Ein Selbstbestimmungsgesetz kam im Bundestag nicht zustande. Alle Ansätze zur genderpolitischen Erneuerung wurden abgeschmettert. Es ist wie beim §219a: die Leute, die am stärksten über die Sexualität anderer bestimmen wollen, sind diejenigen, die es am wenigsten juckt.
Queer-Politik im Bundestag: ein Trauerspiel
Opposition scheitert mit Initiativen zur Situation von LSBTI in Deutschland:
Der Bundestag hat am Mittwoch, 19. Mai 2021, eine halbe Stunde lang die Antwort der Bundesregierung (19/28233) auf eine Große Anfrage der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen (19/16992) zur sozialen und gesundheitlichen Situation von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen (LSBTI) in Deutschland debattiert. Mehr
Der Spiegel: Farbe bekennen geht anders „Die Union gibt sich seit Neuestem LSBTI*-freundlich. Doch ihre Haltung in der Debatte über das Transsexuellengesetz zeigt: Die Toleranz ist nur Fassade.“
Zum Welttag der Frauengesundheit
…einigten sich am 27. Mai 2021 Bund, Länder und Kommunen beim Runden Tisch „Gemeinsam gegen Gewalt an Frauen“. Erstmals kam ein gemeinsames Votum für eine bundesweite Regelung zu Schutz und Beratung von Frauen zustande. Ein Budget von EUR 30.000.000 pro Jahr wurde beschlossen und zusätzlich EUR 5.000.000 für das kommende Jahr.
Die Bremer Frauenbeauftragte Wilhelm nahm Stellung zum Weltfrauentag und betonte die unverhältnismäßig stärkere Belastung von Frauen während der Pandemie.
Frauenfeindliche Algorithmen
Habt ihr es auch schon gemerkt im Homeoffice bei Video-Konferenzen, dass ihr als Frauen weniger ernst genommen werdet? Das liegt auch daran, dass die Stimmverarbeitung von „Zoom“ und anderen Videokonferenz-Tools höhere Tonfrequenzen ausdünnt. Deshalb werden Frauenstimmen als weniger ausdrucksstark und kompetent empfunden. Warum das so ist und wer sonst noch von der angeblich neutralen KI (Künstliche Intelligenz) benachteiligt wird lest ihr hier.
Gender Pay Gap wird größer
Rückschritt statt Fortschritt: die Einkommensschere zwischen Männern und Frauen wird größer statt kleiner. Dies betrifft vor allem auch bessere Gehälter. Außerdem sind nur 20 Prozent der Gutverdienenden weiblich und 68 Prozent aller Frauen liegen unter dem Durchschnittslohn. Die jetzt vorliegenden Zahlen stammen von 2018, haben also noch nicht einmal mit Corona zu tun.
Über die Selbstunterwerfung von Frauen…
hat die Philosophin Manon Garcia ein Buch geschrieben. Anlässlich des Events „Leipzig liest extra“, das die Corona-bedingt abgesagte Leipziger Buchmesse ersetzt, erklärt sie im Interview die Mechanismen der Selbstunterwerfung: „Das Patriarchat ist eine Form gesellschaftlicher Dominanz, die Frauen dazu bringt, sich zu unterwerfen.“ Sie ist überzeugt, dass „Schwesternschaft eine Lösung ist.“
Frauenpolitischer Dialog zum G7: Women7
Der Deutsche Frauenrat ist seit der Gründung des W7 im Jahr 2018 beim frauenpolitischen Dialog dabei. Die Ergebnisse des Treffens am 21. & 22. April liegen nun vor und sind abzurufen unter W7 der frauenpolitische Dialog zum G7.
Sex, Gender und Religion
… bilden einen Forschungsschwerpunkt an den Berliner Unis, die mit einer Podcastreihe und einer Online-Ringvorlesung sämtliche heiße Eisen anfasst, die dieser Themen-Cluster anzubieten hat! Einführung von Stefan Hunglinger bei der taz.
Bremen News
Queere Perspektiven in der Pflege
Rund 1.500 bis 3.000 pflegebedürftige Seniorinnen und Senioren in Bremen haben eine queere Lebensgeschichte mit schwulen, lesbischen, trans*-, intergeschlechtlichen oder nonbinären Biographien. Senatorin Stahmann hat nun zusammen mit dem Rat&Tat-Zentrum eine Broschüre für Pflegende herausgegeben, um für mehr Offenheit und gegen Diskriminierung zu werben. Mehr Information
Neue Podcasts!
- Aus dem Bremer Presse-Club: #19 Über feministische Außenpolitik, Hass im Netz und Chancengleichheit mit Kristina Lunz
- Rolle Rückwärts: #10 Digitalisierung geschlechtergerecht gestalten. Prof. Dr. Aysel Yollu-Tok spricht in dieser Folge über das Zwiebelprinzip.
Senat sieht keine „niederen Beweggründe“ bei Femizid
Die Fraktionen von SPD, Grünen und Die Linke hatten mit einer Anfrage erreichen wollen, dass frauenfeindliche Motive in die Liste der „niederen Beweggründe“ aufgenommen würden, die als Mordmerkmal gelten. Bisher wird bei Tätern, die ihre (Ex-) Partnerin töten, aber häufig „nur“ auf Totschlag erkannt, was zu einem geringeren Strafmaß führt. In der Antwort des Senats heißt es nun, die Aufnahme von Femizid in die Liste der niederen Beweggründe „würde die Strafzumessung im konkreten Einzelfall durch die Gerichte nicht verändern“.
Bewerbungen für den Hilde-Adolf-Preis
Mit dem Hilde-Adolf-Preis von Bürgerstiftung Bremen und Weser-Kurier werden seit 2005 jedes Jahr besondere Leistungen des bürgerschaftlichen Engagements ausgezeichnet. Mit dem Preis wird auch an die früh verstorbene couragierte und beliebte Bremer Sozialsenatorin Hilde Adolf erinnert. Bewerbungen und Vorschläge für den Hilde-Adolf-Preis 2021 können ab sofort bis zum 31. Juli 2021 eingereicht werden, möglichst per E-Mail an info@buergerstiftung-bremen.de oder alternativ an die Postadresse: Bürgerstiftung Bremen, Marcusallee 39, 28359 Bremen. Das Motto lautet dieses Jahr: Solidarität und Zusammenhalt in Zeiten der Corona-Pandemie.
buten un binnen erklärt gendergerechte Sprache für logisch
… warum und was Bremer*innen darüber denken könnt ihr hier sehen.
Im Beitrag Gendersensible Sprache: Ein Plädoyer für die Irritation schreibt Antonia Groß dazu in der Berliner Zeitung: Gendersensible Sprache wird selbstverständlicher. „Gut so!“ – Nur so können wir die verschiedenen Erfahrungen der Geschlechter markieren.
Glenys, Irene
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