen ausgezeichnet werden, die sich ehrenamtlich dafür engagieren, ihren Mitmenschen Medienkompetenz zu vermitteln. Das kann ganz unterschiedlich aussehen: zum Beispiel Eltern, die an der Schule ihrer Kinder eine AG anbieten, um Schüler*innen Programmieren beizubringen. Oder die Pflegekraft, die Heimbewohnenden bei Videocalls mit den Angehörigen hilft. Vorbilder in Sachen Medienkompetenz können sich selbst für den Preis bewerben oder von Dritten vorgeschlagen werden. (Nicht ohne Stolz merken wir an, dass wir, die frauenseiten 2023 selbst zu den Gewinner*innen zählten…)
Noch gibt es Fördermittel – Bewerbungsfrist endet am 30. April 2025. Ziel: Kinder und Jugendliche stärken – Auch in diesem Jahr vergibt die „Kooperationsstelle Kriminalprävention Bremen“ (KSKP) Fördermittel für Projekte, die das respektvolle Miteinander in einer sich wandelnden Gesellschaft unterstützen. Im Mittelpunkt stehen Projekte, die die Präventionsarbeit im Bereich Jugendkriminalität in den Stadtteilen unterstützen. Der Schwerpunkt in diesem Jahr liegt auf Projekten, die das Demokratieverständnis von Kindern und Jugendlichen stärken und den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördern. Es wird ausdrücklich dazu ermutigt, mit anderen Stadtteilen zusammenzuarbeiten.
Zu guter Letzt
Erste rein weibliche Crew im All. Aber ist das ein feministischer Fortschritt?? Sechs Frauen – darunter als Aushängeschild Pop-Superstar Katy Perry – fliegen für elf Minuten Suborbitalflug in die Schwerelosigkeit und verbrauchen dabei 93 Tonnen CO2. „Die Verklärung des Ritts auf Bezos’ vibratorähnlichem Raumschiff zur feministischen Errungenschaft zeugt von geistiger Schwerelosigkeit“ meint Michaela Dudley in der taz.
Da lassen wir uns feministisch eher von Rabea Rogge inspirieren. 😉☺️💜
Glenys & Irene
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